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Internationales Fachmagazin für Spiel-, Sport- und Freizeitanlagen

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17.08.2020 - Ausgabe: 4/2020

CopenHill verwandelt Kraftwerk in ein Fundament des gesellschaftlichen Lebens

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©Rasmus Hjortshoj

Konzipiert von der BIG-Bjarke Ingels Group, SLA, AKT, Lüchinger+Meyer, MOE und Rambøll, wird CopenHill als ein neuartiger Typus einer Müllverbrennungsanlage mit Skipiste, Wanderwegen und Kletterwand eröffnet, die den Gedanken der hedonistischen Nachhaltigkeit verkörpert und gleichzeitig im Einklang mit dem Ziel Kopenhagens steht, bis 2025 die erste kohlenstoffneutrale Stadt der Welt zu werden.

CopenHill, auch bekannt unter dem Namen Amager Bakke, ist ein 41.000 m2 großes Müllheizkraftwerk mit einem städtischen Erholungszentrum und einem Umweltbildungszentrum, das die soziale Infrastruktur in ein architektonisches Wahrzeichen verwandelt. 2011 gewann BIG mit dem Entwurf für das ganzjährig geöffnete Skigebiet einen internationalen Wettbewerb und 2013 erfolgte der erste Spatenstich. Im Rahmen von Dänemarks bisher größter Abfallinitiative eröffnete Kopenhagens Oberbürgermeister Frank Jensen offiziell die Skipiste und gab den Startschuss für Veranstaltungen rund um die Eröffnung, von Sportwettkämpfen bis hin zu Wohltätigkeitsläufen zur Förderung der UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung. CopenHill wird im Vorfeld des diesjährigen C40-Gipfels in Kopenhagen eingeweiht, einer bahnbrechenden Zusammenkunft von Bürgermeistern von 96 Großstädten, die sich zu entschlossenem Handeln im Kampf gegen den Klimawandel verpflichtet haben.

„Wir sind sehr stolz darauf, das energieeffizienteste Müllheizkraftwerk der Welt gebaut zu haben. Gleichzeitig zeichnet sich die Anlage durch eine optimale Umweltleistung aus, da sie kaum Umweltemissionen verursacht, so dass wir Nachbarn im Umkreis von nur 200 Metern haben und weniger als 2 km von der Residenz der Königin entfernt sind. Nicht zuletzt ist es uns gelungen, das sicherste Müllheizkraftwerk der Welt zu bauen, so dass Einheimische und Gäste aus der ganzen Welt auf seinem Dach Ski fahren können“, so Jacob Simonsen, Geschäftsführer von ARC.

CopenHill war von Anfang an als öffentliche Anlage mit beabsichtigten sozialen „Nebenwirkungen“ konzipiert. Die neue Müllverbrennungsanlage von Copenhill ersetzt das benachbarte 50 Jahre alte Müllheizkraftwerk durch das Amager Ressourcecenter (ARC) und nutzt dabei hochmoderne Technologien der Abfallbehandlung und Energieerzeugung. Aufgrund seiner Lage am Wasser im Industriehafen Amager, wo Industrieanlagen zum Austragungsort von Extremsportarten von Wakeboarding bis hin zu Gokart-Rennen geworden sind, bildet das neue Kraftwerk mit spannenden Aktivitäten wie Skifahren, Wandern und Klettern eine ideale Ergänzung.

„CopenHill bringt mit seiner Architektur offen zum Ausdruck, was sonst verborgen geblieben wäre: dass es das sauberste Müllheizkraftwerk der Welt ist. Das Kraftwerk ist so sauber, dass es uns gelungen ist, seine Gebäudemasse zur Grundlage des gesellschaftlichen Lebens in der Stadt zu machen – seine Fassade kann erklettert werden, auf seinem Dach kann gewandert werden und auf seinen Hängen ist Skifahren möglich. Ein herausragendes Beispiel für »hedonistische Nachhaltigkeit« – dass eine nachhaltige Stadt nicht nur besser für die Umwelt ist, sondern auch das Leben für ihre Bürger angenehmer gestaltet“, erklärt Bjarke Ingels, Gründer und kreativer Direktor von BIG. 

Der Innenraum des Kraftwerks wird durch die präzise Positionierung und Anordnung der Maschinen entsprechend ihrer Höhe bestimmt. So entstand ein effizientes, geneigtes Dach, das sich hervorragend für ein 9.000 m2 großes Skigebiet eignet. Ganz oben können fortgeschrittene Skifahrer die künstliche Skipiste mit der Länge einer olympischen Halfpipe hinuntergleiten, den Freestyle-Park ausprobieren oder ihre Fahrkünste auf der Slalomstrecke mit Zeitmessung unter Beweis stellen, während Anfänger und Kinder sich auf den unteren Pisten versuchen. Skifahrer erreichen den Park über einen Teller-Schlepplift, Zauberteppiche oder mittels eines gläsernen Aufzugs, der einen Einblick in den 24-Stunden-Betrieb der Müllverbrennungsanlage bietet.

