eibe Produktion + Vertrieb GmbH & Co. KG hat sich die Aufgabe gestellt, Kindern zu helfen, sich positiv zu entwickeln, harmonisch aufzuwachsen und ihre Umwelt zu verstehen. Form, Ethik, Ergonomie und Sicherheit der Produkte des Unternehmens tragen dazu bei. eibe umgibt Kinder mit Natur, lädt ein zum Wohlfühlen, Staunen, Erfahrungen sammeln, Fähigkeiten prüfen und zur spielerischen Entdeckung von Talenten. Aus diesem Selbstverständnis ergibt sich, dass eibe Kindern von der Produktseite, neben den pädagogischen Anforderungen, höchste Sicherheit und Qualität anzubieten hat. Außerdem ist die Erhaltung einer möglichst intakten Umwelt die wichtigste Voraussetzung, die genannten Ziele zu erreichen.
Dazu Fragen an den Technischen Geschäftsführer der eibe Produktion + Vertrieb GmbH & Co. KG, Peter Schnabel.
Thomas Müller (Playground@Landscape): Umwelt- und Qualitätsmanagement hat für eibe oberste Priorität – warum?
Peter Schnabel (eibe): Als Familienunternehmen mit Tradition stehen wir zu unserer Verantwortung für die nächste Generation. Deshalb hat das Umwelt- und Qualitätsmanagement für uns oberste Priorität. Bereits vor 17 Jahren haben wir uns entschieden, das kombinierte Qualitäts- und Umweltmanagement in unserem Unternehmen einzuführen, weil wir darin die Chance gesehen haben, den Umweltgedanken in all unserem Tun im gesamten Unternehmen zu etablieren.
P@L: Zahlreiche Zertifikate belegen es, mit eibe spielt man auf der sicheren Seite. Welche Zertifikate wären das?
Peter Schnabel: Das TÜV-Zertifikat (nach EN 1176) steht für die Einhaltung aller relevanten Normen, wobei der Sicherheitsaspekt hiermit besonders bestätigt wird.
RAL-Zertifikat RAL RZ 411, welches für Prozesssicherheit beim Holzschutz und damit für gesicherte Qualität und 10 Jahre Gewährleistung steht.
EMAS-Zertifikat: Das Gütesiegel der EU und weltweit anspruchsvollstes System für ein nachhaltiges Umweltmanagement garantiert die kontinuierliche Verbesserung und bietet der Allgemeinheit Einsicht in unsere umweltpolitischen Aktivitäten. Nur 34 Holzbetriebe in Deutschland verfügen über dieses Zertifikat.
ISO 14001: Das „World-Umweltmanagementsystem“ garantiert nach der Methode“ Planen-ausführen-kontrollieren-optimieren“ eine kontinuierliche Verbesserung im Umweltbereich und gilt als internationale Anerkennung des Umweltmanagementsystems.
Der Umweltpakt Bayern steht für die kontinuierliche Verbesserung des betrieblichen Umweltschutzes und setzt auf maßgeschneiderte und effiziente Strategien, aufbauend auf der Initiativkraft und den Erfahrungen des Unternehmens. Im Vordergrund steht dabei die vorausschauende Vermeidung künftiger Umweltbelastungen und nicht deren Reparatur.
FSC 100% auf die komplette Lieferkette: Wir garantieren die durchgängige Nachhaltigkeit unserer Produkte vom Wald bis zum fertigen Spielgerät. Für die Echtheit des Zertifikats steht die eingetragene Zertifikatsnummer.
P@L: Umwelt geht uns alle etwas an. Zu welchen Punkten verpflichtet sich eibe?
Peter Schnabel: Unser gesamtes Tun richtet sich nach den gesetzlichen Vorschriften und geht noch weit darüber hinaus. Im Bereich Vorsorgemaßnahmen beinhaltet dies den Schutz vor Bodenkontamination, die Ausarbeitung eines Notfallplans zum Schutz vor Naturgewalten sowie die kontinuierliche Verbesserung unserer Umweltleistung. Besonderen Wert legen wir in diesem Bereich auf einen offenen Dialog mit Kunden, Nachbarn und Behörden.
