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Internationales Fachmagazin für Spiel-, Sport- und Freizeitanlagen

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15.08.2015 - Ausgabe: 4/2015

Campus für Bildung, Sport und Kultur

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Pünktlich zum Schuljahr 2014/15 konnten die ersten Klassen des neuen Gymnasiums Grünwald ihre „Schule der Zukunft“ in Besitz nehmen. Den Zukunftsanspruch erfüllt die Bildungseinrichtung dabei durch ein bauliches und pädagogisches Konzept, das sich deutlich von den herkömmlichen Gebäude- und Unterrichtsformen des vergangenen Jahrhunderts unterscheidet. So ist die Ganztagsschule als weitläufiger Campus konzipiert, der beispielsweise mit Think-Tanks, Team-Arbeitsflächen und Schülerlabors weit mehr bietet als eine klassische Unterrichtstruktur erfordert. Einen hohen Stellenwert bei der Planung nahm auch das Sportangebot ein: Die Schüler können heute sowohl in der großen Sporthalle als auch unter freiem Himmel zahlreichen Aktivitäten nachgehen. Im Außenbereich sorgen Sportböden von Polytan für professionelle Spiel-, Trainings- und Wettkampfbedingungen auf dem Allwetterplatz, dem Fußballfeld mit Kunstrasen sowie der Leichtathletikanlage mit Rundlaufbahn.

„Das Gymnasium soll als weitläufiger Campus Lebensraum für Schüler, Lehrer und Eltern bieten, ein Ort der Inspiration, der Neugierde und Ermutigung sein sowie als Schnittstelle zwischen Bildung, Sport und Kultur fungieren“, erläutert Heinz Durner, Beauftragter für Wissenschaft und weiterführende Schulen im Landkreis München, das pädagogische Konzept seiner „Schule der Zukunft“. Die zum Konzept passende „pädagogische Architektur“ entwickelte er zusammen mit dem Architekturbüro Bauer Kurz Stockburger & Partner aus München.

 

Einzelne Baukörper verbinden sich zu einem weitläufigen Campus

Das Gymnasium besteht aus zwei-, teilweise dreistöckigen, eigenständigen Baukörpern, die räumlich so miteinander verwoben sind, dass nicht nur die Campus-Idee ideal umgesetzt ist, sondern auch die Lärmbelastung durch eine stark befahrende Straße deutlich reduziert werden konnte.
So wirkt im Norden ein lang gestrecktes Erschließungsgebäude mit Aula, Pausenhalle, Garderobe und Dreifachsporthalle an der Oberhachinger Straße wie eine übergroße Lärmschutzwand für das gesamte Areal. Die Sporthalle ist um eine Geschosshöhe in das Erdreich eingegraben, damit sich ihr sichtbares Bauvolumen deutlich reduziert. Entlang der Oberhachinger Straße befinden sich außerdem die Zu- und Abfahrt der Tiefgarage, Bushaltestelle, PKW-Vorfahrt sowie überdachte Fahrradständer. Der repräsentativ gestaltete gläserne Haupteingang, über dem die Bibliothek optisch zu schweben scheint, wird aus Richtung des Ortszentrums über einen großen, baumüberstandenen Vorplatz erschlossen.

Drei Flügelbauten für die Unterrichtsräume docken im Süden an den Erschließungsbau an und bilden dabei zwei Innenhöfe aus. In einem der Höfe lädt ein Lesegarten zum Studieren ein, in dem anderen ist ein Kunstgarten angelegt. Mensa, Musikräume und Ganztagesbetreuung sind in einem freistehenden „Gartenpavillon“ an der südlichen Grundstücksgrenze untergebracht, der durch seine ovale Form und solitäre Lage eine Sonderstellung auf dem Campus-Gelände einnimmt. Der große Pausenhof ist zwischen den Klassenzimmern und der Mensa eingebettet und durch intensive Begrünungen entlang der Straße vor Blicken gut geschützt.

