Erreichbarkeit von Spielplätzen
Stellen wir uns kurz den schönsten Spielplatz der Welt vor – und keiner könnte hinkommen! Die in der DIN 18034 als Erreichbarkeit beschriebene Norm fordert...
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„Ist Sitzen eine tödliche Aktivität?“, so lautet der Titel eines Beitrags in der New York Times im Jahr 2011 (“Is Sitting a Lethal Activity?” NYT 14. April 2011). Dieser stützte sich auf eine Reanalyse von Daten, die im Rahmen einer Krebspräventionsstudie erhoben wurden und die die Relation zwischen Sitzzeit, körperlicher Aktivität und erhöhtem Versterberisiko analysierten (Patel et al 2010). In der Tat zeigen die Befunde für die Menschen, die mehr als sechs Stunden am Tag sitzen (im Vergleich zu denen mit geringerer Sitzzeit):
waren.
aktiv waren.
Die Bedeutung der körperlichen Aktivität als tragende Säule von Gesundheit und Wohlbefinden ist umfangreich belegt. Es liegt auch ausreichende Evidenz dafür vor, dass mindestens moderate körperliche Aktivität in einem Umfang von 150 Minuten geeignet ist, das Risiko für die meisten chronischen Erkrankungen zu senken (Niebauer et al. 1997, Wen et al. 2011). Allerdings zeigen die vorliegenden epidemiologischen Zahlen, dass die wenigsten Menschen diese Minimalforderung erreichen (Kruger et al. 2007). Inzwischen steigt auch die Evidenz dafür, dass der Antipode der körperlichen Aktivität, das Sitzen, extremes Gefahrenpotential hat und Bewegung aus präventiver Perspektive dringend zu integrieren ist.
Der sitzende Lebensstil
Aktuelle Studien und Übersichtsarbeiten zeigen die hohe Bedeutung, die der sitzende Lebensstil für die Entstehung zahlreicher Gesundheitsprobleme wie z. B. dem Übergewicht hat. Es besteht noch kein Konsens darüber, ob Sitzen einen unabhängigen Risikofaktor darstellt oder eben nur die häufigste Form von körperlicher Nichtaktivität. Belege lassen sich für beide Positionen finden, die Frage soll aber hier nicht weiter verfolgt werden, da auf der Interventionsebene eine Reduzierung der Sitzzeit in aller Regel auch mit einer Erhöhung der körperlichen Aktivität verbunden ist.
Die Veränderungen des Lebensstils insbesondere in den westlichen Industrieländern bringt eine dramatische Erhöhung der Sitzzeiten mit sich. Der Mensch sitzt
Sitzen ist durch einen sehr niedrigen Energieverbrauch gekennzeichnet. Dieser ist nur geringfügig höher als während des Liegens und nur halb so groß wie während des Stehens.
Zur Verbreitung des Sitzen
Neben dieser „energetischen“ Definition lassen sich unterschiedliche Formen der körperlichen Aktivitäten nach dem Akronym „FITT“ differenzieren:
Frequency Häufigkeit
Intensity Intensität
Time Zeitdauer
Type of Activity Art der Aktivität
Analog dazu schlagen Tremblay et al. (2010) vor, Sitzen nach einem vergleichbaren System (SITT) zu klassifizieren
Sedentary behaviour frequency Häufigkeit des Sítzens
Interruptions Unterbrechungen
Time Zeitdauer
Type of Sitting Art des Sitzens (z. B. Büro, Auto)
Zur Epidemiologie des Sitzens werden immer mehr aussagekräftige Studien vorgelegt (Dunstan et al 2012). Es kann davon ausgegangen werden, dass es in der Geschichte der Menschheit noch keine Phase gab, in der der Mensch so viele Zeit sitzend zubrachte wie heutzutage. In einer Untersuchung von Healy et al. 2007, vgl. dazu auch Owen et al. 2008) findet sich folgende mit Accelerometern erhobene Verteilung (Abb. 4), aus der hervorgeht, wie hoch der Anteil des Sitzens im Tagesverlauf ist. Es ist sicher von einer hohen „intraindividuellen“ Varianz auszugehen, allerdings ist ebenso klar, dass von zahlreichen Menschen das kritische Ausmaß von mehr als einem Drittel der Tageszeit erreicht wird.
An einer Stichprobe von über 240 00 US Amerikanern konnten Matthews et al. (2012) zeigen, dass die Höhe der Sitzzeiten und insbesondere das Sitzen vor dem TV-Gerät die Sterblichkeit um bis zu 60 %erhöht. Eine große australische Kohortenstudie mit über 600 000 beobachteten Menschen zeigte einen linearen Anstieg des Versterberisikos mit der Sitzzeit (“All-cause mortality hazard ratios were 1.02 (95% CI, 0.95-1.09), 1.15 (1.06-1.25), and 1.40 (1.27-1.55) for 4 to less than 8, 8 to less than 11, and 11 or more h/d of sitting, respectively, compared with less than 4 h/d, adjusting for physical activity and other confounders.”van der Ploeg et al. 2012., p. 494). Diese führte zu deutlichen Editorials, Kommentaren und Appellen wie “Don't Just Sit There: Stand Up and Move More, More Often (Dunstan & Owen 2012.
Gesundheitliche Auswirkungen des Sitzens
Die gesundheitlichen Effekte des sitzenden Lebensstils lassen sich zunächst von denen eines „allgemeinen inaktiven Lebensstils“ nicht trennen. Bereits 1998 fanden Weller & Corey (1998) heraus, dass das Risiko für kardiovaskulkäre Sterblichkeit sich durch lange Sitzzeiten um das 2.7 fache erhöht.
Eine Analyse der Daten aus der Women’s Health Initiative Observational Study (n= 71,018) zeigen, dass insbesondere Sitzzeiten von mehr als 10 Stunden pro Tag in Kombination mit geringer körperlicher Aktivität das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen beträchtlich erhöhen (Chomistek et al. 2013). In die gleiche Richtung gehen die Befunde von Green et al. (2013), der auch einen Zusammenhang von Sitzzeiten und Hüftumfang nachweisen konnte. Bestätigt werden die Ergebnisse in einer chinesischen Studie mit einer Stichprobe von nahezu einer halben Million Menschen (Du et al. 2013).
Allgemein lassen sich die gesundheitlichen Folgen des sitzenden Lebensstils mit denen der körperlichen Inaktivität vergleichen. Von zeitlich proximal nach zeitlich distal lassen sich die folgenden Wirkungsebenen differenzieren:
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