Erst prüfen – dann sanieren!
In den vergangenen Jahren hat die Anzahl der Kunststoffrasenplätze zur Sportausübung weiter zugenommen und alte Geläufe wie Tennenplätze größtenteils verdrängt. Gründe für diese Entwicklung sind unter anderem die...
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Mit einem kurzen Rückblick auf die vergangenen vier Jahre begann Mario Klewenhagen, Geschäftsführender Chefredakteur und Mitherausgeber von SPONSORs, seine Begrüßung auf der Hauptbühne. Zusammen mit Philipp Klotz (Leiter Events & Business Development SPONSORs) und Dieter Nickles (Fußball-Moderator bei sky) wiesen sie auf die Wichtigkeit der Partner bei der Gestaltung der Foren, der starken Ballung von Fachwissen, die einen neuen Ideenanschub leisten kann, und auf die loyalen Partner Allianz und SportFive sowie den Werbepartnern Franz Beckenbauer und Thomas Bach (DOSB) hin. Ein weiteres wichtiges Thema war das Champions-League-Finale 2012 in München und die daraus resultierenden Vorteile für die Stadt sowie Sportvereine im Hinblick auf ökonomische Effekte. Hier diskutierten Andreas Jung (Vorstand FC Bayern München), Michael Kirchner (Abteilungsleiter Organisation & Eventmanagement DFB) und Michael Heselschwerdt (Leiter Klubwettbewerbe UEFA) über Möglichkeiten des Ticketing, Einnahmen für Clubs und UEFA sowie die Möglichkeiten einer Bewerbung.
Danach begannen in den Event-Boxen der Allianz-Arena die ersten Foren zu den verschiedenen Themen: Nachhaltigkeit, Catering & Hospitality sowie Sponsoring & Namingrights. Das Thema der Nachhaltigkeit findet nach wie vor einen starken Widerhall: So ist der Vortrag von Dr. Wolfgang Keßling (Transsolar Energietechnik GmbH) über die Klima-Herausforderung der WM von 2022 in Katar ein wichtiger Beitrag zur Erläuterung von nachhaltigen Konzepten zwischen Klimaanlage und Verschattung. Dr. Keßling erklärte allgemeine Fakten zum Klima und des Stop-Play Index der FIFA und wies auf das enorme Kühlungspotential von Rasen in Vergleich zu hartem Boden und Beton hin. Peter Eilers (Imtech Deutschland GmbH & Co. KG) referierte über „Abriss versus Sanierung“ und wann es sich lohnt abzureißen und neuzubauen. Am Beispiel des Warschauer Nationalstadion erläuterte er, dass es wichtig ist, nicht nur Kostenoptimiert zu bauen, sondern vor allem auch energieeffizient. Die Energiebilanzen des Stadions zeigten, dass der Endverbrauch (z.B. allein die Heizung verbraucht 15000 kW) sehr hoch ist und viele Faktoren für eine energetische Sanierung (Budgetentlastung, Image und Klimaschutz) gesprochen haben. Leider würde in der Regel gegen eine energetische Sanierung entschieden, weil kurzlebige Wirtschaftsprozesse oft vorgezogen würden und die EU-Klimaschutzziele auf diese Art nicht eingehalten werden könnten. Stefanie Koch (DFB) stellte „GreenGoal“, das Umweltprogramm der FIFA Frauen-WM 2011 vor, Alexander Koch (Corporate Communications Manager FIFA) ging auf Nachhaltigkeit bei Major Events (Ausblick auf die WM 2014) ein. Den Abschluss der Reihe bildete eine kurze Diskussionsrunde rund um die Frage, warum Nachhaltigkeit für Clubs immer wichtiger wird.
Nach zwei weiteren Vorträgen über Entwicklungen im Stadionbau (Hubert Nienhoff) und was Europa im Falle des Cowboys Stadion in Dallas/USA lernen kann, hatten alle Teilnehmer, Referenten und Sponsoren bei einem Get-together am Abend des ersten Tages die Möglichkeit des Networking.
Der zweite Veranstaltungstag bot den Teilnehmern wieder ein breites Portfolio an verschiedenen Vorträgen in den unterschiedlichen Event-Boxen: spannende Vorträe zum Internationalen Sportstättenbau, Business- & Content-Modelle von Sportstätten, Neubauprojekte und Ticketing & Payment erwarteten den Kongressteilnehmer. Ein interessanter Votrag zum Beispiel wurde von im Block „Neubauprojekte“ von Cornel Marculescu (Executive Director, Federation Internationale de Natation (FINA)) gehalten: Worauf ist bei Sportstätten zu achte, wenn große Sportevents anstehen? Das beginnt bei den Zuschauerräumen, den sanitären Anlagen und endet beim kommerzialisierten Bereich, nämlich unter anderem dem Merchandise. Die Frage besteht beim Nutzen der Anlage: soll man neu bauen oder altes bestehen lassen und sanieren? Gegen einen Neubau sprechen meist der hohe Kostenfaktor und die spätere Nutzung, dafür jedoch neue Gestaltungsmöglichkeiten sowie Erfüllung aller Ansprüche. Eine alte Anlage jedoch verschlingt meist mindere Sanierungskosten, kann jedoch sehr unflexibel in der Nutzung sein. Über den Bauboom in Deutschland berichteten anschließend drei Referenten mit drei verschiedenen Projekten: Stephan Lemke (Geschäftsführer Stadthalle und Stadion Braunschweig), stellte den per Bürgerentscheid entschiedenen Umbau des Eintracht-Stadion Braunschweig vor, das 2013 fertiggestellt werden soll. Dr. Michael Welling, (Geschäftsführer Rot-Weiss Essen), und Andreas Hillebrand (Geschäftsführer GVE Essen), stellten beide das Neubauprojekt „Stadion Essen“ vor, das ebenfalls 2013 fertiggestellt werden soll.
Fazit: Wir hoffen auch für das nächste Jahr auf eine Fortsetzung!