Thomas Morus Roman "Utopia" skizzierte im 16. Jahrhundert "das Älterwerden als Krankheit".
Tatsache ist: Der Mensch ist von jeher mit dem Wissen um die Endlichkeit des eigenen Seins konfrontiert - und kämpft hartnäckig wie erfolglos gegen seine unaufhaltsame Vergänglichkeit an, wird dabei immer älter.
Die Zahl älterer Menschen steigt weltweit rapide: Bis zur Mitte des Jahrhunderts wird sich der Anteil derer im Rentenalter mehr als verdoppeln, wie aus einem Bericht der Vereinten Nationen hervorgeht. Der mit Abstand älteste Kontinent bleibt Europa - und Deutschland ist von der Entwicklung besonders betroffen: Die Bevölkerung hierzulande schrumpft und wird immer älter. Seit 2003 ist die Bevölkerungszahl in Deutschland rückläufig. Zuletzt lag sie bei 81,7 Millionen. Nach Berechnungen des
Statistischen Bundesamts wird Deutschland bis 2060 rund 17 Millionen Einwohner verlieren - etwa ein Fünftel der Bevölkerung. Jeder Dritte wird dann 65 Jahre oder älter sein, jeder Siebte mindestens 80 Jahre.
Auffallend ist, dass die Spezies Mensch in den letzten eineinhalb Jahrhunderten immer älter geworden ist. Und die Lebenserwartung steigt weiterhin kontinuierlich. Nach den Modellrechnungen wird sie bis 2060 für neugeborene Jungen bei 85 Jahren liegen, für neugeborene Mädchen bei 89,2 Jahren. Seit 1840 ist diese streng lineare Tendenz belegt. 40 Jahre hat die Menschheit so seither gewonnen - und ein Ende der Lebensverlängerung ist nicht in Sicht. Um 2100, sagt James Vaupel, Leiter des Max-Planck-Instituts für Demographische Forschung, werde der Großteil der Bevölkerung ein Lebensalter von 100 erreichen.
Die alternde Gesellschaft wird so zu einer zentralen Herausforderung des 21. Jahrhunderts, denn mit zunehmender Lebenserwartung könnte auch ein Anstieg altersbedingter Erkrankungen und Behinderungen einhergehen.
In Kiel stellen sich Tausende der "Forschungsgruppe Gesundes Altern" zur Verfügung. Die "Hochbejahrten", Menschen jenseits des 98. Lebensjahres, geben ihr Blut. Die Wissenschaftler extrahieren daraus das individuelle Erbgut, archivieren es in ihrer "popgen" Biobank, der größten Deutschlands. Das hochkomplexe Genom untersuchen die Kieler Forscher um den Molekularbiologen Stefan Schreiber dann akribisch, definieren die spezifischen Effekte auch der kleinsten Bauteile. Mit High-Tech-Maschinen, so genannter "Hochdurchsatz-Technologie", suchen sie das Erbgut der Probanden durch, halten Ausschau nach Genen, die für die Forscher unter dringendem Verdacht stehen, für die Langlebigkeit relevant zu sein. Auf jeden Fall steuern diese Gene an zentraler Stelle wichtige Körperprozesse - den Stoffwechsel oder die Erbgutreparatur in der Zelle.
„Den Phänotyp des gesunden Alterns verstehen", nennt es Schreibers leitende Altersforscherin Almut Nebel. Gelingt dies, würde perspektivisch die Medizin grundlegend neu definiert; ausgerichtet auf Krankheitsprävention, Erhalt der Gesundheit bis ins hohe Alter - so dass der Spott des irischen Autors Jonathan Swift aus dem 18. Jahrhundert eines Tages Geschichte wäre: „Jeder will lange leben, nur alt werden will keiner."
Lebenserwartung in Deutschland
Dazu passt die Meldung des Statistischen Bundesamtes: Lebens¬erwar¬tung in Deutsch¬land erneut gestie¬gen. Diese beträgt nach der auf die aktuellen Sterblichkeitsverhältnisse bezogenen Periodensterbetafel 2009/2011 für neugeborene Jungen 77 Jahre und 9 Monate und für neugeborene Mädchen 82 Jahre und 9 Monate. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, erhöhte sich im Vergleich zur vorherigen Sterbetafel 2008/2010 die Lebenserwartung für neugeborene Jungen um 3 Monate und für Mädchen um 2 Monate.
