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Internationales Fachmagazin für Spiel-, Sport- und Freizeitanlagen

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19.02.2016 - Ausgabe: 1/2016

Zoo Osnabrück: Tierische Weltreise mit vier Abenteuerspielplätzen

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Der Zoo Osnabrück hat attraktive Spielplätze schon lange als wichtiges Angebot für seine Zoobesucher, hauptsächlich Familien, entdeckt. Insbesondere für Jahreskartenbesitzer spielen Spielplätze eine wichtige Rolle. Rund 20.000 Familienjahreskarten verkauft der Zoo jährlich. Diese Familien kommen häufig für nur zwei bis drei Stunden in den Zoo. Dabei steht anders als bei den Tagesbesuchern nicht im Fokus, den gesamten Zoo zu sehen. Sie wollen lieber ein, zwei Tiere anschauen und dann auf den Spielplatz gehen. Auch wenn Kinder von Tieren fasziniert sind, so sind doch attraktive Spielplätze mindestens ebenso spannend und bieten eine willkommene Abwechslung zur Tierbeobachtung. Um diese Jahreskartenbesitzer zufrieden zu stellen und damit auch an die Jahreskarte zu binden, investierte der Zoo Osnabrück in den letzten Jahren bei der Errichtung neuer Tierwelten 1,5 Millionen Euro in neue Spielareale.

Zu den neuesten Attraktionen gehört das „Neue OZ-Streichelland“ in der asiatischen Tierwelt „Angkor Wat“ (2013). In dem für rund 230.000 Euro errichteten Areal kombinierte der Zoo einen Kinderspielplatz mit einem Streichelbereich mit Ziegen und Schafen. Der Hintergrund: Früher war auf dieser Fläche nur ein Streichelbereich. Allerdings zogen sich die Tiere immer zurück in ihren eigenen Bereich und die Kinder standen auf einer kahlen Fläche ohne Tiere aber auch ohne sonstige Beschäftigungsmöglichkeit. So entstand die Idee, Spiel- und Streichelbereich miteinander zu kombinieren. Der Spielbereich ist optisch entsprechend der Tierwelt an ein asiatisches Bauerndorf angelehnt. In verschiedenen thematisch gestalteten Hütten finden die Kinder einen Frisör, eine Schule oder einen Schmied. Passende Utensilien oder Möbelstücke, damit die Kinder richtig spielen können, wurden ebenfalls integriert. So finden die Kinder eine wahre Theaterkulisse vor. Ziegen und Schafe haben natürlich Rückzugsmöglichkeiten, freuen sich aber auch über die Kletterstege, die eigentlich für Kinder gedacht waren, und nutzen diese auch. Ein Kleinkindbereich mit Rutsche, Haus und Sand liegt außerhalb des Streichelareals.

Ein weiteres Highlight ist das Baumhausdorf „Makatanda“ (2010) in der afrikanischen Tierwelt „Takamanda“. Hier wurde ebenfalls eine komplette Theaterkulisse errichtet. Fünf aufgestellte Baumhäuser sind mit einem Netz und Röhren verbunden. Damit die Kinder für das Angebot alt genug sind und die entsprechenden motorischen Fähigkeiten mitbringen, ist bereits der Weg in die Höhe eine kleine Herausforderung und soll Kleinkinder davon abhalten in diesen Bereich zu klettern. In einem separaten Bereich können Kinder auf unterschiedlichen Schaukeln durch die Luft schwingen oder in einem ausrangierten Jeep Platz nehmen. Eine weitere Besonderheit ist die so genannte „Bongoschaukel“: In dem nur nach unten geöffneten Korbballon können mehrer Kinder Platz nehmen und durch die Luft kreisen. Die phantasievolle Spielwelt „Makatanda“ schlug mit 500.000 Euro zubuche.

