Bewegungsplan-Plenum 2018 – Kreativ und zielgruppengerecht planen und gestalten
Wenn es April wird, das wissen die Planer, Erbauer und Unterhalter von Spiel- und Freizeitanlagen, steht das Bewegungsplan-Plenum in Fulda vor der Tür. Dieses Jahr fand die bereits sechste Ausgabe der beliebten Fortbildungsreihe im Maritim Hotel in Fulda statt und wie so oft in den vergangenen Jahren begrüßte die hessische Barockstadt ihre Gäste mit reichlich Sonnenschein und warmen Temperaturen. Knapp 190 Teilnehmer waren der Einladung des Playground + Landscape Verlages gefolgt und freuten sich auf ein abwechslungsreiches Programm mit vielen spannenden und innovativen Vorträgen und Workshops.
Die Veranstaltung am 17. und 18. April 2018 stand diesmal unter dem Oberthema „Kreative Spiel- und Bewegungsareale in Planung und Gestaltung“. An den zwei Tagen sollten unterschiedliche Aspekte dabei eine Rolle spielen. Einer davon war die zielgruppengerechte Spielraumgestaltung. Dazu sollten die Teilnehmer zunächst einmal über die Anforderungen der Zielgruppe aufgeklärt werden. In seinem Vortrag „Aktive Kinder, starke Kinder“ erläuterte Auftaktreferent Prof. Dr. Alexander Woll vom Institut für Sport und Sportwissenschaften Karlsruhe, wie wichtig Spiel und Bewegung für Kinder und ihre geistige und körperliche Entwicklung ist und untermauerte dies mit wissenschaftlichen Ergebnissen von Befragungen und Forschungsreihen. Anschließend berichtete Frau Claudia Werremeier aus der Stadt Ochtrup, wie Spielbereiche in ihrer Kommune in Beteiligung mit Kindern und Jugendliche geplant werden. Im darauf folgenden Vortrag stellte Frau Susanne Weimann von der Kinderturnstiftung Baden-Württemberg ein besonderes Projekt zur Förderung von bewegtem Spiel vor: die Kinderturnwelt im Zoologischen Stadtgarten ( vgl. Artikel in dieser Ausgabe). Zum Abschluss des Themenblocks schilderte Prof. Dr. Rolf Schwarz von der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe, wie man durch Spielraumgestaltung Bewegung und Sozialverhalten von Kindern optimal beeinflussen kann. Dabei wurden u.a. Verhaltensweisen und Sozialverhalten von Primaten mit denen der Kinder verglichen und eine umfangreiche Verhaltensstudie von Kindern in einem Kita-Außengelände dargelegt.
Nach dem Mittagessen stand als nächster Themenaspekt der „Nutzen von Beteiligungsprozessen“ im Fokus der Veranstaltung. Frau Christina Hüls vom Planungsbüro Stadt.Kinder in Dortmund und Herr Clemens Klikar von stadt.menschen.berlin stellten sich in einem Podiumsgespräch den kritischen Fragen von Moderator Tobias Thierjung. Dabei ging es um die Möglichkeiten, die Beteiligungsprozesse bieten, aber auch um die Grenzen des Nutzens und die Perspektiven des Vorgehens. Die Teilnehmer wurden in das Podiumsgespräch miteinbezogen und konnten sich aktiv beteiligen. Zum Abschluss des Programms des ersten Veranstaltungstages waren die Workshops eingeplant. Das Plenum teilte sich auf vier parallel stattfindende Arbeitsgruppen auf. Der Sicherheitsworkshop von Franz Danner befasste sich mit der Anwendung der Sicherheitsnorm in kniffligen Fällen. Der Exkursionsworkshop unter der Leitung von Herrn Waber und Herrn Mosler vom Magistrat Fulda besichtigte Spiel-, Bewegungs- und Freizeitanlagen in der Fulda-Aue. Der Sportwissenschaftler Ralf Pahlsmeier befasste sich in seinem Workshop mit dem nachhaltigen Nutzen von Fitness- und Bewegungsarealen. Und erstmals gab es zur Freude der Veranstalter einen Workshop in Kooperation mit dem bdla Hessen: die Landschaftsarchitekten Jobst Seeger und Sven Beling erarbeiteten mit den Teilnehmern ihres Workshops die Grundlagen zur Spielplatzplanung auf engstem Raum. Nach Beendigung des Programms des ersten Tages trafen sich dann alle Teilnehmer des Bewegungsplan-Plenums zum gemeinsamen Abendessen und Austausch im Wappensaal des Veranstaltungshotels.
Am zweiten Tag des Plenums stand das Thema „Kommunale Trends in Bewegung“ auf dem Programm. Herr Martin Gessinger vom Planungsbüro TraceSpace in Berlin zeigte auf, wie man eine Parkour-Anlage nutzergerecht plant. Anschließend berichtete der Landschaftsarchitekt Daniel Wegmüller von der Planung und der Umsetzung eines Bewegungsparks in Liechtenstein, bevor Prof. Dr. Dirk Jungels aus München die Sportart „Pádel“ einmal exemplarisch für eine Trendsportart im öffentlichen Raum vorstellte.
