Spiel und Bewegung in einer Berliner Notunterkunft für Flüchtlinge
Spielen bildet und hilft Kindern, sich zu entfalten und Grenzen zu überwinden.
Der Arbeitersamariterbund als ein Betreiber von Notunterkünften für Flüchtlinge in Berlin hat das Unternehmen Ulrich Paulig & Co. merry go round OHG gebeten, eine Konzeption für Spiel- und Beschäftigungsangebote für Kinder und Erwachsene aus unterschiedlichen Herkunftsländern zu erarbeiten. Das Besondere an der Aufgabe war, dass alle Objekte auf einer gepflasterten unterkellerten Hoffläche stehen sollten, im Notfall mobil sein und den unterschiedlichsten Anforderungen der Bewohner entsprechen müssen. Die Anforderung an die Mobilität ergab sich aus dem Wunsch, dass aufgrund eines möglichen Umzugs der Notunterkunft die Spielgeräte mitgenommen werden und an einem anderen Standort wieder zum Einsatz kommen können. Ziel war es, ein vielfältiges Spiel- und Bewegungsangebot zu schaffen, dass alle Bewohner gemeinsam nach draußen bringt – unter Einbeziehung des Inklusionsgedanken - wo alle spielen, sich bewegen und miteinander Freude haben. Motorische Bewegungsabläufe sollten in die Spielobjekte integriert werden.
Der kasernenhofartige, versiegelte Innenhof ist frei von jeglichen Grünflächen und wurde ganz sicher nicht erbaut, um Menschen als Ort der Freizeitgestaltung zu dienen. Trotzdem ist es für viele der derzeitigen Bewohner der einzige Ort, um unter freien Himmel zu sein, zumal gerade neu angekommene und traumatisierte Menschen sich zunächst davor scheuen, Angebote außerhalb der Einrichtung für sich zu entdecken und zu nutzen.
Das Konzept sah vor, mittels temporärer und sich ergänzender Spiel- und Bewegungspodeste ein vielseitiges Angebot zu schaffen. Hierbei konnte merry go round auf Kenntnisse und Erfahrungen aufbauen, die sich die Firma in den letzten 15 Jahren durch die Umsetzung unikater Konzeptionen und individueller Gesamtlösungen großer und kleiner Spiel- und Bewegungsanlagen erworben haben. Es entstand eine modulare Podestanlage mit sehr unterschiedlichen Inhalten und Gestaltungen. So wurden Aufenthaltspodeste, Bewegungspodeste, Motorikpodeste und Wackelpodeste entwickelt, die alle ein Grundmaß von 5 x 2 Meter haben.
Das ABC- Stangenwaldpodest besteht aus einem Irrweg von unterschiedlich angebrachten Holzstangen, durch die die Nutzer hindurchlaufen können. Aufgrund der Anordnung entsteht Enge und Weite auf dem Podest. Kleine Kinder können auf dem ABC - Stangenwaldpodest ganz andere Wege laufen und rennen als größere Kinder oder Erwachsene, die aufgrund ihrer Körpermaße nicht durch den teilweise eng gesteckten Parcours hindurchkommen, ganz im Sinne des Inklusionsgedanken. Jede Stange ist mit einem Buchstaben des Alphabets ausgestattet, die an unterschiedlichen Pfostenseiten befestigt sind, sodass die Buchstaben "gesucht" werden müssen. Damit können die Buchstaben des Alphabets spielerisch erlernt, Namen und Begriffe in den Einzelbuchstaben abgelaufen werden. Ein Spiel, das alleine und auch in der Gruppe großen Spaß bereitet, von Menschen fast jeden Alters gespielt werden kann, Lebensfreude schafft und Kommunikation fördert.
Das Wackelpodest mit den hängenden Wackelplatten in unterschiedlichen Formen und mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden schärft die motorischen Fähigkeiten. Dabei können die abgehängten Ebenen von einzelnen Nutzern oder für gemeinsamen Spaß genutzt werden.
Das motorische Bewegungspodest bietet einen Chaosweg, 100 Fußspuren, Holzspuren und schräge Welten sowie einen Präzisionshandlauf; auf diesem Podest werden insbesondere die kognitiven Fähigkeiten gefördert.
Das Spielpodest besteht aus Kletter- und Balancierelementen und den so genannten Durchstiegselementen, die zum kontrollierten und motorisch anspruchsvollen Durchsteigen von Öffnungen auffordern. Die Abfolge dieser Angebote erfolgt in einem vorgegebenen Spielfluss mit hohem Aufforderungscharakter.
Ein farbenfrohes Aufenthaltspodest mit Einzelhockern, zwei großen Tischplatten und zwei Sitzbänken rundet das Angebot als Treffpunkt für alte und junge Mitspieler und Zuschauer ab.
Fazit
Im Rahmen eines ähnlichen Projekts, „Willkommenskultur durch Spiel – Spielmobile an Flüchtlingsunterkünften“, machten zwei der bundesweit über 350 rollenden Spielplätze an der Notunterkunft in der Smetanastraße 31 in Berlin Halt. „Spielen ist für Kinder der Schlüssel zur Welt“, sagte der Berliner Staatssekretär Dr. Ralf Kleindiek. „Spielen bildet und hilft Kindern, sich zu entfalten und Grenzen zu überwinden. Alle Kinder haben das Recht, zu spielen. Sie brauchen geschützte Freiräume, in denen sie dieses Recht wahrnehmen können – auch und ganz besonders die Kinder in Flüchtlingsunterkünften.“
Das von merrygoround entwickelte modulare System deckt alle Anforderungen an einen modernen inklusiven Spielplatz ab. Damit wurde ein hochwertiger Beitrag zur Integration und Inklusion von benachteiligten Bevölkerungsschichten geleistet – und bestätigt ebenfalls die Aussage von Staatssekretär Kleindiek: Spielen hilft Kindern, Grenzen zu überwinden.
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