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Internationales Fachmagazin für Spiel-, Sport- und Freizeitanlagen

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18.04.2017 - Ausgabe: 2/2017

Das Domino-Projekt

Von Gaston Gaitan (theleisureway)

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Uns von theleisureway (TLW) wurde eine große Ehre zuteil: Ein Kunde in Alcobendas, Madrid bat uns, unsere Erfahrung und unser Fachwissen in den Bau eines vertikalen Kinderspielplatzes einzubringen.

Das Projekt bot die einmalige Chance, das Konzept des Platzes grundlegend zu überdenken, und eine Gelegenheit, einen Treffpunkt zu schaffen, einen Mittelpunkt, der sich mit einer Wandfläche von rund zwölf Metern architektonisch in das Gesamtbild einfügt.

Es war klar, dass diese Art von Auftrag eine Reihe zusätzlicher Elemente mit sich bringen musste. Als Familienattraktion musste das Projekt auf die Bedürfnisse der Gemeinde und auf die demographischen Gegebenheiten der Umgebung eingehen. Wir wollten, dass der Besuch des Einkaufszentrums für Eltern und Kindern einem Tagesausflug gleichkommt und sie ihn als ein besonderes emotionales und physisches Erlebnis erfahren.

TLW ist bekannt für das starke  Zusammengehörigkeitsgefühl unter den Mitarbeitern, was tatsächlich Ausdruck der Art von Beziehungen ist, die wir mit Freude auf- und ausbauen. Dieses Konzept der „Zusammengehörigkeit“ zieht sich wie ein roter Faden durch unsere Arbeit. Es führt zu Ergebnissen und, was noch wichtiger ist, es schafft einen emotionalen Mehrwert.

Die klare Unterteilung in Projektphasen, angefangen von der Analyse über die Planungsphase bis hin zu einer maßgeschneiderten Lösung, die unsere Freizeitprojekte prägt, beinhaltet eine enge Zusammenarbeit mit dem Kunden, auf der die Prozesse von theleisureway aufbauen. Ziel und Zweck des Projekts, der Umfang der Partizipation, etc. fallen allesamt unter unsere Definition des Projekts. Mit der Auftragserteilung durch den Kunden, diesem alles entscheidenden Faktor, beginnt das Projekt durch uns Gestalt anzunehmen.

Auf der Wunschliste für das Domino-Projekt standen folgende Ziele: für eine ausgewogene Mischung von standortspezifischen Merkmalen zu sorgen, eine Lösung zu finden, die unbedingt im Einklang mit den bestehenden Elementen steht, sowie ein breites Spektrum an emotionalen Werten zu schaffen, wodurch ein “Wow”-Effekt erzeugt wird und das Objekt zum Gesprächsthema innerhalb der hiesigen Gemeinde wird.

 

Einzigartigkeit als Alleinstellungsmerkmal

Die Phasen und Abläufe, die TLW entwickelt hat und anwendet, sind einzigartig und in internationalen Projekten erprobt. Dies führt dazu, dass jede Kundenlösung einzigartig ist. Darüber hinaus müssen wir uns bewusst werden, dass auch die Kommunikation zwischen Kunde und theleisureway sehr einzigartig ist. Wir arbeiten gemeinsam als Partner auf den Abschluss des Projekts hin.

 

Ein Projekt für Menschen

Die Projekte von theleisureway sollen einen „emotionalen Mehrwert“ bieten.

Es ist oft wesentlich einfacher, über materielle Werte mit ihren entsprechenden Dimensionen, Material und Fußabdrücken zu sprechen. Es wird etwas komplizierter, über den immateriellen Wert eines von Emotionen geleiteten Besuchs zu sprechen, der für ein Projekt Mehrwert bringt.

Eine Möglichkeit besteht, unserer Überzeugung nach, darin, unsere Gäste, die das fertige Projekt später besuchen werden, zu studieren und kennenzulernen. Wir bemühen uns, herauszufinden, wer sie sind und was sie erwarten, und dann wird das „immaterielle“ plötzlich überaus real – wir treten mit den Menschen in Kontakt, um „Projekte für Menschen“ zu schaffen. 

