Logo

Playground@Landscape

Internationales Fachmagazin für Spiel-, Sport- und Freizeitanlagen

Slide 0
Slide 1
Slide 2
Slide 6
Slide 7
Slide 8
27.02.2013 - Ausgabe: 1/2013

Design ist der Stil, der “Look”

Ein Interview zum Thema Design mit Guido Valcke, Europlay nv.

Photo

Im Gegensatz zum deutschen Sprachgebrauch, der eher auf gestalterisch-kreative Aspekte abzielt und den Designbegriff weitgehend verdinglicht, umfasst der angelsächsische Begriff design auch technische Anteile der „Gestaltung“. Wie ist Ihre Grundauffassung von Design?
Guido Valcke (Europlay): Meine Grundauffassung über Design ist wie eine Redewendung, die besagt: „Eine neue Kreation ist keine Erfindung und keine Wahrheit. Sie ist sie selbst! Design ist die Ausstattung und Verpackung der Kreation. Design ist der Stil, der “Look” und das Technische spielt hierbei eine ganz wichtige Rolle.

Playground@Landscape: Design hat Funktionen für den Körper. Und Design hat Funktionen für den Verstand und die Psyche. Also ist Design elementar für den Kinderspielplatz?
Guido Valcke: Der Spielwert eines Geräts ist sehr wichtig für Körper, Verstand und Psyche und hat vielmehr zu tun mit Kreation als mit Design. Design ist wichtig, um dem Spielgerät eine Ausstrahlung zu geben und so Kinder zu locken.

Playground@Landscape: Woher kommt die Inspiration für das Design für den kreativen Spielplatz?
Guido Valcke: Die Inspiration kommt aus dem täglichen Leben der Kinder. Wenn sie ein Auto sehen oder mit einem Zug mitfahren, besteht die Herausforderung darin, das auszubauen in ein attraktives und preiswertes Spielgerät…

Playground@Landscape: Welche Ziele verfolgen Sie mit Ihrer Planung für Spielbereiche?
Guido Valcke: Das Ziel mit meiner Planung für Spielbereiche besteht darin, ein Gerät zu entwickeln, mit einer Vielfalt an Spielwert, die jedem Kind gefällt. Der Preis, Herstellungsmöglichkeit und Modelle spielen dabei auch eine groβe Rolle.

Playground@Landscape: Welche Materialien bevorzugen Sie?
Guido Valcke: Europlay verwendet Holz in Kombination mit Metall und Seilen. Wir wählen europäische Holzarten wie Lärche, Douglasie und Eiche, die keine Imprägniering mehr brauchen.

Playground@Landscape: Woher kommt Ihr Interesse an der Gestaltung von Spielobjekten?
Guido Valcke: Mein Interesse ging ursprünglich von Holzkonstruktionen aus. Wenn ich bei älteren Gebäuden und Burgen eine spezielle Dachkonstruktion sehe, bin ich noch immer vom Aufbau fasziniert. Und weil das Entwerfen von Spielplatzgeräten so interessant ist, wurde daraus vor zwölf Jahren eine neue Firma errichtet - unter der Marke Europlay.

Playground@Landscape: Arbeiten Sie in Sachen Kinderspielplatz ausschließlich für das Unternehmen Europlay? Was ist Ihre Design-Philosophie?
Guido Valcke: Neben den Spielelementen von Europlay werden auch noch Geräte aus Robinienholz entworfen, für einen kleinen Betrieb sieben Kilometer von Europlay entfernt. Diese werden auch von Europlay verkauft. Meine Design- Philosophie ist: Arbeiten für Kinder, hauptsächlich mit Holz, mit Farben und in Themen.

Playground@Landscape: Design orientiert sich am Menschen? Oder am Kinderspielplatz?
Guido Valcke: Design orientiert sich am Kinderspielplatz. Das Kind kommt zuerst. Die Erwachsenen finden oft ein Gerät schön, während Kinder etwas anderes wählen. Zum Beispiel: Kinder lieben helle Farben, aber Erwachsene bevorzugen oft dunkle Sachen.

Playground@Landscape: Thema Plagiate! Wie schützt der Designer sein geistiges Eigentum?
Guido Valcke: Alle Modelle sind mit Copyright und urheberrechtlich geschützt.



Das Interview führte Thomas R. Müller (Playground@Landscape)

 

Mehr zum Thema Planen, Gestalten, Bauen

image

Planen, Gestalten, Bauen

Gemeinsam planen für eine gesunde Stadt

Gesunde, gerechte, resiliente und damit lebenswerte Kommunen zeichnen sich dadurch aus, dass gesundheitliche Belange wie Ruhe, Erholung, Wohlergehen, Bewegung, Stressbewältigung und Entspannung in der Stadtplanung...

image

Planen, Gestalten, Bauen

„Grünes Band“ Oststadt Hildesheim

Die Stadt Hildesheim hat seit vielen Jahren über die Städtebauförderung Zuschüsse des Bundes und des Landes eingeworben. Sie leistet damit einen erheblichen Beitrag zur...

image

Planen, Gestalten, Bauen

Neue Formen der Raumaneignung von unten – Die Bedeutung informeller Ansätze für die Sport- und Stadtentwicklung

In der vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) durchgeführten Modellvorhabenforschung des experimentellen Wohnungs- und Städtebaus (ExWoSt) konnten viele...

image

Planen, Gestalten, Bauen

St. Maria als… Freiraum in der Stadt

„Wir haben eine Kirche – haben Sie eine Idee?” Mit dieser Frage startete im Mai 2017 ein offener Beteiligungsprozess in der katholischen Kirche St. Maria in Stuttgart. Besucher*innen, Bürger*innen und Kirchengemeinde wurden...

image

Planen, Gestalten, Bauen

Die „durchwachsene Stadt“: klimafreundliches Leitbild für Städtebau und Architektur

Klimagerechter Städtebau und klimaschutzorientierte Gebäudeplanung können Sauerstoff produzieren und die Luftqualität auf verschiedenen Ebenen verbessern. Die Energieeinsparungen von Gebäuden sind...