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Internationales Fachmagazin für Spiel-, Sport- und Freizeitanlagen

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15.06.2016 - Ausgabe: 3/2016

Grundrecht auf Sport?

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"Von Sport zu Sportivity" heißt es in der Trendstudie vom „:zukunfts|institut“ (Quelle:  „Sportivity, Die Zukunft des Sports - Zukunftsinstitut GmbH, Mai 2014; S.8). Und weiter: "In Zukunft wird es nicht mehr darum gehen, Rekorde zu brechen, sondern darum, ein neues Lebensgefühl im Alltag zu verankern" (S.8). Denn: „Bewegung ist ein Grundbedürfnis jedes Menschen. Ein Grundbedürfnis, das sich je nach der individuellen Lebenssituation anders äußert“ (S.8)

Die Geschichte hat gezeigt, dass als selbstverständlich erachtete Rechte nicht immer selbstverständlich gelten, sie müssen vielmehr eingefordert oder sogar erkämpft werden. Es beginnt damit, einen Sachverhalt zu erkennen, eine Haltung einzunehmen und eine Überzeugung zu entwickeln. Dieser Erkenntnis-Prozess ist das Resultat einer Empfindung, denn im Innersten wissen wir, was richtig und falsch ist. Nicht selten resultiert daraus später sogar eine gesetzliche Festlegung.

Ähnlich verhält es sich bei rechtlich verankerten Pflichten und Verboten. Der Mensch wusste, dass das Anlegen von Sicherheitsgurten beim Autofahren körperliche Schäden bei Unfällen verringert und ahnte, dass übermäßiges Rauchen zu langfristigen Schäden führt. Aber Gurtpflicht und Rauchverbote wären nie zustande gekommen, hätte die Praxis im Alltag nicht immer wieder gezeigt, dass Menschen trotz besseren Wissens diese Realität verdrängen oder aus Unachtsamkeit darüber hinweg gehen. Einsicht spielt dabei also eine große und wichtige Rolle.

 

Einsicht zu mehr Bewegung

Treppe oder Fahrstuhl? Fahrrad oder Bahn? Früher bedeutete körperliche Bewegung geringe gesellschaftliche Stellung, heutzutage ist die Situation anders. Menschen vernachlässigen Bewegung im Alltag - auf Kosten ihrer Gesundheit. Bewegung gehört aber biologisch gesehen zum menschlichen Leben. Die Bewegungsfreude muss also wieder gefunden werden.

Das Aufrechterhalten von Gehirn- und Körperfunktionen durch Bewegung ist nicht nur im Alter wichtig. Die präventive Wirkung von Sport bei Herz- Kreislauf-Erkrankungen beispielsweise ist nachgewiesen. Bewegung belebt. Ein erfreulicher Nebeneffekt: Schlechte Laune ist durch Bewegung an frischer Luft schnell verflogen.

Durch regelmäßiges Training von Ausdauer, Kraft und Balance bewältigen Menschen den Alltag leichter, meistern Krisen und erhöhte Anforderungen.

Der organisierte Sport in Vereinen und Verbänden ist traditionell bestens ausgerüstet, um die gesellschaftliche Verantwortung in Bezug auf dieses Thema in die Hand zu nehmen. Aber nicht jeder findet sich in diesen organsierten Strukturen wieder, die nicht selten untrennbar mit normativen Weltanschauungen verbunden sind. Menschen außerhalb dieser Strukturen möchten eventuell nicht  im Vereinsleben mitwirken –aber sich trotzdem bewegen. Umso wichtiger wird die Rolle von Sportvereinen, von diesen Strukturen unabhängige Angebote zu schaffen und auf das Publikum „draußen“ zuzugehen. Beide Seiten können von diesem Aufeinander zugehen ungeahnt profitieren.

Die Menschen müssen Bewegung von sich aus wollen und feststellen, dass es Ihnen gut tut. Sie müssen ihre eigenen Möglichkeiten erkennen und nutzen: alles andere lässt sich darauf aufbauen und erst dann kann auf ein Grundrecht auf Sport gepocht werden. Outdoor-Fitness Geräte, wie das Unternehmen playfit sie produziert, haben schon immer den Anspruch gehabt, alle zu bewegen – auch die sogenannten „couch-potatoes“, sowie Menschen, die altersbedingt (ein dehnbarer Begriff) nicht mehr so viel tun können und Menschen, die unter körperlicher / geistiger Beeinträchtigung leiden.

