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Internationales Fachmagazin für Spiel-, Sport- und Freizeitanlagen

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22.11.2010 - Ausgabe: 5/2010

Der Berg ruft im Bad

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Das Hardtbergbad ist das höchstgelegene Bad von Bonn mit einer Fernsicht, die bei gutem Wetter bis zu den Kölner Domtürmen reicht. Es ist das einzige kombinierte Hallen- und Freibad in Bonn. Es besteht aus einer einladend eingerichteten Schwimmhalle mit Mehrzweck- und Lehrbecken mit Wasserschütte und Unterwasser - Massagedüsen. An das Hallenbad angeschlossen ist der Freibadteil mit original Nordseesand und Strandkörben aus Ostfriesland. Das weitläufige Gelände besitzt einen hohen Freizeitwert und bietet damit Erholungssuchenden eine ideale Möglichkeit zur Entspannung und sportlicher Aktivität. Eine 33 Meter lange Rutschbahn sowie Wasserpilze und Wasserkanonen sorgen für zusätzlichen Spaß. Das Freibad verfügt über ein Sportbecken und zwei Nichtschwimmerbecken. Das Planschbecken mit Bachlauf bietet vor allem Familien mit Kindern viele Möglichkeiten zur Erholung und Aktivitäten. Im Sandspielplatz befindet sich ein Matschbereich und eine Kinderbaustelle.

Seit dem 27. März 2010 verfügt das Hardtbergbad über eine weitere Attraktion: Den ersten Kletterwald in Deutschland, der sich innerhalb eines Schwimmbades befindet. Einmal zahlen – zweimal Spaß haben! So lautet die Devise im neuen Bonner Kletterwald.

Innerhalb einer Bauzeit von nur drei Wochen und einem Investitionsvolumen von 160.000 Euro wurde der Bronx Rock Kletterwald im Hardtbergbad Bonn errichtet. Bis zu neun Personen arbeiteten gleichzeitig im Wald, um die tragenden Bäume mit Plattformen auszustatten und die Verbindungselemente zwischen den einzelnen Bäumen zu errichten. Mit seiner Gesamtlänge von über 400 Metern und der direkten Anbindung des Kletterwaldes zum Hallen- und Freibad bietet das deutschlandweit einmalige Ensemble einen extrem hohen Freizeitwert und eine Vielzahl an Attraktionen. So bekommt der Begriff Freizeit- und Erlebnisbad eine neue Dimension.

Der Bonner Kletterwald untergliedert sich in vier Parcours sowie einen Einweisungsparcours. Spektakuläre Elemente in unterschiedlichen Höhen und Schwierigkeitsgraden sorgen für Spaß und ein tolles Erlebnis für Jung und Alt.

„50 Meter lang geht es über den Badegästen hinweg abwärts, die Laufrollen am Brustgeschirr surren dabei über das Drahtseil. Dies ist wohl die spektakulärste Aufgabe, die es im Kletterwald am Hardtbergbad künftig zu bewältigen gilt. Die Fahrt endet auf dem Strand oberhalb des Nichtschwimmerbeckens. Durch Röhren krabbeln, über die Nepal-Brücke balancieren und mit einem Bobbycar weit über dem Boden von Ast zu Ast fahren. Es gibt einen Kinder-, zwei Familienparcours in drei bis sieben Metern Höhe und einen sportiven Parcours mit bis zu zehn Metern Höhe", sagt Bronx-Rock-Geschäftsführer Markus Zöll.

Der Kinderparcours mit elf Elementen und einer Länge von ca. 58 Metern eignet sich bereits für Kinder ab sechs Jahren. Er befindet sich in einer Höhe von bis zu zwei Metern. Der Erlebnisparcours mit neun Stationen und einer Länge von über 71 Metern verläuft in einer Höhe von drei bis fünf Metern. Der Abenteuerparcours mit zehn Elementen und einer Länge von über 155 Metern befindet sich zwischen drei und acht Metern Höhe. Der Sportive Parcours mit neun Stationen und 114 Metern hat eine Elementhöhe von drei bis max. zwölf Metern und erfordert eine gewisse Sportlichkeit und Schwindelfreiheit.

Die auf den Bäumen angebrachten Plattformen sind durch spektakuläre Elemente miteinander verbunden. Eisenbahnbrücke, Schachbrettbrücke, Zick-Zack-Rundhölzer, Bierzeltgarnitur, Floßrutsche, Paddelbrücke, Klanghölzer, Bierkästen, Glockenspiel – so heißt das eine und das andere Element im Kletterwald. Maritime Elemente wie das Surfbrett, die Bootsbrücke, schwankende Planken etc. werden bei der Durchquerung der Parcours überwunden. Stahlseile, Hängebrücken, Tunnel, schwankende Bohlen oder Seilrutschen gemeistert. Besondere sportliche Fähigkeiten werden im Kletterwald Bonn nicht abverlangt. Die unterschiedlichen Schwierigkeitsgrade der Parcours begeistern sowohl Vorsichtige als auch Wagemutige. Viel wichtiger als sportliche Fitness sind Selbstvertrauen, Geschicklichkeit und ein bisschen Mut. Es wird empfohlen, einfach anzufangen und sich von Parcours zu Parcours langsam zu steigern.

Und die Sicherheit? Der TÜV hat den neuen Kletterwald im Hardtbergbad abgenommen! Markus Zöll (Bronx Rock) erklärt im Detail, wie was es mit der Sicherheit auf sich hat: Jeder Besucher bekommt ein Brustgeschirr und Handschuhe. Dazu „eine zwingend notwendige Sicherheitseinweisung". Danach kann jeder auf eigene Faust den Wald erkunden. Zöll gefällt das Palisadenlabyrinth am besten, „weil man sich dadurch bücken muss". Dann kommt die Zickzack-Brücke, wo jeder Tritt sitzen muss. Wer doch einmal abrutscht, wird von den Karabinern gehalten. Jeder im Wald muss sich permanent sichern. Das machen die Einweiser am Anfang des Besuchs klar.

„Auch das Jugendamt ist mit im Boot", sagt Hans Jürgen Hartmann, Leiter des Bäderamtes. Klettern gehöre zum einen zu den gesündesten Sportarten, die Anlage eigne sich etwa zu Anti-Aggressionstraining.

Und für die Entspannung danach sind der originale Nordseestrand und eines der attraktivsten Bäder der Region genau richtig. Kletterwald und Schwimmbad befruchten sich gegenseitig. Denn was könnte schöner sein, als sich nach der erlebnisreichen Durchquerung des Kletterwaldes im Freibad abzukühlen und am Sandstrand zu entspannen und zu sonnen? In der Hand vielleicht ein kühler Cocktail aus der Strandbar.

Das Konzept

Die Stadt hat durch den Kletterwald viele Vorteile. Jeder Besucher zahlt automatisch auch den Eintritt fürs Hardtbergbad. Und darf natürlich nebenher auch schwimmen gehen. So hofft das städtische Sport- und Bäderamt auf jährliche Mehreinnahmen von rund 48 000 Euro, wie es in einer Mitteilung an die Politiker heißt. Zugleich entstehe durch die Kletteranlage ein echtes Erlebnisbad. Die Betreiber tragen sämtliche Investitions- und Betriebskosten.
Foto: Bronx Rock Kletterhalle
 

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