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Internationales Fachmagazin für Spiel-, Sport- und Freizeitanlagen

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18.08.2010 - Ausgabe: 4/2010

Stadt Kulmbach investiert in Grün und Spiel

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„In Kulmbach wird der im letzten Jahr angelegte Mehrgenerationenspielplatz im Grünzug hinter der Dr.-Stammberger-Halle sehr gut angenommen“, berichtet der Oberbürgermeister der Stadt, Henry Schramm.

So sieht man Seniorengruppen häufig, vor allem in den Morgenstunden, an den Geräten, der Bewegungsparcours und die Balanciergeräte werden dagegen gerne von kleinen Kindern mitbenutzt. Das Ziel der Verantwortlichen, eine Begegnungsstätte für alle Generationen zu schaffen, bei der die Kommunikation und das Miteinander gefördert werden, ist also erreicht. Zugleich wertet die neu entstandene Anlage die Parkanlage auf, weshalb die Stadt ihr Planungskonzept und die Auswahl der verwendeten Geräte zu Recht bestätigt sieht.
Zielsetzung war: Eine möglichst harmonische Gestaltung der Grünflächen zu erreichen. Eine Steigerung des Wohlfühlfaktors. Die Umwandlung eines “relativ unattraktiven Bereichs“ des Parks durch eine attraktive Bepflanzung in eine Stätte der Begegnung für Jung und Alt. Erzielung einer höheren Benutzerfrequenz. Geringere Vandalismusgefahr bei intensiver Nutzung und attraktivem Umfeld

Jürgen Ganzleben, Bauhof/Grünflächen der Stadt Kulmbach, schildert erste Erfahrungen: „Es hat sich eine starke Benutzung der gesamten Spielanlage eingestellt. Es waren bisher keine Vandalismusschäden zu beobachten. Die gesamte Parkanlage wird sehr gerne von Familien besucht und es ist zu beobachten, dass auch die Bewohner der angrenzenden Seniorenwohnanlage begeistert von “ihrem Spielplatz“ und dem Rosengarten sind und sich dort sehr wohl fühlen. Aufgrund der gelungenen Verknüpfung des Spielplatzes mit dem derzeit in voller Blüte stehenden Rosengarten entstand eine Oase der Ruhe und Erholung. Diese wird von allen Seiten der Bevölkerung mit großer Begeisterung zu allen Tageszeiten genossen. Seniorengruppen trainieren häufig, vor allem in den Morgenstunden an den Geräten. Der Bewegungsparcours und die nebenstehenden Balanciergeräte werden auch gerne und häufig von kleinen Kindern mitbenutzt. Die neu entstandene Anlage wertet die Parkanlage insgesamt stark auf und bestätigt das vorausgegangene Planungskonzept und die Auswahl der verwendeten Geräte.“

Der Erfolg des Spielplatzes kommt nicht von ungefähr. So ist der gewählte Standort in geringer Entfernung zum bereits bestehenden Kinderspielplatz und gleichzeitig in unmittelbarer Nähe zur Seniorenwohnanlage „Mainpark“ ideal.
Auch bei der Geräteauswahl bewiesen die Planer Weitsicht und Fingerspitzengefühl, indem sie spezielle Geräte aussuchten, deren Benutzung auch für Senioren gefahrlos möglich ist. Bewusst wurden keine schwierigen Fitnessgeräte berücksichtigt, sondern ein Bewegungsparcours der Firma Lappset ausgewählt, der gleichermaßen von Jung und Alt benutzt werden kann. Eine Mehrgenerationenschaukel direkt neben dem Bewegungsparcours, verschiedene Balanciergeräte, ein Hüft- und Beweglichkeitstrainer aus Edelstahl, ein Klettergerüst für verschiedene Altersgruppen und ein Radtrainer aus Edelstahl, der auch Behinderte benutzen können, sorgen nun für Spaß und Wohlfühlatmosphäre.

„Der Anteil von über 65-Jährigen an der Bevölkerung wächst in den Industrieländern schnell. 37% der über 75-Jährigen lebt allein. Mit dem Erreichen des Seniorenalters nimmt der Bedarf an Bewegung und sozialen Kontakten aber nicht ab. Im Gegenteil, um eine hohe Lebensqualität für eine längere Zeit aufrechtzuerhalten, müssen wir Körper und Geist ausreichend herausfordern und uns in Gesellschaft anderer aufhalten. Egal wie alt der Spieler ist, die einfachste Bewegung ist das Spiel– und zwar das gemeinsame Spiel“. Oliver Lange, Presseabteilung / Öffentlichkeitsarbeit der Stadt Kulmbach, nennt Argumente..

Auch optisch hat die Stadt den Mehrgenerationenspielplatz aufgepeppt. Mit der Anlage von Rosenbeeten in Verbindung mit eingestreuten Pflanzflächen aus Blütenstauden sorgen zusätzlich architektonische Elemente innerhalb dieser Pflanzflächen, wie beispielsweise Rosenbögen am Eingangsweg zur Seniorenwohnanlage sowie Rosenpyramiden im Rosenrondell neben dem Spielplatz oder die Anlage eines Beetes mit Bodendeckerrosen für Abwechslung. Wildsträucher und ungepflegte Wegeränder, die vorher entlang des Zaunes zur Seniorenwohnanlage wucherten, sind eingestreuten Staudenflächen aus mehrjährigen Blütenstauden gewichen. Daneben wurden durch die Aufstellung von zusätzlichen Bänken weitere Ruhezonen geschaffen und mit dem Einbau einer Behindertenrampe auch der Zugang zum vorbei fließenden Main ermöglicht. Der vorhandene Baumbestand blieb erhalten und somit auch der Gesamtcharakter der kleinen Parkanlage. Als zusätzliche Attraktion konnte kürzlich eine Vogelvoliere in Betrieb genommen werden.

Knapp 40.000,00 Euro waren notwendig, um die Anlage zu verwirklichen. Einer Spende der ansässigen Adalbert-Raps-Stiftung war es schließlich zu verdanken, dass das Projekt zügig angegangen und umgesetzt werden konnte.

Für Oberbürgermeister und Initiator Henry Schramm haben sich mit dem Mehrgenerationenspielplatz gleich mehrere Wünsche erfüllt: So gelang die Umwandlung eines “relativ unattraktiven Bereichs“ des Parks in eine Stätte der Begegnung für Jung und Alt“. Der Wohlfühlfaktor wurde deutlich gesteigert, was sich auch in einer erhöhten Benutzerfrequenz widerspiegelt. Dank der gelungenen Verknüpfung des Spielplatzes mit dem derzeit in voller Blüte stehenden Rosengarten ist eine Oase der Ruhe und Erholung entstanden, die von allen Seiten der Bevölkerung mit großer Begeisterung zu allen Tageszeiten genossen wird.

Auch dadurch sieht sich das Stadtoberhaupt bestätigt, dass Mehrgenerationenspielplätze zur Verbesserung der sozialen Kompetenz beitragen:
„Gemeinsam Spielen und sich bewegen heißt, den Dialog zwischen den Generationen fördern und das Gemeinschaftsgefühl stärken“. Für ihn ist der Mehrgenerationenspielplatz mit ein Symbol dafür, dass der demografische Wandel nicht als Drohkulisse, sondern als Chance, als Herausforderung begriffen werden kann.

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