Die zwei älteren Spielplätze, der „Giraffenspielplatz“ und das „Neue OZ-Kinderland“ sind bei Kindern weiterhin sehr beliebt. Das „Neue OZ-Kinderland“ liegt direkt neben der Hauptgastronomie und besteht aus zwei Bereichen. Im Sommer ist der beliebteste Bereich der Matschspielplatz mit Wasserpumpe und hölzernen Wassergeistern. Eltern bringen ihren Kindern bereits extra Wechselkleidung für den nassen Spaß mit. Ein Holz-Stegesystem führt über einen Teich zum zweiten Bereich des „Neue OZ Kinderland“. Dieser besteht aus einem Spieledorf, dessen Hütten unterirdisch mit Röhren verbunden sind. Ebenfalls großer Beliebtheit erfreut sich der „Giraffenspielplatz“. Hier können ganz Mutige auf eine zehn Meter hohe Holzgiraffe klettern und in einer verdunkelten Rutsche in die Tiefe sausen. Kleinere Rutschen, ein Drehkarussel zum Anschieben, eine Weitspringanlage oder ein Hangelparcours – hier können sich Kinder mit dem Können der Tiere zu messen – stehen ebenfalls zum Toben bereit.

Sowohl „Makatanda“ als auch das „Neue OZ Kinderland“ und „Neue OZ Streichelland“ stammen von der künstlerischen Holzgestaltung Bergmann. Die phantasievolle und ganzheitliche Herangehensweise an einen Spielplatz von Jürgen Bergmann ist bei den drei Angeboten nicht zu übersehen.

Für die Instandhaltung der Spielplätze plant der Zoo ein jährliches Budget von circa 5.000 Euro ein. Alle Spielplätze sind TÜV überprüft und werden jedes Jahr zum Anfang der Saison von entsprechenden Fachfirmen erneut auf ihre Sicherheit kontrolliert.

 

Spielplatz + Gastro-Bereich

Wichtiges Zusatzangebot bei allen Spielplätzen ist eine Gastronomie mit Sitzplätzen für die Erwachsenen. Der positive Effekt: Durch die Kombination von attraktiven Spielplätzen und Gastronomie erhöht sich die Verweildauer und der Verzehr von Getränken und Speisen steigt. Die Hauptgastronomie beim „Neue OZ Kinderland“ ist im Zoo Osnabrück das ganze Jahr über geöffnet, die Verkaufsstellen an den anderen Spielplätzen haben teilweise nur in der Saison oder außerhalb der Saison nur am Wochenende geöffnet.

Ein attraktiver Spielplatz in einem Zoo ist also nicht nur ein zusätzliches Angebot, sondern ein Muss – so die Erfahrung des Zoo Osnabrück. So sind die Spielplätze auch immer ein Teil der Marketingstrategie: Sie werden bei der Eröffnung prominent zum Beispiel durch einen Kindertest vorgestellt und immer in Marketingpublikationen integriert. Im Fall des „Neue OZ Streichelland“ und „Neue OZ Kinderland“ nutzte der Zoo die Spielplätze mit der Namensgebung zusätzlich, um die Zusammenarbeit mit dem regionalen Medienhaus zu stärken.

Dass der Zoo mit seinen Spielplätzen den richtigen Weg beschreitet, beweisen die Ergebnisse der Kundenzufriedenheitsanalysen. Diese führt der Zoo mit dem Kundenmanagement-Unternehmen buw in der Saison mit einer monatlichen Auswertung durch. Die Spielplätze führen in den Befragungen zu sehr guten Werten der Kategorie „Kinder- und Familienfreundlichkeit“, die im Vergleich zu anderen Kategorien am besten abschneidet. Außerdem werden die Spielplätze häufig im Bereich der freien Nennungen auf den Umfragebögen lobend hervorgehoben.

Von guten Spielplätzen profitieren zoologische Gärten also in mehrfacher Hinsicht – die Investition lohnt sich, wie man am Beispiel des Zoo Osnabrück sehen kann.

 

Foto: Zoo Osnabrück

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