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Internationales Fachmagazin für Spiel-, Sport- und Freizeitanlagen

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08.12.2017 - Ausgabe: 6/2017

45 Millionen für Spiel und Bewegung

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Eine Aktion, 19 Anlagen –  1.550 Tage alla hopp! enden in Mörlenbach: Im September 2017 feierte Mörlenbach die Eröffnung seiner
alla hopp!-Anlage. Es war die letzte von insgesamt 19 Anlagen, die in den vergangenen 28 Monaten in der Metropolregion Rhein-Neckar der Öffentlichkeit übergeben wurden. Etwas über vier Jahre nach der Bekanntgabe dieses von der Dietmar Hopp
Stiftung selbst initiierten Projekts zogen alle Beteiligten ein positives Fazit.

Die Finanzierung der 19 alla hopp!-Anlagen im Gesamtwert von 45 Mio. Euro wurde komplett von der Dietmar Hopp Stiftung getragen. Die Kommunen, die sich im Rahmen einer Ausschreibung um die Bewegungs- und Begegnungsanlagen beworben hatten, kümmern sich mit ihren Bauhöfen um die Instandhaltung. Die alla hopp!-Anlagen sind kostenfrei für alle Generationen nutzbar. Hier zählen der Spaß an der Bewegung und der Begegnung. Die Kommune stellt das Grundstück zur Verfügung.

Am 13. Juni 2013 hatte die Dietmar Hopp Stiftung im Mannheimer Luisenpark die Aktion „alla hopp!“ der Öffentlichkeit präsentiert und die Kommunen der Metropolregion aufgerufen, sich mit einer geeigneten Fläche um eine generationenübergreifende Bewegungs- und Begegnungsanlage zu bewerben. Unter dem Motto „Jetzt kommt Bewegung rein…“, sollten junge und ältere Menschen gemeinsam Sport treiben und miteinander in Kontakt kommen; kostenlos und zu jeder Zeit.

Das Projekt endete mit der Eröffnung des 19. Bewegungs- und Begegnungsparcours in Mörlenbach-Mitte. Alle Beteiligten blickten nicht nur auf die südhessische Gemeinde, sondern auch mit Stolz auf die anderen 18 alla hopp!-Anlagen. Mörlenbachs Bürgermeister Jens Helmstädter zeigte sich wie seine 18 Bürgermeister-Kollegen vom neuen Anziehungspunkt seiner Gemeinde begeistert: „alla hopp!. Dieses Projekt macht einfach nur Spaß. Von der Planung bis zum Bau beste Kommunikation, spannende Ideen, höchste Motivation und viel Bewegung. Und genau darauf freuen wir uns, wenn die Anlage von uns allen genutzt werden darf. alla hopp!“

„Wir freuen uns, dass nach der Solardraisine nun ein weiteres Highlight für Bewegung und Begegnung aller Generationen in Mörlenbach zur Verfügung steht. Die Lage der alla hopp!-Anlage im Herzen der Gemeinde - nah an Sportanlagen, Seniorenwohnen, Schulen und Bürgerhaus - könnte besser nicht sein. Noch dazu haben wir Erfahrungswerte von 18 alla hopp!-Anlagen in die Anlagengestaltung einfließen lassen – Mörlenbach profitiert also in vielfacher Hinsicht“, freute sich Katrin Tönshoff, Geschäftsstellenleiterin der Dietmar Hopp Stiftung, „und wir wünschen der Gemeinde und den Nutzern ihrer Anlage viel Spaß mit ihr. Das Feedback zu den anderen Anlagen hat unsere Erwartungen übertroffen und wir hoffen, dass die Mörlenbacher Anlage mit derselben Begeisterung angenommen wird.“

Rund 40 Kinder haben sich an den Planungsprozessen beteiligt und in Mörlenbach Besonderheiten entworfen, die es in dieser Form auf keiner anderen Anlage gibt. So wurde etwa das bestehende Brunnenhäuschen umgewandelt und von einer Künstlerin auf außergewöhnliche Weise gestaltet. Auch der Schwebebalken mit anschließender „Swinging Landscape“ entpuppte sich bereits in der Bauphase bei den Besuchern der offenen Baustelle als echter Hingucker. Während die bunten Sitze, die als Landschaftskunst über die Anlage verteilt sind, eher das ältere Publikum ansprechen, begeistern sich die jungen Teilnehmer für den Rutschenhügel mit seinem Turm und den Membranrutschen.

