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Internationales Fachmagazin für Spiel-, Sport- und Freizeitanlagen

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16.02.2011 - Ausgabe: 1/2011

Informatives IAKS-Seminar in Göttingen

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Kunstrasen- und Kunststoffbeläge haben in den letzten Jahren bedeutende technische Entwicklungsschübe vollzogen. Bauherrn und Planer von Sportplätzen und Freizeitanlagen für Outdooraktivitäten wissen um die Vorzüge moderner Belagsprodukte, sehen sich aber auch einer immer größer werdenden Produktvielfalt gegenüber.

Kunststoffrasen der „3. Generation“ wird für die Zukunft des Fußballs eine entscheidende Rolle spielen. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat hierfür in den letzten Jahren mit dem Bau von 1.000 Mini-Spielfeldern mit Kunstrasenbelag ein deutliches Zeichen gesetzt.

Leichtathletikbahnen und Outdoorspielfelder mit Kunststoffbelag ermöglichen nicht nur neue Sprintrekorde wie zuletzt bei der Leichtathletik-WM 2009 in Berlin, sondern auch höchst flexible Nutzungen für viele etablierte und neu entstehende Sportaktivitäten.

Fallschutzbeläge aus Kunststoff schaffen auf Spielplätzen und Schulhöfen ein Höchstmaß an sicheren und bewegungsfördernden Außenräumen.

Das zweitägige Seminar der IAKS am 9. und 10. Dezember in Göttingen richtete sich an Planer sowie an Bauherrn in Kommunen und Sportvereinen. Es vermittelte Entscheidungshilfen für die Konzeption und Umsetzung von Sportplatz- und Spielplatzprojekten, unter anderem zu folgenden Fragen: Welche Bauweisen eignen sich für welche Nutzungen? Welche Qualitätsstandards gibt es? Wie werden Fasern, Kunststoffe und Granulate hergestellt und welchen Einfluss haben sie auf die Nutzung? Was ist bei Ausschreibung und Vergabe zu beachten? Wie steht es um die Umweltverträglichkeit?

Vorträge

Michael Pülm, Ingenieurbüro Richter GmbH, referierte locker und sehr realistisch über das Thema „Kunststoff- und Kunstrasenbeläge für Sport- und Freizeitanlagen". Er gab unter anderem eine detaillierte Kostenübersicht. Und behandelte die Frage, was Vereine zur Kostenreduzierung beitragen könnten.

Heiko Koch (BSW) sprach zum Thema „Kunststoffbeläge für Spielplätze und Freizeitanlagen. Herstellung, technische Anforderungen, Ausschreibung und Vergabe, Baukosten und Pflegemaßnahmen“.

Dipl.-Ing. Ulf Kix (Strabag Sportstättenbau GmbH) beschäftigte sich mit der Pflege und Reinigung von Kunststoffrasen und Kunststoffbelägen.

Dr. Susanna Lieber, Melos GmbH, bezog zum Thema „Chemie und Umwelteigenschaften von Kunststoff- und Kunstrasenbelägen“ und kam in puncto Normen und Prüfungen zum Fazit: Die momentan angewandten Normen in Deutschland im Kunstrasen und Laufbahnbereich sind aussagekräftig. Die Fallschutznorm könnte erweitert werden. Studien zur Human-und Ökotoxikologie von Kunstrasenbelägen zeigen, daß kein Risiko besteht. Kontrollierte Qualität und vor allem Material mit Gütesicherung gibt Sicherheit, korrektes Material einzusetzen.

„Recycling von Kunststoffrasenbelägen“: Dr.-Ing. Stefan Bosewitz stellte zum Beispiel eine Worstcase-Berechnung für Betreiber im Falle der Entsorgung auf!

Dr. Stefan Eckl vom Institut für Kooperative Planung und Sportentwicklung (ikps) referierte zum Thema Outdoorsportanlagen der Zukunft. Und kam zum Fazit:
Outdoorsportanlagen der Zukunft sind vielfältig und erlauben verschiedene Sport- und Bewegungsaktivitäten, bieten für alle Altersgruppen Möglichkeiten für Sport und Bewegung, nutzen den vorhandenen städtischen Raum (Stadt als Sportraum), sind einfach und haben teilweise auch einen niedrigeren Anlagenkomfort als heute, orientieren sich nicht streng an den bekannten DIN-Richtlinien, vermischen sich mit gedeckten Anlagen (Witterungsschutz), sind kostengünstig und veränderbar, um auf veränderte Bedürfnisse schneller reagieren zu können.

Fazit: Informativ und gute Kontaktbörse.


TM
Fotos: IAKS
 

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