Spielen und Entspannen im Quartier
Spielinseln in dichter Bebauung
Internationales Fachmagazin für Spiel-, Sport- und Freizeitanlagen
Mitte Februar 2013 stellten der betreuende Professor Boris Gorin und die Studierenden das Projekt mit dem Namen „Hand in Hand“ der lokalen Öffentlichkeit vor, einem gemeinsamen Projekt mit der Hochschule Niederrhein in Krefeld/Fakultät Design und dem Seniorenbeauftragten der Stadt Würselen, Dieter Juschka. Ausgangspunkt für das Projekt war ein Treffen der Kulturstiftung Würselen mit dem Seniorenbeauftragten der Stadt und Prof. Boris Gorin, bei dem es um Produkte ging, die das Leben älterer Menschen erleichtern und bereichern sollten. Neun Design-Studierende im dritten Semester mit dem Schwerpunkt Produktdesign setzten die Ideen in konkrete Objekte um.
Die Bedürfnisse der Älteren mit den kreativen Ideen der Jungen zusammenbringen: Konkret ging es um die Entwicklung und Gestaltung eines Aktivplatzes mit Trainingsgeräten im öffentlichen Raum. „Der Wunsch nach Bewegungsgeräten für die älteren Mitbürger im öffentlichen Raum war ein Ergebnis des Diskussionsabends mit einer interessierten Gruppe von Bürgern, die sich im August 2012 im Alten Rathaus getroffen haben“, erklärt Achim Großmann, Vorsitzender der Kulturstiftung. Die Studierenden haben unter der Leitung von Professor Boris Gorin von der Hochschule Niederrhein für den Standort Lindenplatz in Würselen entsprechende Bewegungsgeräte konzipiert. „Der Anlage liegt ein System zugrunde. Das Bausystem besteht aus kreisförmigen und geraden Rundrohren, sowie Flächen“, erklärt Gorin. Herausgekommen sind elf unterschiedliche Bewegungsgeräte für Parks und Plätze, eine Reihe von Trainingsgeräten für den öffentlichen Raum, die einmal auf dem Lindenplatz in Würselen stehen sollen. An den Geräten sollen die Senioren Ausdauer, Kraft und Koordination trainieren können. Spezielle Anforderungen für andere Kommunen können entwickelt werden.
Das Besondere an den Fitnessgeräten der Jung-Designer: Sie wurden alle zu einem Gesamtobjekt verbunden. Die Rohre gibt es in zwei Varianten mit acht beziehungsweise vier Zentimeter Durchmesser. Die kreisförmigen Rohrelemente gibt es jeweils in 50, 100 und 150 Zentimeter Durchmesser. Sie sind als Viertelkreis und Halbkreis vorgefertigt. Des Weiteren gibt es Halbrohre, so dass Flächen daraufgesetzt werden können. Außerdem wurden verschiedene Sonderteile zum Stecken entwickelt, um Teile des Systems zu verbinden und Flächen für Sitzmöglichkeiten, Boden- und Dachkonstruktionen zu befestigen. „Es geht um die Kombination von Design und Alltagstauglichkeit“, sagt Gorin. Lynn Gebauer etwa hat sich ein futuristisch anmutendes Trimmdichgerät für die Beinmuskulatur ausgedacht. Auch die Entwicklung und Gestaltung einer generationsgerechten Beschilderung des öffentlichen Raums gehörte zu den Aufgaben. Evgenia Dück hat sich dieser Sache angenommen, entstanden sind Piktogramme, die zum Beispiel den Weg zu einer behindertengerechten Toilette, einem Rollstuhltauglichen Aufzug weisen oder Gehbehinderte vor Stolperfallen warnen.
„Wichtig ist zu wissen, dass wir eine zusammenhängende Anlage speziell für Würselen entwickelt haben, die an sich eine besondere ästhetische Erscheinung
und skulpturale Qualität haben sollte. Die niederkomplexe Art der Anlage (alle Trainingsgeräte nutzen nur das Gewicht des Trainierenden und sind ganz einfach aufgebaut) erlaubt das. Deshalb wirkt sie nicht wie eine Ansammlung einzelner Geräte, sondern wie eine große Plastik. Schließlich steht sie am städtischen Platz und soll auch ohne Trainierenden interessant wirken. Im Moment werden durch die Stadt Würselen die Möglichkeiten der Realisierung geprüft. Alle Rechte liegen jedoch bei der Hochschule Niederrhein“, so das Fazit von Prof. Boris Gorin.
Fachleute des Medizinischen Zentrums waren im Laufe des Projekts mit im Boot, die Machbarkeit wurde geprüft, eine Realisierung der Ideen möglich: „Wir wünschen uns alle, dass in einem weiteren Projekt die Umsetzung der Vorschläge möglich wird. Dazu müssten sich weitere Partner finden, die eine Finanzierung ermöglichen“, äußerte sich Großmann bei der ersten Präsentation. Senioren selbst wohnten der Vernissage und Konzeptpräsentation bei. Der Zuspruch für die Ideen der jungen Designer war groß: „Solche Trainingsgeräte und Beschilderungen fehlen und sind im Alltag der Bürger eine nützliche Sache.“
Weitere Informationen: www.hs-niederrhein.de