Im Bereich Emissionen arbeiten wir stets daran, diese zu reduzieren und den Einsatz von CO²-neutralen Brennstoffen zu forcieren.
Auch beim Strom- und Wasserverbrauch setzen wir uns jährlich das Ziel, die Verbräuche weiter zu reduzieren und fossile Energieträger einzusparen. Gleiches gilt für das Abfallaufkommen, wobei hier die Reduzierung des Entsorgungsaufwands für gefährliche Abfälle an oberster Stelle steht.
Bei der Produktion unserer Artikel setzen wir auf minimalen Materialeinsatz, Einsatz von umweltfreundlichen Stoffen sowie auf die Wiederverwendung von gleichen Teilen.
P@L: Produktentwicklung und Innovation plus Engagement für die Umwelt. Wie geht das? Was sind Ihre Entwicklungsgrundsätze?
Peter Schnabel: Innovation wird bei eibe großgeschrieben und wir arbeiten nach folgenden Entwicklungsgrundsätzen: marktgerecht, umweltgerecht, im Systemgedanken. Umweltschutz und Nachhaltigkeit beginnen bereits bei der Produktentwicklung. Und dies setzt sich vor allem bei der Materialauswahl der Produkte hinsichtlich Lebenszyklus und den damit verbundenen Themen wie Entsorgung, Recyclefähigkeit, Kompostierbarkeit, Wiederverwertung und dem Einsatz umweltschonender, nachwachsender Rohstoffe fort.
Unser Hauptwerkstoff ist Holz, ein CO2-neutraler, ressourcenschonender Rohstoff. Aus Gründen der Nachhaltigkeit setzen wir neben umweltfreundlich behandelten kesseldruckimprägnierten Hölzern beispielsweise auch Eukalyptusholz ein - ein in Europa schnell wachsendes, erstklassiges Hartholz mit optimaler Wertschöpfung oder auch Robinienholz, welches auf Grund seiner Widerstandfähigkeit ohne Imprägnierung oder sonstige Oberflächenbehandlung und ohne zusätzlichen Materialmix im Außenbereich verbaut werden kann.
P@L: Ihr Holz stammt komplett aus nachhaltiger Forstwirtschaft. Woher kommt dieses Engagement?
Peter Schnabel: Als traditioneller Holzverarbeiter fühlen wir uns zu ökologischer Weitsicht verpflichtet. Wir verpflichten uns zur Umwelterhaltung und mit unserem Zertifikat FSC 100% garantieren wir, dass wir unser Holz aus nachhaltiger europäischer Forstwirtschaft beziehen -> also kein illegaler Holzeinschlag, keine Korruption, keine Kinderarbeit oder Verstöße gegen grundlegende Prinzipien oder Rechte der Forstwirtschaft.
P@L: Der Umgang mit Ressourcen und Materialien liegt Ihnen am Herzen. Wie wird dieses realisiert? Interne Audits und regelmäßige Umweltbetriebsprüfungen?
Peter Schnabel: Durch interne Audits und regelmäßige Betriebsprüfungen sichern wir langfristig die hohe Leistungsfähigkeit unseres betrieblichen Umweltschutzes. Nur durch das Mitwirken aller Beteiligten kann das Umweltmanagementsystem effektiv umgesetzt werden. Deshalb fördern wir das Umweltbewusstsein unserer Mitarbeiter durch ständige Informationen, Schulungen und Unterweisungen.
P@L: Zahlen und Fakten?