Das heißt natürlich nicht, dass die Geräte keine sportlich orientierten Nutzer ansprechen. Das vor kurzem von playfit in Kooperation mit dem Verband für Turnen und Freizeit (VTF) – Hamburgs größter Sportfachverband für Breiten-, Freizeit und Leistungssport - entwickelte playfit Coaching Programm schildert effektive Trainingsmöglichkeiten ausführlich. Die Trainingsmöglichkeiten erstrecken sich dabei von leichten Übungen bis hin zu ganzheitlichen, sportwissenschaftlich erprobten und schwierigen Trainingsabfolgen. Training und Bewegung stehen im Vordergrund und bleiben kein leeres Versprechen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt: die Standorte selbst müssen attraktiv gestaltet sein und in die Umgebung passen.

 

Menschenrechtspfad in Nürnberg

Das Berufsförderungswerk Nürnberg bietet Ausbildungsmöglichkeiten, Wohnort und Arbeitsplatz für insgesamt über 600 Menschen. Sie alle haben hier ihre Lebenswelt und einen Park zur Erholung. An über 20 Stationen werden im Park die Menschenrechte und ihre Bedeutung für die Gesellschaft erfahrbar gemacht.

Das Recht auf Bewegung ist an den Bewegungsgeräten umsetzbar!

Diese eignen sich in besonderem Maße für individuelle Bewegungsbedürfnisse, weil sie viele verschiedene Übungsweisen und Schwierigkeitsstufen bieten.

So sind in Nürnberg Sportlehrer, Mitarbeiter/innen und Teilnehmer/innen der Rehabilitation gleichermaßen begeistert von den Möglichkeiten vor Ort. Auch das angrenzende Hotel profitiert.

Die Betreiber sind darüber erfreut, auch an den jährlich stattfindenden Gesundheitstagen die playfit Geräte einbinden zu können. Interessierte Schulklassen und Tagungsgäste werden durch den Menschenrechtspfad geführt und auf die Wichtigkeit von individuellen Bewegungsmöglichkeiten als Menschenrecht hingewiesen, abgeleitet vom vierten Prinzip der olympischen Charta. Letztlich treffen sich alle an den Outdoor-Fitness Geräten von playfit und kommen miteinander ins Gespräch. Gerade in sozialen Einrichtungen ist dieser zusätzliche Effekt wünschenswert, dass die Menschen miteinander kooperieren und dabei Spaß haben. Es ist ein Stück gelebte Eingliederung.

Planerische Gestaltungsmöglichkeiten sind fast unbegrenzt. Das Unternehmen playfit versteht sich als Brückenbauer und Bindeglied zwischen verschiedenen Trainingswelten - als Möglichmacher, den ungeübten Nutzern einen Einstieg in die Bewegungswelt zu eröffnen, damit vorhandene Fähigkeiten erkannt und erweitert werden. Der Spaß an körperlicher Bewegung kann und muss dauerhaft in den Alltag integriert sein und dort etwas schaffen, auf das man sich immer wieder freut. Denn nur wenn die Möglichkeit da ist, wenn sie sichtbar und berührbar ist, wird sie ein Bestandteil des alltäglichen Lebens.  

Für manche Menschen ist es schön Fahrrad zu fahren, weil man das im Sitzen tun kann. Das reicht zwar nicht aus, ist aber ein guter Anfang. Für manche ist es ein weiter Weg zu der Erkenntnis die Freude an der Bewegung als Grundrecht zu erkennen. Was auch immer ein einzelner Mensch darunter versteht oder wie er dieses Recht definiert und beschreibt, es gibt für die meisten diesbezüglich noch viel zu tun, wie die Beispiele der Sicherheitsgurte und des Tabak-Konsums deutlich gemacht haben: Für die Einsicht ist oftmals die praktische Erfahrung ausschlaggebend. Mit Vernunft und Überzeugung lässt sich der Weg zur gesunden Eigenverantwortung schaffen. Das ist der Weg zu einem besseren, glücklicheren Leben im Einklang mit der im Menschen vom allerersten Beginn an vorhandenen Bewegungsnatur.

Bewegung und Sport sollen nicht als Pflicht, sondern als Lebensqualität empfunden werden. Längst hat eine größere Öffentlichkeit erkannt, dass es beim Sport um das persönliche Wohlbefinden und um die Gesundheit geht:  die durch den Begriff Sportivity ausgelöste Diskussion kann das nur positiv beeinflussen.

 

Foto: playfit GmbH


 

 

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