Den Abschluss eines jeden Bewegungsplan-Plenums stellt das Thema „Spielplatzsicherheit“ dar. Dabei standen in diesem Jahr vor allem die Neuerungen der Norm „EN 1176“ im Mittelpunkt. Der Obmann des NA Sport 112-07-01 AA „Spielplatzgeräte“ Herr Andreas Stupp erläuterte den Teilnehmern die Änderungen der Norm anschaulich und ausführlich. Danach befasste sich Frau Dr. Elke Frenzel von der KUV Bayern mit dem Thema „Giftpflanzen auf Spielplätzen“, ehe Frau Sandra Freidank vom Planungsbüro Stadt.Kinder in Dortmund ihre Erfahrungen in der kommunalen Praxis der Wartung und Unterhaltung von Spielgeräten mit dem Plenum teilte.
Anschließend war der Bewegungsplan 2018 nach zwei spannenden und lehrreichen Tagen schon wieder beendet. Teilnehmer und Organisatoren zogen ein positives Fazit aus der Veranstaltung, die auch in diesem Jahr wieder viel neues Wissen und viele Innovationen beinhaltete. Der Dank der Veranstalter richtet sich an alle Referenten und Unterstützer des Bewegungsplan-Plenums 2018 für ihren Einsatz sowie an alle Teilnehmer für ihre aktive Mitwirkung. Vorträge und Impressionen finden sich auf der Homepage www.bewegungsplan.org. Das Plenum 2019 findet am 02. und 03. April 2019 – natürlich wieder in Fulda – statt.
TT
Statements zum Bewegungsplan-Plenum 2018:
„Beim Bewegungsplan-Plenum in diesem Jahr wurden durch eine gelungene Auswahl aktuelle Themen angesprochen und aus verschiedenen Perspektiven dargestellt. Bei den Workshops bestand die Möglichkeit einzelne Themen detailliert auszuarbeiten. Auch der Gedankenaustausch mit den anderen Teilnehmern war wieder inspirierend und anregend. Eine sehr informative Veranstaltung in einem rundum schönen Ambiente.“ (Markus Weidemann, Landschaftsarchitekt Stadt Meerbusch)
„Ich habe in diesem Jahr das erste Mal an der Bewegungsplan-Veranstaltung teilgenommen und war sehr begeistert über die Inhalte und die gut strukturierte und sehr gut organisierte Veranstaltung. Da ich im Fachbereich Jugend arbeite, fand ich den Vortrag zum Thema "Bewegung und Sozialverhalten pädagogisch optimal besonders beeinflussen" sehr aufschlussreich. Er wird uns bei der weiteren Spielplatzplanung in unserer Stadt helfen und dort sicher nachhaltige Spuren hinterlassen.“ (Hilde Seuring, Fachbereich Jugend, Stadt Grevenbroich)
„Die steigende Anzahl von Teilnehmern zeigt die stetig wachsende Bedeutung und die hohe Qualität des Plenums. Die Referenten geben einen umfassenden und vielschichtigen Blick auf die Planung, Realisierung und Betreibung von Outdoor-Spiel- sowie Bewegungs- und Sportanlagen. Wenn es das Bewegungsplan-Plenum noch nicht geben würde, müsste es erfunden werden." (Ralf Pahlsmeier, Geschäftsführer Ahorn-Sportpark GmbH)
" Der Teilnehmermix am Bewegungsplan bringt Fachleute desselben Marktes mit unterschiedlichen Ansatzpunkten in einer sehr angenehmen Atmosphäre zusammen. Die Diskussionsmöglichkeiten und deren Tiefe sind bei diesem Event andere, als die, welche man im Rahmen der branchenbekannten Messen erhält, da rahmenbedingt wesentlich intensiver. Wir wären sehr gerne auch in 2018 wieder mit an Bord! Dank an alle unermüdlichen Organisatoren und Referenten." (Markus Waldhelm, Linie M GmbH)
„Das Plenum Bewegungsplan in Fulda war wieder einmal eine Bereicherung: spannende inhaltliche Vorträge, gute Gespräche auf Augenhöhe mit Menschen aus der „Spielplatzszene“, lehrreiche Workshops und das alles in einem anregenden Ambiente.“(Birthe Mallach-Mlynczak. Kinderland Emsland)
„Wer Anregungen zu Trends auf Spielplätzen und Bewegungsparcours sucht, ist beim Bewegungsplan bestens aufgehoben. Sehr erfreulich war auch in diesem Jahr die große fachliche Expertise der Sport- und Spielwissenschaftler, Spielplatzplaner, Spielplatzprüfer sowie der Normungsbeauftragten für die Spielplatzkomponenten. Mein Fazit zum Bewegungsplenum lautet: Die Auswahl der Referenten war sehr gelungen. Ein ansprechendes und zeitgemäßes Rahmenthema und dazu passende Einzelvorträge, die wissenschaftliche Aspekte als auch pragmatische Gesichtspunkte umfassen, haben den Bedarf der Besucher in besonderem Maße abgedeckt.“ (Johannes Maier, Eurotramp GmbH)
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