Peter Schnabel: Der Umgang mit Ressourcen spiegelt sich in den verschiedensten Bereichen wider. So erreichen wir Einsparungen von Energiekosten und Reduzierungen in den Emissionen durch Wärmerückgewinnung und direkte Luftzufuhr. Wir decken den Wärmebedarf des gesamten Unternehmens zu 95 % mit Resthölzern und Spänen aus der eigenen Fertigung, die zentral in die Vorratssilos und von dort in die Heizanlage transportiert werden. Durch Erhöhung der Arbeitseffizienz erreichen wir kürzere Transportwege und investieren in Stapler mit Luftfiltern zur Luftreinhaltung in den Hallen. Außerdem wurden fast alle Dieselstapler auf Elektrostapler umgestellt und in den Produktions- und Lagerhallen Energiesparlampen eingesetzt.
Dies beweist, dass für uns die kontinuierliche Verbesserung unserer Umweltschutzaktivitäten bereits tägliche Praxis ist, die wir auch zukünftig weiterführen werden. In dieses Engagement wollen wir auch unsere Lieferanten, Geschäftspartner und Kunden mit einbinden.
In diesem Zusammenhang sind wir stolz auf unsere jüngsten Auszeichnungen, die wir für unser Engagement erhalten haben.
Der bayerische Qualitätspreis: Für ein international tätiges Unternehmen ist ein funktionierendes QM-System ein unverzichtbarer Erfolgsfaktor. Der Qualitätspreis steht dafür, die Bedeutung einer hohen Qualitätsorientierung auf allen betrieblichen Ebenen und quer durch alle Branchen als Erfolgsfaktor, Wettbewerbsvorteil und Alleinstellungsmerkmal herauszustellen. Dieser Preis bestätigt unser effektives Qualitätsmanagement und stellt eine Wertschätzung für unsere Anstrengungen in diesem Bereich dar.
Den GREEN APPLE AWARD haben wir als Auszeichnung für besondere Umweltleistungen bei der Umsetzung des Projekts „Waltham Forest“ in England erhalten. Die Vergabe dieses Umweltpreises erfolgte durch „The Green Organisation“ Großbritannien.
P@L: eibe also der Umweltmeister. Ein persönliches Fazit von Ihnen!
Peter Schnabel: Unser Brand steht allumfassend dafür, dass wir einen „Meisterjob“ hinsichtlich Umwelt tun. Dafür stehen unsere Zertifikate Umweltmanagement, EMAS, FSC und RAL.
Die Niederlande ist, was das Thema Umwelt und Nachhaltigkeit in der Holzbeschaffung betrifft, uns allerdings weit voraus. Obwohl diese Beschaffungsrichtlinien in Deutschland schon lange Zeit Gültigkeit besitzen, wird hier sehr zögerlich gehandelt.
Dennoch ist eibe davon überzeugt, dass auch in Deutschland das Thema „nachhaltige Beschaffung“ immer wichtiger wird. Der Bund und einige Bundesländer wie Hamburg, Bremen und neuerdings auch Baden-Württemberg haben mittlerweile die nachhaltige Beschaffung als eines der Kernthemen ihrer Politik verankert. Die Kommunen hinken leider noch sehr, oft auch aus Unwissenheit, hinterher oder einfach, weil das Thema Umwelt in den Köpfen der Entscheider zu viel Geld kostet . Deshalb lassen Sie mich das Interview mit einem Zitat von John Ruskin beenden:
„Es ist unklug, viel zu bezahlen, aber es ist noch schlechter, zu wenig zu bezahlen. Wenn Sie zu viel bezahlen, verlieren Sie etwas Geld, das ist alles. Wenn Sie dagegen zu wenig bezahlen, verlieren Sie manchmal alles, da der gekaufte Gegenstand die ihm zugedachte Aufgabe nicht erfüllen kann. Das Gesetz der Wirtschaft verbietet es, für wenig Geld viel Wert zu erhalten.“
Unter folgendem Link können Sie sich interessierte Leser unsere aktuelle Umwelterklärung herunterladen:
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