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Internationales Fachmagazin für Spiel-, Sport- und Freizeitanlagen

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19.04.2022 - Ausgabe: 2/2022

Urban Sports – Areale für körperliche Aktivität und Spaß an der Bewegung

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© areporter / stock.adobe.com


Der Begriff des Urban Sports hat sich in den vergangenen Jahren stark verbreitet und steht grundsätzlich für eine sportliche Betätigung im urbanen Umfeld. Die meisten dazu gehörenden Sportarten und Bewegungsformen wurden ursprünglichen direkt im urbanen Umfeld ausgeübt und haben sich den vorhandenen baulichen und strukturellen Gegebenheiten dort angepasst. Im Mittelpunkt stehen einerseits eigene körperliche Fitness, Körperbeherrschung und Geschicklichkeit, andererseits aber auch z.B. die Nutzung verschiedener Formen von Skateboards, Fahrrädern, Tretrollern oder Rollschuhen. Bekannte Sportarten sind neben der Verwendung der genannten Sportgeräte mit Rädern oder Rollen z.B. Calisthenics, Parkour, Ninja Sport oder auch urbanes Klettern. Durch die mittlerweile enorm hohe Bedeutung von Social Media in der Jugendkultur sind die Sportarten und Bewegungsformen des Urban Sports aufgrund ihrer Fotogenität heutzutage sehr populär.

Nun sind viele dieser Sportarten und -formen zwar im öffentlichen Raum entstanden, allerdings ist die Ausübung dort oft nicht konfliktfrei und in vielen Fällen durchaus auch sehr riskant, vor allem für AnfängerInnen und ungeübte SportlerInnen. Z.B. bei Parkour oder auch BMX sind viel Übung und eine gute Körperbeherrschung sehr wichtige Voraussetzungen, um eine angemessene und verletzungsfreie Durchführung zu gewährleisten. Durch Bilder und Videos im Internet gibt es allerdings viele Nachahmer, die die Tricks der „Profis“ ebenfalls durchführen wollen, was gerade im gewöhnlichen urbanen Umfeld ein hohes Risiko darstellen kann. Dazu ist die Ausübung außerhalb dafür bestimmter Areale also z.B. auf öffentlichen Plätzen und Straßen, Kinderspielplätzen oder unter Brücken häufig mit Streitigkeiten mit Verkehrsteilnehmern, Passanten oder den Ordnungskräften verbunden.

Von daher empfiehlt es sich, in der Stadtplanung auf die stets wachsende Zahl begeisterter „Urban SportlerInnen“ zu reagieren und ihnen gestaltete Areale zur Ausübung ihrer sportlichen Aktivität zur Verfügung zu stellen.

Pumptracks und Skate Parks sind sehr geeignete Errichtungen, um Skatern, Bikern und anderen Rollsportlern attraktive Areale zur Verfügung zu stellen.  Bei ansprechender Gestaltung finden sie dort gute Herausforderungen und können ungestört ihrer Betätigung nachgehen. Dazu ist die Verletzungsgefahr bei sachgemäßer Bauweise deutlich reduziert. In den letzten Jahren sind viele Pumptracks neu entstanden und die Skateparks haben verstärkt die alten Skateanlagen mit Rampen aus den 1990er Jahren abgelöst. Auch eine kombinierte größere Anlage ist durchaus sinnvoll, um ein vielfältiges Areal für eine große Zahl an Nutzerinnen und Nutzer zu erschaffen.

Der Parkoursport ist in seinem Ursprung eigentlich grundlegend außerhalb fester Areale verankert, trotzdem sind in den vergangenen Jahren viele gelungene und gut genutzte Sporträume entstanden, die die Ausübung dieser Bewegungsform ermöglichen. Hier können ungeübte Traceure einen Einstieg finden und erfahrenere AthletInnen Tricks und Fortbewegungsarten trainieren. Vor allem die Kombination aus Risikoabschätzung, Körpererfahrung und – beherrschung hat Parkour auch für die Sportpädagogik sehr interessant gemacht. Vor allem bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen ist das Interesse an dieser Sportform in den letzten Jahren sehr stark angewachsen.

Calisthenicsanlagen sind heute ebenfalls bei der Gestaltung von Bewegungsarealen nicht mehr wegzudenken. Die Mischung aus Fitnesstraining und Körperbeherrschung ist bei der jugendlichen Bevölkerung sehr beliebt, entsprechende Areale sind oft bis spät abends stark frequentiert.  Hier spielt die angesprochene Fotogenität auch eine sehr wichtige Rolle. Vor einigen Jahren wurden häufig Klettergerüste auf Kinderspielplätzen für Calisthenics „missbraucht“, heute kann man speziell darauf ausgerichtete Anlagen bei verschiedenen Anbietern erhalten und im öffentlichen Raum installieren.

Auch das urbane Klettern erfreut sich heutzutage großer Beliebtheit bei Groß und Klein. Es gibt eine ganze Reihe von Umsetzungsmöglichkeiten im öffentlichen Raum, die jederzeit und ohne größere Hilfsmittel sicher nutzbar sind. Natürlich unterscheiden diese sich von Anlagen in Kletterhallen oder von Kletterbereichen, für die bestimmte Seilsicherungen erforderlich sind. Aber mit geeignetem Fallschutz und weiteren Sicherheitsmerkmalen gibt es durchaus auch herausfordernde und abwechslungsreiche Installationen für jedermann.

Urban Sports wird in den kommenden Jahren weiterhin eine große Rolle spielen und es sollte für alle Städte und Kommunen ein Anliegen sein, möglichst vielen sportlich Aktiven ansprechende und vielfältige Areale anzubieten.

TT

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