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Playground@Landscape

Internationales Fachmagazin für Spiel-, Sport- und Freizeitanlagen

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18.06.2019 - Ausgabe: 3/2019

Bewegungsplan 2019 – Viele Innovationen und Informationen rund um zeitgerechte Spiel- und Bewegungsareale

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Am 02. und 03. April 2019 fand im hessischen Fulda das bereits siebte Bewegungsplan-Plenum von Playground@Landscape statt. Auch in diesem Jahr fanden sich wieder über 170 Teilnehmer ein, um spannenden Fachvorträgen und einer aktuellen Podiumsdiskussion beizuwohnen sowie sich an anregenden Workshops zu beteiligen. Neben dem Hauptprogramm nutzten die Besucher ebenfalls die Möglichkeit sich untereinander und mit den Referenten fachlich auszutauschen, die kleine Begleitausstellung zu besuchen und das Ambiente und die Gastronomie des Veranstaltungsortes zu genießen.

Im Mittelpunkt stand aber wie in jedem Jahr das Programm des Plenums, welches auch 2019 mit vielen spannenden und informativen Beiträgen versehen war. Der Pädagoge Prof. Rolf Schwarz von der Universität Karlsruhe eröffnete die Veranstaltung mit einem kurzweiligen Vortrag rund um das Thema „Lernen und Bewegen“. Er legte wissenschaftlich dar, wie körperliche Aktivität die Leistung des menschlichen Gehirns verbessert und stellte dabei vor allem die Bedeutung von Bewegungsräumen in den Vordergrund. Darauf folgte ein Beitrag des Landschaftsarchitekten Sebastian Fauck zu „Planung und Bau von Wasserspielplätzen“, in welchem er Normen und wichtige Voraussetzungen erläuterte und anhand vieler Praxisbeispiele die Vielfältigkeit der Gestaltungsmöglichkeiten aufzeigte. Beim anschließenden Programmpunkt „Ausstattung von Spielplätzen auf Schulhöfen“ legte der Referent Prof. Ahmet Derecik von der Universität Osnabrück die vielfältigen Optionen in der Schulhofgestaltung dar und klassifizierte verschiedene Geräte nach ihrer Eignung.
Nach der Mittagspause schloss Frau Petra Meyer-Deisenhofer von der Stadt Lausanne den Themenbereich „Kinder- und familienfreundliche Stadtgestaltung“ ab, in dem sie die Spielplatzplanung in der ausgezeichneten familienfreundlichen Stadt Lausanne in der Schweiz anhand vieler umgesetzter Projekte vorstellte. In der diesjährigen Podiumsdiskussion des Plenums, die dann folgte, ging es um das aktuelle Thema „Wieviel Norm braucht der Spielplatz?“ Der Experte für Spielplatzsicherheit der DEULA Warendorf, Friedrich Blume, der Schuldirektor Hermann Städtler, der sich in einem eigenen Projekt für mehr Bewegung auf Schulhöfen einsetzt, der Erste Vorsitzende des Bundesverbandes der Spiel- und Freizeitgerätehersteller und Geschäftsführer des Unternehmens eibe, Tilo Eichinger, und der Leiter des Grünflächenamtes Heilbronn, Herr Hans-Peter Barz, diskutierten darüber, wieviel Risiko beim Spielen auf Spielplätzen noch vorhanden sein sollte, wie Kinder Risikokompetenz lernen können und inwiefern die zunehmende Anzahl von Normen dabei hinderlich ist. Dabei kamen durchaus kontroverse Ansätze und viele verschiedene Gesichtspunkte zum Vorschein. Man war sich aber insgesamt einig, dass eine zunehmende „Übernormierung“, die Kinder mehr in ihrer Entwicklung schadet, als dass sie sie schützt, verhindert werden sollte. Zum Abschluss der ersten Tages konnten sich die Besucher des Plenums einem von vier Workshops anschließen. Die Themen waren „Spielgerätesicherheit: Kommunale Praxisbeispiele – Normgerecht oder nicht?“, „Exkursion: Bewegungsareale in Fulda“, „Wie man ein gelungenes Parkour-Areal plant!?“ und „Partizipation in der Planung von Spielangeboten – erfolgreiche Strategien“.  Der Sicherheitsworkshop mit Friedrich Blume analysierte wieder verzwickte Fälle von Spielplatzsicherheit vor allem auch im Hinblick auf die jüngste Neuauflage der Norm. In der Exkursion wurden ein bestehendes und ein sich in der Planung befindliches Bewegungsareal in Fulda und Umgebung besucht und von Workshopleiter Herr Dr. Jan Ries und an der Planung beteiligten Akteuren vor Ort erläutert. Der Planungsworkshop für Parkouranlagen mit den Leitern Martin Gessinger und Ben Scheffler von TraceSpace brachte zunächst den Teilnehmern den Parkour-Sport durch Selbsterfahrung näher ,bevor die Grundlagen der Planung gemeinsam erarbeitet wurden. Im Partizipationsworkshop gab der Fachmann Clemens Klikar von stadt.menschen.berlin einen Überblick über die Möglichkeiten und Variationen von Beteiligungsprozessen und gab viele Hinweise im Umgang mit dem Thema. Am Abend trafen sich alle Anwesenden zum traditionellen gemeinsamen Abendessen im Wappensaal des Veranstaltungshotels. Dort wurde bei hervorragender Verpflegung weiter über die Themen des Tages diskutiert und eigene Erfahrungen ausgetauscht.