Nach der Auftragserteilung gehen wir zur nächsten Phase über, der Beobachtung und dem Sammeln von Informationen; wir krempeln tatsächlich unsere Ärmel hoch und studieren vor Ort das Einzugsgebiet, um so die Zusammenhänge aus erster Hand kennen zu lernen und zu verstehen.

Mit der Vorgabe, einen attraktiven Kinderspielplatz zu gestalten, der in die bereits bestehende Architektur der Gegend integriert werden sollte, entschied sich das Team von TLW für eine einfache Struktur mit einer starken visuellen Identität.

Das Spielobjekt in der Form von einem Satz Dominosteine - einige davon zwölf Meter lang und sechs Meter hoch - bietet unzählige Klettermöglichkeiten innerhalb der einzelnen Bauteile. So können die Kinder über miteinander verbundene Plattformen, Leitern und Netze die gesamte Spielanlage erkunden.

Das Domino-Konzept ist nachhaltig attraktiv - insofern als seine wahre Schönheit in der Fantasie der Kinder liegt. Dieses Projekt verändert sich täglich aus sich selbst heraus, da jedes Kind das Spiel durch seine Interaktion neu erfindet. Die Kinder tragen das Projekt und treiben es voran.

Im Rahmen der Konzeptentwicklung wurden verschiedene Materialien in Erwägung gezogen. Eine der Schlüsselentscheidungen war es, lackierte Lochblechplatten zu verwenden, da diese für eine leichtere Haptik bei einer ansonsten ziemlich imposanten Form sorgen würden. Gleichzeitig kann natürliches Licht durch die Löcher nach innen dringen. Die Löcher gewährleisten zudem eine Belüftung des Innenraums. Vor diesem Hintergrund entschieden wir uns für einen Block mit starker Optik, dessen Fassade durch runde Fenster aus farbigem Acrylglas durchbrochen und aufgelockert wird. Unter Berücksichtigung des umgebenden Grüns sollten die Materialien widerstandsfähig und stabil sein, da es sich hierbei um ein Outdoor-Projekt handelt.

 

Hervorzuhebende Aspekte

Im Zentrum des technischen Prozesses stehen bestimmte Elemente, die bei einer Vor-Ort-Analyse des Projektbereichs detailliert beschrieben werden müssen. Es muss berücksichtigt werden, dass das Objekt im richtigen und wohl bedachten Verhältnis zu einer bestehenden Mauer steht. Zudem soll sich das Spielobjekt harmonisch in die angrenzenden Vegetationsbereiche einfügen.  

Des Weiteren ist eines völlig klar: eine effiziente und reibungslose Installation ist der Schlüssel zu einem erfolgreichen Projekt. Kunden brauchen die vom Technik-Team gegebene Garantie. Obwohl es sich bei dem Domino-Objekt um eine maßgeschneiderte Lösung handelte, wurde es innerhalb von nur 24 Stunden installiert bei minimalen Beeinträchtigungen vor Ort. Möglich wurde dies durch den modularen Aufbau des Objekts. Der kreative Prozess, der in einer gestuften Abfolge von Phasen und Schritten erfolgt war, ermöglichte es uns, die einzelnen Teile vor Ort problemlos zusammenzusetzen. 

Im Inneren eines jeden Teils der Domino-Struktur finden sich Spiel- und Betätigungsmöglichkeiten mit jeweils eigenen spezifischen Merkmalen; so beinhaltet eine Einheit zum Beispiel etliche senkrecht verlaufende Kabel, Seile und „Stufen“. Von einer Ebene zur nächsten wechselnd, bahnen sich die Kinder ihren Weg durch dieses Labyrinth. Dabei haben sie Spaß und trainieren nebenbei spielerisch ihren Gleichgewichtssinn und ihre Koordination!

Beim Erklimmen der Metall-Leiter, die die Ebenen verbindet, können die Kinder ferner Muskeln aufbauen und Freundschaften schließen. Wir reden hier von einer Übung, die zum Kraftaufbau beiträgt und gleichzeitig die Beweglichkeit der Kinder fördert. 

