Wohnumfeld: Begegnungsstätte, Aufenthaltsort - ein Stück Heimat
Der Begriff Wohnqualität umfasst heute sehr viel mehr als die Einordnung des Wohnraums nach Qualität, Quantität oder Lage. Es geht dabei auch oder vor allem um angrenzende Flächen, Aufenthaltsqualität und die Möglichkeiten, die der Raum rund um den eigentlichen Wohnkomplex bietet. Das wohnungsnahe Umfeld ist der Spiegel der örtlichen Gesellschaft. Es ist nicht nur „irgendein“ urbaner Raum, sondern eine Begegnungsstätte, ein Aufenthaltsort und ein Stück Heimat.
Doch wie sieht dieser Raum aus und wie sollte er idealer Weise gestaltet sein?
Die vorherrschenden Varianten reichen dabei von Asphaltwüsten, über endlose Rasenflächen mit ungenutzten Wäscheleinen und Solitärgehölzen, bis hin zu vereinzelten Wipptierchen, die normkonform für die zu erwartende Zahl der Mieter bereitgestellt wurden. Dass diese Räume in der Regel nicht oder nur sporadisch genutzt werden, verwundert nicht und scheint in vielen Fällen sogar beabsichtigt.
Anders verhält es sich, wenn der Mensch – der zukünftige Nutzer – bedacht und in den Planungsprozess integriert wird. Seine Bedürfnisse, Vorlieben und Gewohnheiten müssen abgefragt, bedacht, ernst genommen und abschließend bedient werden. Das bedeutet für die Planer und Architekten, genauso wie für die Gesellschaften und auch Bürger, viel Arbeit, Kooperationswillen und Kompromissfähigkeit.
Das Wohnumfeld muss viele Aufgaben erfüllen. Neben der Verschönerung des Wohnumfeldes geht es im Wesentlichen um das sichere Spielen in Wohnungsnähe für Kinder und um den Aufenthalt von Menschen mit geringem Aktionsradius, sei es aus Alters- und Zeitgründen oder aus gesundheitlichen Gründen. In einem modernen Wohnumfeld sind diese Beschränkungen unter dem Inklusionsgedanken besonders zu berücksichtigen. Werden diese Belange in einem Prozess konsequent und offen gefordert, können an seinem Ende Ergebnisse stehen, die in vielerlei Hinsicht und für alle Beteiligen zufriedenstellend sind.
Einen solchen äußerst erfolgreichen Planungsprozess gab es in den Lortzinghöfen in Berlin Mitte. Die Wohnanlage wurde in den 1960er Jahren errichtet und trägt auch den Charme dieser Zeit. Ein neues Konzept musste von den Architekten und Planern erarbeitet werden. Im Ergebnis entstand eine bunte, fröhliche, heitere Wohnanlage mit gut geplanten Außenanlagen. Als Freiraumplaner war das Büro Mewis Landschaftsarchitekten aus Biesenthal verantwortlich. Entstanden ist eine Anlage, die die intensive Fassadengestaltung aufnimmt. Durch eine „Übersetzung“ der Fassadenfarben auf Holzfarben war es möglich, diese Übereinstimmungen herzustellen. So entstanden Sandbaustelle, eine generationsübergreifendes Bewegungsareal, ein großer Spielturm mit einer Röhrenrutsche sowie Aufenthaltsflächen, die sich dem Farbkonzept unterordnen und dadurch zu einer Aufwertung und Steigerung des gesamten Quartiers führten. Durch diese gelungene und nutzerorientierte Gestaltung des Spiel-, Bewegungs- und Aufenthaltsangebotes erhöhte sich die Identifikation der Nutzer mit dem Raum. Als Folge trat sehr wenig Vandalismus auf, obwohl es sich um einen problematischen Bereich, nämlich dem alten Berliner Wedding, handelt. Der Betreiber, die DEGEWO, freute sich über geringe Folgekosten.
Ein ganz anderes Konzept wurde im Eco- Quartier in Pfaffenhofen verfolgt. Hier entstanden hochwertige Wohnungen im Großraum München als neues Wohnquartier einschl. einer neuen Kindertagesstätte. Als verbindendes Element zwischen den Wohnhäusern entstand eine neue Parkanlage, die vom Büro Dreiseitl aus Überlingen konzipiert wurde. Ein wesentlicher Bestandteil der Anlage war das durchdachte Oberflächenwasseraufnahmesystem der Grünanlage. Es wurden drei Spielbereiche errichtet: der Rutschenspielplatz, der Schaukelspielplatz und der Spielplatz am Wasser. Jeder Bereich übernahm in Konsequenz eine Spielfunktion. Zu den Rutschen zählten noch die kleinen Kinder mit ihrer Sandbaustelle, der Schaukelspielplatz bekam noch Kokons und weitere Angebote, die besonders für Mädchen geeignet sind und das Spielen am Wasser bestand auch aus Balancierangeboten über die Wasserflächen. Als Besonderheit wurden die verbauten Hölzer „sägegestreift“. So erhielten naturbelassene Robinienhölzer gerade Schnittflächen, die farblich herausgestellt wurden. Als Farbschema diente der Farbkreis nach Goethe, der die unterschiedlichen Orte farblich unterschied. Als Verbindungselemente wurden „10 Freunde“ erschaffen, die die Spielorte miteinander verbinden, ebenfalls in farblicher Abstimmung nach Goethe und auch mit neuen Spielideen, ganz im Zeichen der Inklusion, ausgestattet. Ein sehr gelungenes Konzept, das viel Beachtung erhält und zur Aufwertung und Wertsteigerung des gesamten Quartiers beiträgt.
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