Birthe Mallach-Mlynczak, Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle
„Guck, guck!“ Schnell zieht Fritz seinen Kopf wieder zurück. Man hört ihn lachen. Kurz darauf wieder: „Guck, guck!“ Er ist in seiner Höhle, seinem Haus. Geschützt vor den Blicken der Großen. Er ist ganz alleine in seine „Höhle“ geklettert. Die 40 cm zum Einstieg ist er ganz langsam über das kleine Kletternetz hochgekommen. Jetzt sieht man sein Gesicht, ganz rot sieht er aus. Er staunt, lacht. Die Welt, die er durch das runde, rote Fenster sieht ist eingefärbt. Fritz geht wieder zum Eingang seiner „Höhle“, er schaut über den Platz vor sich. Sein Körper ist gespannt, er hält sich an einer Seite fest und er fühlt sich groß. Wenn man selbst gerade knapp 90 cm groß ist, dann machen 40 cm Höhe einen gigantischen Perspektivwechsel aus. Vorsichtig dreht er sich um und klettert heraus aus seiner Höhle.
Charlotte kommt ihm entgegengelaufen. Seit einigen Monaten kann sie das schon richtig schnell. Hinter ihr ist Lena: „ Wir gehen jetzt ins Haus. Und du bist mein Kind. Und ich mache dann Essen für uns. Ja?“ Die knapp zweijährige Charlotte schaut ehrfürchtig zu der 4-jährigen Lena hoch. Lena hilft ihr, die zwei Sprossen zum Haus hochzukommen. Dann klettert sie selbst flink hinterher. Charlotte legt sich mit dem Bauch auf die knapp 30 cm hohen Hocker und zieht sich langsam hoch: Geschafft! Sie sitzt. Lena hat derweil in diversen Förmchen „Essen gekocht“. Das rote Licht, das durchs Fenster hereinscheint, sieht wie eine Feuerstelle auf dem Boden aus. Die Essenszutaten, Sand und Blätter, liegen hier zur Weiterverarbeitung bereit.
Von draußen schaut Christiane herein, sie ist ihre Erzieherin: „Sagt mal ihr beiden, wollt ihr nicht zuschauen? Die Sternengruppe hat ein Theaterstück vorbereitet.“ Natürlich wollen sie das. Zwischen „ihrem“ Haus und dem nächsten Haus haben die Erzieher eine Schnur gespannt. Zwei Decken werden zum Vorhang. Am Nachbarhaus hängt eine Tafel. Ein Pirat und eine Prinzessin sind zu sehen. Christiane tritt vor: „Willkommen zur Geschichte vom Piraten und seiner Prinzessin.“
Das Stück ist richtig spannend. Danach haben alle Hunger und Durst. Im „Tafelhaus“ haben die Erzieher Äpfel und Tee bereitgestellt. Die Kinder krabbeln nach und nach hinein. Suchen sich einen Platz, genießen die saftigen Äpfel und erzählen sich von dem gerade Erlebten. Stefan, der Erzieher, sitzt dabei und genießt das aufgeregte Treffen in der Spielkiste. Drei Spielkisten stehen auf dem Gelände. Es sind Holzkisten auf Stahlpfosten, die an den schmalen Seiten offen gelassen sind. Ihr Innen- und Außenleben variiert von Kiste zu Kiste. Mal animieren bunte Scheiben zum Träumen und Spielen, mal bietet die Tafel Platz für kreatives Spiel. Unterschiedliche „Sitzmöbel“ lassen das Innenleben der Kiste zum Treffpunkt einer größeren Gruppe werden oder inspirieren zum klassischen Rollenspiel. Die Pfosten lassen die Kisten in unterschiedlichen Höhen über der Erde „schweben“, was zu unterschiedlichsten Auf- und Abstiegsmöglichkeiten führt. Die an den Pfählen befestigten Metallösen bieten Befestigungsmöglichkeiten zum erweiterten Spiel. Sie können jedoch auch einfach nur Halter einer Wäscheleine sein und diese kann natürlich auch zur Freiluftgalerie werden.
Perspektivenwechsel
Kinder unter 4 Jahren brauchen keine riesigen Höhen und keine großen komplizierten Anlagen. Vielmehr geht es um kleine Perspektivwechsel, Anregungen der Sinne, die einem die gerade entdeckte Welt wieder in einem neuen Licht darstellen. Darüber hinaus geht es um Räume zum Zurückziehen, die allein bzw. aus eigener Kraft erreicht werden können und zum Rollenspiel anregen.
„Pass auf! Gleich ist es drin.“ Fritz hebt gerade zusammen mit seinem Freund das Dreirad in ihre „Garage“. Das blaue Licht der Fensterscheibe fällt auf das Rad. Frisch gewaschen sieht es jetzt aus! Glücklich strahlen die beiden aus der Spielkiste hinaus.
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