 

Freigelände mit vielfältigem Sport- und Freizeitangebot

Für die Gestaltung des rund 45.000 Quadratmeter umfassenden Außenraums zeichnet sich das Team von mahl.gebhard.konzepte mit Büro in München verantwortlich. Auch in ihrer Planung nahm das Thema Schallschutz einen hohen Stellenwert ein: Um die anliegenden Bewohner am östlichen Grundstückrand weitestgehend vor dem Lärm der Sportler und ihren Zuschauern zu bewahren, wurde der gesamte Bereich des Kunstrasen-Spielfelds mit umlaufender Rundlaufbahn inklusive Weit-, Hoch- und Kugelstoßanlagen um 3,5 Meter abgesenkt. Circa 80.000 Kubikmeter Kies galt es dafür auszuheben sowie die entstandene Böschung mit Gehölzen und Stauden aufwendig zu bepflanzen. Der Allwetterplatz mit benachbartem Beach-Volleyballfeld zwischen Rundlaufbahn und Mensa ist hingegen mit 2,5 Meter hohen Lärmschutzwänden aus Glas akustisch abgeschirmt. Eine weitere Besonderheit des Gesamtkonzepts stellt ein direkter, unterirdischer Eingang in die Umkleiden der Sporthalle dar. Da das Sportgelände nicht nur von den Schülern, sondern auch vom ortsansässigen TSV Grünwald genutzt wird, vervollständigen Trainerkabinen und -bänke sowie Sitzblöcke die Anlage.

 

Geringer Pflegeaufwand, gute Bespielbarkeit und angenehmes Hautgefühl

Aufgrund des geringen Pflegeaufwands und seiner guten Bespielbarkeit entschieden sich die Landschaftsarchitekten beim rund 7.900 Quadratmeter großen Fußballrasen für das Kunstrasensystem LigaGrass von Polytan mit einer 30 mm dicken Elastikschicht als Unterbau. Das extrem widerstandsfähige und dennoch weiche Produkt mit texturierten (gekräuselten) Fasern ist multifunktional einsetzbar, da es sowohl über eine Zulassung nach dem FIFA Recommended 1 Star Standard für Fußballrasen verfügt als auch eine Lizenz des Welthockey-Verbands FIH als Hockey-Belag besitzt. Wesentlich weicher als andere gekräuselte Systeme wird der LigaGrass durch eine hochwertige PE Formulierung. Für eine gute Standfestigkeit und hohen Verschleißschutz sorgt die Dicke der Fasern mit rund 200 Mikrometern.

 

„Resedagrün“ für einen harmonischen Gesamteindruck

Die Rundlaufbahn und der Allwetterplatz bestehen aus den Kunststoffbelägen Polytan S bzw. Polytan WSS. Damit sich die Sportböden farblich gut in das Campus-Gelände mit seinen zahlreichen Staudenbepflanzungen, Baumgruppen und Hecken sowie Dachbegrünungen, Natur- und Kunstrasenflächen einfügen, fiel die Wahl der Landschaftsarchitekten auf den UV-beständigen und lichtechten Farbton „Resedagrün“.

Im Farbton gleich, unterscheiden sich die Sportböden jedoch durch einen variierenden Aufbau in ihren Eigenschaften: Rund 4.750 Quadratmeter Polytan WSS bilden die passende Grundlage für die Leichtathleten im Bereich der Rundlaufbahn. Es ist ein strukturbeschichteter Spritzbelag für den Einsatz in Leichtathletik-Stadien, Wettkampfbahnen, Schulsport- und Mehrzweckanlagen. Da er wasserdurchlässig ist, muss der Platz nicht ausschließlich über die Oberfläche entwässert werden. Durch die etwas dickere Nutzschicht erhöht sich außerdem seine Lebensdauer und Belastbarkeit.
Auf dem Allwetterplatz kam der ebenfalls wasserdurchlässige Kunststoffbelag Polytan S zur Anwendung. Durch seine glatte, aber trotzdem rutschsichere Oberfläche besitzt er ein gutes Ballsprungverhalten und eignet sich so optimal für Ballsportarten aller Art.

Ausgeführt wurden die Grün- und Sportanlagen vom Unternehmen Majuntke aus Mainburg.

Zum Start des Schuljahrs 2014/15 haben die ersten Kinder der Jahrgangsstufen 5, 6 und 7 ihren Unterricht im neuen Gymnasium aufgenommen. In den nächsten Jahren wird die Kapazität auf rund 750 Schüler bzw. 24 Klassen stetig erhöht. Eine Fläche für einen zukünftigen Erweiterungsbau ist auf dem Grundstück bereits ausgewiesen.

Foto: Tomislav Vukosav für Polytan

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