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Internationales Fachmagazin für Spiel-, Sport- und Freizeitanlagen

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19.06.2017 - Ausgabe: 3/2017

Mehr Besucher und neuer Spielspaß im Berliner Tierpark

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Doppeltes Kinder-Glück: Mitten in den Sommerferien 2016 wartete der Tierpark mit zwei neuen Höhepunkten für die kleinen Besucher auf. Am 4. August wurde der alte Wasserspielplatz neu eröffnet und im mystischen Fabelwald neben dem Restaurant Patagona erwarten die Kinder viele neue Abenteuer.

Badespaß mit Tradition: Als Zeitdokument für die Architektur der 1950er Jahre steht der alte Kinderspielplatz direkt neben dem Streichelzoo unter Denkmalschutz. Bei der Modernisierung war somit viel Fingerspitzengefühl gefragt. Neue Sicherheitsvorschriften bereiteten dem Badevergnügen 1994 vorerst ein Ende. Zum Ententeich umfunktioniert, lockte das Becken mehr als zwei Jahrzehnte lang nur Tiere zum Bade. Nun feiert der Tierpark das große Comeback der Plansche. Unter dem Motto „Ein Tag am Meer“ entstand ein moderner Wasserspielplatz für Kinder zwischen 3 und 6 Jahren, der die ursprüngliche Strand-Idee aufgreift und zeitgemäß interpretiert. Wasser marsch: Wo früher Enten plantschten, sorgen nun in den Boden eingelassene Wasserdüsen für sprudelnde Freude und quietschvergnügte Kinder. Auf mehr als 4.000 m² erinnern zahlreiche maritime Elemente Groß und Klein an einen Urlaub an der Ostsee.
 

Der Fabelwald

Doch hier hört der Spaß noch nicht auf: Während die Erwachsenen sich auf der Terrasse des kürzlich neu eröffneten Restaurants Patagona im Schatten der großen Bäume bei einer Tasse südamerikanischem Kaffee erholen, stürzen sich die Kinder frisch gestärkt schon wieder ins nächste Abenteuer. Der mystische Fabelwald nebenan lockt auf 4.500 m² mit unerforschten Geheimnissen. Für die Kleinsten liegt ein wie aus dem Märchenbuch gefallener Buchstabensalat in einer weichen Sandfläche direkt neben der Terrasse des neuen Restaurants. Hier, im Vorgarten von Fabelwesenforscher Dr. Linde, haben die Eltern ihre Kinder bestens im Blick.

Der Spielbereich erzählt die Geschichte von Herrn Dr. Linde, einem Wissenschaftler, der sein Leben der Erforschung von Fabelwesen gewidmet und auf diesem Gelände seine Forschungsstation errichtet hat. Natürlich ist Herr Dr. Linde eine fiktive Person.

Der Spielplatz ist in vier Bereiche aufgegliedert: Dr. Lindes Vorgarten / Die Steinlandschaft / Die Kletterlandschaft / Der Wüterichbau.

Seine Forschungsstation wurde im Zuge des Kulissenbaues an einer alten Gebäudewand dargestellt. In seinem Vorgarten befinden sich -  als Spielgeräte – die „verlorenen Buchstaben“, die sich aus seinem Buch, der Enzyklopädie der Fabelwesen, „Der Fabelwald, Notizbuch für Fabelhafte Beobachtungen“ herausgelöst haben. So wurde dieser Kleinkinderbereich aus den Buchstaben „C“, „S“, „K“ und das stehende halbversunkene „O“ hergestellt.

Die Innenseiten dieser aufgeschlagenen Bücher zeigen Dr. Lindes eingetragene Beobachtungen. Hier werden im Detail Trollwesen beschrieben, so der Flusstroll und der Felstroll. Auch gibt es ein extra Kapitel über den Wüterich, ein ziemlich grober Gesell und den feingliedrigen Spinneratz. Diese Beschriftungsarbeiten wurden zeitaufwändig und realitätsbezogen per Hand hergestellt.