Für die Konzeption der Mörlenbacher alla hopp!-Anlage sorgte das Büro Landschaftsarchitektur Schelhorn, das in Beteiligungsprozessen die Wünsche der Bevölkerung aufnahm und in seinen Planungen berücksichtigte. „Die benachbarten Sportvereine haben sich in mehreren Phasen sehr konkret und intensiv eingebracht und in einer gemeinsamen Schlussbegehung von der wunschgemäßen Umsetzung überzeugen können“, so Architekt Dirk Schelhorn. „So konnte erreicht werden, dass die alla hopp!- und die angrenzende Sportanlage landschaftlich ohne Abgrenzung ineinander fließen und ein offener, schöner Sport- und Bewegungspark entstanden ist.“

 

Fazit

„127 Bewerbungen gingen ein. 19 Kommunen haben den Zuschlag erhalten, vier Planungsbüros waren an der Konzeption und acht Garten- und Landschaftsbau-Firmen sowie insgesamt 191 Firmen an der baulichen Umsetzung beteiligt“, fasst Sandra Zettel, die Projektverantwortliche der Dietmar Hopp Stiftung, die zurückliegenden knapp 1.600 Tage in Zahlen zusammen. „Zwischen Bürstadt im Norden, Ilbesheim im Westen, Rülzheim im Süden und Ravenstein im Osten wurden 215.990 Quadratmeter verbaut.“

Die Beteiligten kamen am 23. September ein letztes Mal im Bürgerhaus Bürstadt, das sich inmitten der alla hopp!-Anlage befindet, zusammen, um einen Blick auf die vergangenen vier Jahre zu werfen. „Es war eine spannende und auch sehr intensive Zeit“, so Sandra Zettel, die in ständigem Austausch mit den Architekten und den Kommunen die Planungs- und Bauphasen begleitete. Hinzu kamen die Beteiligungsprozesse, die 19 Spatenstiche und natürlich die 19 Eröffnungen.

„Die wichtigsten Aspekte, die dem Engagement meiner Stiftung zugrunde liegen, sind auf den alla hopp!-Anlagen vereint: Sport und Bewegung, Gesundheitsförderung sowie das soziale Miteinander“, sagt der Stifter selbst zum Abschluss dieses Mammutprojekts. „Ich wünschte mir, so etwas hätte es in meiner Jugend oder zumindest in meiner Zeit als junger Familienvater bereits gegeben. Jetzt komme ich wenigstens gemeinsam mit meinen Enkeln in den Genuss“, so Dietmar Hopp schmunzelnd. Eine Anlage für alle Generationen eben.

„alla hopp! hat uns nun vier Jahre begleitet und beschäftigt und uns wird auf der einen Seite etwas fehlen. Andererseits freuen wir uns riesig über das tolle Feedback von Nutzern aus der ganzen Region und weit darüber hinaus“, sagte Sandra Zettel.

„Neben der Tatsache, dass wir aus den Kommunen viel Dankbarkeit und positives Feedback erfahren haben, weil die Anlagen nicht nur sehr gut besucht sind, sondern auch das Stadtbild aufwerten und eine zusätzliche Attraktion darstellen, hat mich eine Sache besonders erfreut“, unterstrich Katrin Tönshoff, die Leiterin der Geschäftsstelle der Dietmar Hopp Stiftung, und präzisierte: „Der soziale Aspekt hat bereits Früchte getragen, die wir nicht einkalkuliert haben und die uns um so mehr freuen. In Ilbesheim wurde zum Beispiel eigens ein Förderverein ins Leben gerufen, der sich um die Pflege der Anlage kümmert, in Schwarzach und Mörlenbach sorgen Menschen mit Behinderung für die Instandhaltung. In Ilvesheim haben sich blinde Menschen eingebracht, so dass wir neue Akzente in Sache Inklusion setzen konnten. Diese Beispiele untermauern den sozialen Charakter dieser Aktion.“

Hervorzuheben ist auch die gemeinsame Spendenaktion, die die 19 begünstigten Kommunen auf ihren jeweiligen Anlagen gestartet haben. „Jede Kommune hat sich etwas Eigenes einfallen lassen, um Geld für eine gute Sache zu sammeln, und so sind 9.552 Euro zusammengekommen“, berichtete Katrin Tönshoff und verdoppelte den Betrag auf 19.000 Euro. Anschließend übergab sie den entsprechenden Scheck an Susanne Huber, der ersten Vorsitzenden des Vereins Fortschritt St. Leon-Rot, der Menschen mit körperlicher Behinderung Therapien ermöglicht.

„Bürstadt hat mit der „alla-hopp!“-Anlage ein einmaliges Sport- und Bewegungsparadies hinzugewonnen, das Jung und Alt begeistert. Viele Familien und viele Kinder werden hier in Zukunft einen großen Teil ihrer Freizeit verbringen. Dass neben Bürstadt noch zwei weitere Anlagen in Abtsteinach und Mörlenbach und damit in Hessen stehen, freut mich als Sportminister des Landes natürlich ganz besonders und ist ein wahrer Glücksfall für die Kommunen. Es spricht für Verantwortungsbewusstsein und einen gesunden Unternehmergeist der Dietmar Hopp Stiftung, dass sie dem Gemeinwohl eine solch große Bedeutung zumisst. Dafür meinen herzlichen Dank“, sagte Sportminister Peter Beuth.

 

 

Foto: Dietmar Hopp Stiftung

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