Sicherheit ist durch einen Metallkäfig, der die Leiter umgibt, gewährleistet. Diese Lösung trägt auch zur modernen, minimalistischen Optik des Objekts bei.

Sobald sie sich auf der nächsten Ebene befinden, stehen die Kinder vor der Herausforderung, einen Parcours aus verschiedenen Seilnetzen zu bewältigen. Zwischen den einzelnen Kletterstationen können sich die Kinder auf Netzplattformen ausruhen und sich mit ihren Freunden austauschen.

Diese Art von sozialer Interaktion sollte nicht unterschätzt werden. Die heutzutage auf Kindern lastenden Verpflichtungen haben dramatisch zugenommen und vielleicht ist das Bild von unbeschwerten, langen Sommertagen, von Picknicks auf dem Lande und Freizeit inzwischen fast schon nostalgisch. Immer mehr Kinder haben einen vollen Terminkalender, in dem für Freizeit kein Platz mehr ist. Ein großes Ziel, das wir uns für unsere Spielplätze gesetzt haben, ist es‚ Kindern ein paar Minuten zum Klettern, Ausruhen und Treffen von neuen Freunden einzuräumen. Die Eltern können sich entspannt zurücklehnen in dem beruhigenden Wissen, dass ihre Kinder in Sicherheit spielen, Spaß haben und beaufsichtigt werden!

Als ein Elternteil versuche ich, Freizeitaktivitäten und Spielplätze zu planen, die über das reine Anschließen und Ausschalten von digitalen Spielgeräten hinausgehen. Schon von der Vorstufe an erkannten wir das Bedürfnis von Kindern nach reiner, unverfälschter körperlicher Betätigung. „Ausgehen“ bedeutet für sie zu klettern, Freunde zu treffen, sich zu bewegen und gesund zu sein. Wenn Eltern einen Tagesausflug planen, so spielen diese Überlegungen immer eine große Rolle bei der Wahl des Ausflugsziels.

 

Wie wurde dieser „Wow“-Effekt erzielt?

Das Objekt übt auf Eltern und Kinder gleichermaßen  eine große Anziehungskraft aus; ebenso groß ist der Überraschungsfaktor, wenn sie das bekannte Spiel derartig großformatig umgesetzt sehen. Durch sein Zusammenspiel von Zeitlosigkeit und modernen Materialien wie lackiertem Stahl und buntem Acrylglas ist das Objekt ein unübersehbarer Blickfang im Viertel und sorgt für Aufmerksamkeit, Interesse und Begeisterung innerhalb der Gemeinde.

Dieser „Wow“-Faktor zieht Gäste an und kann das Bild, das die Öffentlichkeit von einem Standort hat, grundlegend aufwerten. Im Falle von Alcobendas trägt er zu einer Erhöhung der Kundenzahlen und einer längeren Verweildauer bei. Wenn dieser „Wow“-Faktor das Ergebnis einer durchdachten ganzheitlichen Lösung ist, tritt ein nachhaltiger positiver Effekt ein.

Sobald eine Gegend ein sogenannter „Dritter Ort“ geworden ist, ein Ort, den die Menschen als einen Teil ihrer Freizeit betrachten - losgelöst von den eher geradlinigen und zielgerichteten Verpflichtungen von Zuhause oder Arbeitsplatz -,  ein Ort, an dem sie sich gerne aufhalten und nur sie selbst sein können, dann ist die Strategie voll aufgegangen. Man verhilft seinem Ort zu Bekanntheit und schafft eine eigene Gemeinde innerhalb dieser Gemeinde. Dank unseres Kunden und aller Projektbeteiligten finden Sie diesen besonderen Ort nun in Alcobendas, Madrid.

 

Foto: theleisureway

 

Mehr Informationen:

theleisureway
(+34) 976 226 152

C/Don Jaime I, 41, 2º IZQ,

CP: 50003, Zaragoza, Spain
www.theleisureway.com

 

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