Die Reise führt hinab in ein Flusstal durch eine Gerölllandschaft, in der Trolle zu tollen Kletterfelsen versteinert sind. Hinter jeder Ecke dieser verzauberten Landschaft wartet ein neues Abenteuer darauf entdeckt zu werden. Verstecken, klettern und balancieren – hier können Kinder ihren Bewegungsdrang voll ausleben!

Eine wunderschöne Steinskulptur, die als Kletterlandschaft dient, zeigt die Fabelwesen in ihrer natürlichen Felsenumgebung. Über einen verwunschenen Weg gelangt man zu einer imposanten Kletterseillandschaft und danach zum Wüterichbau. Der Wüterich macht auf sich bereits von weitem aufmerksam, durch Sensoren werden laute und urige Geräusche ausgelöst, so wie sie eben ein aufgebrachter Wüterich hinterlässt. Dieser grobe Geselle reißt vor lauter Wut Bäume aus und wirft sie zu Boden, sodass sie unangespitzt im Boden bleiben. Markante, weit ausladende Wurzeln an den dicken Stämmen zeigen nach oben. Mit seinem groben Klauen und seinem scharfen Gebiss bearbeitete er voller Wut diese Bäume. „Alle diese markanten Merkmale sind in diesem Spielbereich wiederzufinden und machen den Wüterichbau zu einem besonderen und einmaligen Spielgewirr.

Und es gehört schon eine große Portion Mut dazu, sich in das Labyrinth des Bruchwaldes zu wagen, wo sich der gefährliche Wüterich versteckt hält“, sagte Uli Paulig, Geschäftsführer von Ulrich Paulig & Co. merry go round™ OHG und Ideengeber des Spielplatzes.

 

Fazit

Die Erlebnisarchitektur vermittelt besondere Orte und Einblicke und lässt die Besucher und Benutzer in eine phantasievolle Welt eintauchen, die besonders ist. Dies kann vor allem durch individuelle Spielgeräte unterstützt werden. Der Berliner Tierpark ist ein sehr gelungenes Beispiel dafür.

Beide Spielplätze wurden mit rund 1,6 Millionen Euro aus dem 5 Millionen Euro Maßnahmenpaket des Senats finanziert. „Das 2014 bewilligte Maßnahmenpaket ist offensichtlich bestens genutzt worden“, lobt Dr. Matthias Kollatz-Ahnen, Senator für Finanzen des Landes Berlin, die Ergebnisse der Umbaumaßnahmen. „Nach der Erneuerung des Eingangsbereiches am Bärenschaufenster ist dies ein weiteres Beispiel dafür, dass sich auch mit kurzfristigen Maßnahmen die Attraktivität des Tierparks Berlin steigern lässt. Das wird sich auch weiterhin positiv auf die Besucherzahlen auswirken.“

Die Entwürfe für die Neugestaltungen stammen vom Berliner Architekturbüro dan pearlman Erlebnisarchitektur. Für die Umsetzung sind die Landschaftsarchitekten des Büros skp.berlin Gebäude & Landschaften GmbH sowie Genius Ingenieurbüro GmbH und Ingenieurbüro Obermeyer verantwortlich. Die Bauzeit dauerte von März bis August 2016. Frank Bruckmann, Aufsichtsratsvorsitzender der Zoo Berlin AG, zeigt sich begeistert: „Für Europas größten Tierpark ist ein zweiter Spielplatz eine große Bereicherung, die eigentlich schon lange überfällig war. Ich freue mich, dass der Tierpark nun als Ausflugsziel für Familien noch weiter an Qualität gewonnen hat.“ Auch Zoo- und Tierparkdirektor Dr. Andreas Knieriem ist zufrieden mit dem neuen Angebot für die jüngsten Besucher: „Es wurde hier eine phantastische Welt für große und kleine Kinder geschaffen, die Lust auf Natur und Abenteuer macht. Die Begeisterung in den Augen der Kinder spricht für sich!“

 

 

Foto: Ulrich Paulig & Co. merry go round™ OHG

 

 

 

 

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