Am zweiten Tag des Plenums standen zunächst Vorträge über moderne Bewegungsareale in der Stadt auf dem Programm. Zunächst berichteten die Planer Vanessa Kügler und Max Grafinger über den Planungverlauf und den Bau einer Dirtbikeanlage in Kassel und stellten dabei vor allem die vielen Schwierigkeiten vor, die man bis Fertigstellung des Areals überwinden musste. Darauf folgte ein Beitrag des Landschaftsarchitekten Kolja Naumann über die ActiveCity in Hamburg, wo acht über das Stadtgebiet verteilte Fitnessbereiche den Einwohnern sportliche Aktivität unter freiem Himmel ermöglichen. Den letzten Vortrag zum Themenblock hielt dann Frau Ute Eisele von der Stadt Göppingen, die einen zentralen Platz für Rollsportler in Göppingen umgesetzt hatte, der von verschiedenen Sportlergruppen sehr gut angenommen wird. Zum Abschluss des Bewegungsplan-Plenums spielte der Themenblock Spielplatzsicherheit nochmal eine große Rolle.  In den drei Vorträgen ging es diesmal rund um neue und bestehende Normen für verschiedene Bereiche der Bewegungsarealplanung.  Der Landschaftsarchitekt Lothar Köppel stellte die Änderungen an der DIN 18034 „Spielplätze und Freiräume zum Spielen“ vor – eine Norm, die den innovativen barrierefreien Spielplatz ermöglichen soll. Im folgenden Beitrag stellte dann der Vorsitzende der Europäischen Normungsausschuss, Herr Andreas Bast, die DIN EN 16899 für Parkoureinrichtungen vor. Den Abschluss des Plenums bildete dann der Vortrag des Spielplatzsicherheitsexperten Peter Schraml, der sich mit der DIN 16630 für standortgebundene Fitnessgeräte im Außenbereich beschäftigte und diese den Zuhörern näher brachte.

Anschließend konnten die Teilnehmer mit neuen Erkenntnissen und Innovationen für ihre tägliche Arbeit ausgestattet die Heimreise antreten. Die Veranstalter des Plenums bedanken sich auf diesem Weg nochmal ausdrücklich bei allen Referenten, Workshopleitern und Sponsoren für ihre Unterstützung des Plenums sowie bei allen Teilnehmern für ihren Besuch. Viele Vortragspräsentationen des Plenums 2019 und auch der Vorjahre sind kostenfrei unter www.bewegungsplan.org im Bereich „Downloads“ erhältlich. Das Bewegungsplan-Plenum 2020 wird am 21. und 22. April 2020 stattfinden.

 

TT

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