Auch für ältere Menschen hat die Lebenserwartung weiter zugenommen. Nach der Sterbetafel 2009/2011 beläuft sich zum Beispiel die noch verbleibende Lebenserwartung – die sogenannte fernere Lebenserwartung – von 65-jährigen Männern auf weitere 17 Jahre und 6 Monate. 65-jährige Frauen können statistisch gesehen damit rechnen, noch weitere 20 Jahre und 8 Monate zu leben. Im Vergleich zur vorherigen Sterbetafel 2008/2010 hat damit die fernere Lebenserwartung bei den 65-jährigen Frauen um 2 Monate und bei den Männern um 1 Monat zugenommen.
Aus der Sterbetafel 2009/2011 lässt sich darüber hinaus ablesen, dass nach den aktuellen Sterblichkeitsverhältnissen statistisch gesehen jeder zweite Mann in Deutschland wenigstens 80 Jahre alt werden und jede zweite Frau sogar ihren 85. Geburtstag erleben kann.
Wenn sich der in der Vergangenheit beobachtete Trend bei der Sterblichkeit in der Zukunft ungebrochen fortsetzt, kann nach den Ergebnissen der Generationensterbetafel ein 2009 geborener Junge statistisch mit einer Lebenserwartung von 86 Jahren und 5 Monaten rechnen. Bei einem Mädchen sind es sogar 90 Jahre und 8 Monate.
Bevölkerung im Osten Deutschlands altert schneller
Der Osten Deutschlands wird bis zum Jahr 2060 in viel stärkerem Maße vom Rückgang und der Alterung der Bevölkerung betroffen sein als der Westen: In den neuen Bundesländern (ohne Berlin) werden 2060 rund 37% weniger Menschen als im Jahr 2008 leben und 36% von ihnen werden 65 Jahre und älter sein. Besonders schnell wird diese Entwicklung in den kommenden zwei Jahrzehnten voranschreiten: Bereits um 2030 wird die Bevölkerungszahl in den neuen Ländern um 15% niedriger sein als heute und jeder dritte Einwohner wird 65 Jahre oder älter sein. Dies zeigt eine der beiden Varianten der 12. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung nach Ländern, die das Statistische Bundesamt (Destatis) jetzt in Ergänzung der am 18. November 2009 veröffentlichten Bundesergebnisse vorgelegt hat. Die zwischen den Statistischen Ämtern des Bundes und der Länder koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung liefert vergleichbare Ergebnisse für alle Bundesländer.
Die rapide Alterung wirkt sich in den neuen Ländern nicht nur in der schnell ansteigenden Zahl der Älteren aus, sondern auch im Rückgang des Erwerbspersonenpotenzials. Die Zahl der Menschen im Erwerbsalter (von 20 bis unter 65 Jahren) wird von 8,0 Millionen (Stand 2008) auf 5,6 Millionen im Jahr 2030 (– 30%) und dann auf 4,0 Millionen im Jahr 2060 (– 50%) zurückgehen. Dementsprechend wird der so genannte Altenquotient – er zeigt wie viele Senioren auf 100 Personen im erwerbsfähigen Alter (hier von 20 bis unter 65 Jahren) entfallen – von heute 37 bis zum Jahr 2030 auf 68 steigen.
Ü 100
Verbesserte Medizin, steigender Lebensstandard, höhere Bildung, bessere Ernährung und ein gesunder Lebensstil in Sachen Fitness lassen die Bevölkerung altern.
In der Forschungsgruppe „Gesundes Altern“ an der Universität Kiel wurden im Jahr 2010 über 1000 Hochbetagte analysiert. „Diese Menschen bleiben oft ganz lange fit und gesund und sterben dann relativ rasch“, heißt es in der Studie. Bekannt ist auch, warum das so ist. Aktive Alte sind bis zuletzt agil.
HD 100 - Die Heidelberger Hundertjährigen-Studie, unter der Projektleitung von Dr. Christoph Rott, besagt: Trotz zahlreicher kognitiver und funktionaler Beeinträchtigungen sehen die meisten Hundertjährigen ihr Leben sehr positiv. 86% wollen das Beste aus ihrem Leben machen, und für 75% hat das Leben mit 100 Jahren einen Sinn. „Im Schnitt sind die Höchstalten so glücklich wie die Jungen“, erklärt Christoph Rott.
Auch die Macht der inneren Einstellung ist entscheidend. Wer an negativen Stereotypen über das Alter festhält und deshalb Einschränkungen erwartet, erleidet sie auch. Wer diese abschüttelt, dreht die biologische Uhr zurück. Das hat Ellen Langer von der Harvard University bewiesen. Langers Fazit: „Es ist nicht in erster Linie das physische Selbst, das uns Grenzen setzt, sondern vielmehr die mentale Überzeugung, dass es solche physischen Grenzen gibt.“
Altern bedeutet zwar Veränderung, aber nicht zwingend Verfall – und der Körper folgt dem Geist.
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