Vereinzelung oder Gemeinschaftsbildung: Was passiert an Calisthenics-Anlagen?
Calisthenics ist mehr als Muskeltraining im Freien
Internationales Fachmagazin für Spiel-, Sport- und Freizeitanlagen
Im Team mit der slowenischen Künstlerin Apolonija Šušteršič, den Bochumer Architekten Banz + Riecks, wbp Landschaftsarchitekten und Betonlandschaften (Landschaftsarchitekturbüro mit Schwerpunkt Bike- und Skateanlagen) aus Köln wurde dieser Jugendtreff mit Skatepark und Kinderspielplatz entwickelt. Das neue Gebäude des Jugendtreffs schiebt sich in der "erhebende Landschaft" unter einen grünen Hügel und trennt die Bereiche Kinderspiel und Skatepark.
Der Skatepark ist neben den Spielbereichen Bestandteil der Außenanlagen und verfügt über eine Fläche von ca. 300 m². Im Rahmen mehrerer Planungsworkshops wurde zusammen mit den Jugendlichen und dem Jugendtreff der Skatepark nach deren Wünschen und Vorstellungen geplant. Das Hauptelement des Skateparks ist der so genannte Skatepool/ Kidneybowl. Des Weiteren beinhaltet das Gestaltungskonzept des Skateparks neben dem zentralen Skatepool auch die allseits beliebten und wichtigsten Street Elemente des Bike und Skatesports. Als Street Elemente bezeichnet man bauliche Elemente, die die Nutzer adaptiert haben. Zum Beispiel werden Treppengeländer (Rails), Treppenwangen (Ledges), Radfahrrampen (Banks) speziell nachgebildet.
Alle diese Elemente fungieren zusätzlich als Ein- und Aufgang zu einem klassischen Kidney-Bowl und sind so angelegt, dass man diese auch mit Rollstühlen benutzen kann. Auf der offenen Platzfläche wurden die obligatorischen Curbs sowie Flatrail so positioniert, dass man diese auch mit dem wichtigen „Flow“ fahren kann. Als Flow bezeichnet man den Fahrfluss, das bedeutet, dass man flüssig die Elemente fahren kann bzw. durch die ganze Anlagen fahren kann.
Unmittelbar an der Anlage musste aus Lärmschutzgründen eine 2 Meter hohe Lärmschutzwand errichtet werden. Aufgrund unserer Erfahrung und Kennzahlen bei der Lärmimmission bei Bike- und Skateanlagen in Ortbetonbauweise konnte die Höhe der Mauer auf 2 Meter begrenzt werden. Diese Mauer wurde aber in das gesamte Gestaltungskonzept mit eingebunden und grenzt den Außenraum des Jugendtreff ab.
In Kombination mit dem neuen Gebäude des Jugendtreffs entstand so ein eigenständiger Ort für die Jugendlichen, der sich durch das aufgeworfene Gelände von der angrenzenden Wohnbebauung abwendet und diese nicht beeinträchtigt.
2014 wurde die gesamte Anlage des Jugendtreffs vom Bund Deutscher Architekten (bda) mit der „Auszeichnung guter Bauten 2014“ prämiert. Am „Tag der Architektur“ 2015 präsentierte sich der Jugendtreff der breiten Öffentlichkeit. 2015 wurde das Play_Land mit Skatepark beim Deutscher Spielraumpreis mit dem Hauptpreis 2. Rang ausgezeichnet
Baukosten Skatepark: ca. 100.000 €
Gesamtfläche: 300 m²
Bauherr: Emschergenossenschaft
Fertigstellung : 2013
Planung: Maier Landschaftsarchitektur/Betonlandschaften, Köln
Text und Bilder: Dipl.- Ing. Ralf Maier
Landschaftsarchitekt BDLA, IAKS, FLL
Gutachter und Sachverständiger für Bike- und Skateanlagen
Leiter des RWA Arbeitskreises „ Empfehlung für Planung, Bau und Instandhaltung von Skate- und Bikeanlagen“ Erscheint September 2016
maier landschaftsarchitektur
Am Dreieck 4, 51107 Köln
Tel.: +49-221-1 39 59 05
Fax: +49-221-9 12 49 086
www.maierlandschaftsarchitektur.de ,
www.betonlandschaften.de