„Wir wollten nicht nur eine schöne Fassade um die Fabrik herum schaffen, sondern wir wollten diese auch funktionell gestalten. Anstatt das Amager Ressourcecenter (ARC) als ein isoliertes Objekt zu betrachten, nutzen wir die Architektur und vertiefen die Beziehung zwischen dem Gebäude und der Stadt – wir erweitern die bestehenden Aktivitäten in der Gegend, indem wir das Dach des neuen ARC in eine Skipiste für die Einwohner von Kopenhagen verwandeln. Durch die Entwicklung einer neuen Art von Müllverbrennungsanlage, die wirtschaftlich, ökologisch und sozial nachhaltig ist, wird die Anlage Teil der Stadt und definiert die Beziehung zwischen Produktion und Erholung, zwischen Energieinfrastruktur und sozialer Infrastruktur, zwischen Fabrik und Stadt neu“, sagt BIG-Partner David Zahle.

Erholungssuchende und Besucher verspüren auf dem Gipfel von CopenHill ein neuartiges Bergerlebnis in dem ansonsten flachen Land. Nicht-Skifahrer können es sich in der Dach-Bar gemütlich machen, den Crossfit-Bereich oder die Kletterwand nutzen oder den Ausblick von der höchsten Aussichtsplattform der Stadt genießen. Hinunter geht es dann über eine 490 m lange, von Bäumen gesäumte Wander- und Laufstrecke in einem begrünten, gebirgigen Gelände, das vom dänischen Landschaftsarchitekturbüro SLA entworfen wurde. Das 10.000 m2 große begrünte Dach ist ausgelegt für das anspruchsvolle Mikroklima eines Parks in 85 Metern Höhe, trägt zur Renaturierung einer artenreichen Landschaft bei und hat weitere positive Effekte wie Wärmeabsorption, Herausfiltern von Luftpartikeln und Minimierung des Regenwasserablaufs.

„Der Natur-Dachpark und Wanderweg von CopenHill lädt Einheimische und Touristen ein, eine Gebirgslandschaft mit Pflanzen, Felsformationen, 7.000 Sträuchern und 300 Kiefern- und Weidenbäumen auf dem Dach der saubersten Müllverbrennungsanlage der Welt zu erkunden. Er fungiert zudem als ein großzügiges ‘grünes Geschenk‘, das das angrenzende Industriegebiet radikal begrünen wird. CopenHill wird zur Heimat von Vögeln, Bienen, Schmetterlingen und Blumen, wodurch eine lebhafte grüne Oase entsteht und ein völlig neues urbanes Ökosystem für die Stadt Kopenhagen geschaffen wird“, so Rasmus Astrup, Partner und Leiter der Planungsabteilung von SLA.

Unterhalb der Hänge wandeln Öfen, Dampf und Turbinen jährlich 440.000 Tonnen Abfall in genügend saubere Energie um, um 150.000 Haushalte mit Strom und Fernwärme zu versorgen. Die hierfür erforderlichen technischen Komponenten des Kraftwerks, von Lüftungsschächten bis hin zu Lufteinlässen, tragen dazu bei, die abwechslungsreiche Topographie eines Berges zu schaffen; eine von Menschenhand geschaffene Landschaft im Spannungsfeld zwischen den Bedürfnissen von unten und den Wünschen von oben. Das ARC-Team ist auf zehn Stockwerke verteilt in Verwaltungsräumen untergebracht, darunter ein 600 m2 großes Bildungszentrum für akademische Führungen, Workshops und Nachhaltigkeitskonferenzen.  

Anstatt ARC als ein isoliertes architektonisches Objekt zu betrachten, soll die Gebäudehülle vielmehr als eine Chance für den Standort verstanden werden und dient gleichzeitig als Destination und Reflexion der fortschrittlichen Vision des Unternehmens. Die durchgehende Fassade von CopenHill besteht aus 1,20 m hohen und 3,30 m breiten Aluminiumziegeln, die wie gigantische Klinker übereinandergestapelt sind. Dazwischen lassen verglaste Fenster das Tageslicht tief in die Anlage eindringen, während größere Öffnungen an der Südwestfassade für die Belichtung der Arbeitsplätze auf den Verwaltungsetagen sorgen. An der längsten vertikalen Fassade wurde eine 85 m hohe Kletterwand installiert, die als höchste Kletterwand der Welt weltrekordverdächtig ist, mit Blick ins Innere der Fabrik.

„Für mich ist CopenHill ein Paradebeispiel für die weltverändernde Kraft der Architektur. Dass wir die Möglichkeit haben, die Welt, in der wir leben wollen, zu gestalten. Mein Sohn wird nächsten Monat ein Jahr alt – er wird sich nie daran erinnern, dass es eine Zeit gab, in der man nicht auf dem Dach des Kraftwerks Ski fahren oder seine Fassade erklettern konnte. Das wird für ihn selbstverständlich sein – genauso wie für seine ganze Generation. Saubere Energie und mit Skiern befahrbare Kraftwerke werden die Grundlage ihrer Vorstellungen und ihres Denkens bilden – die Plattform, von der aus sie abspringen und neue, kühne Ideen für ihre Zukunft entwickeln werden. Auf dem Gipfel dieses künstlichen Berges zu stehen, den wir in den letzten zehn Jahren geschaffen haben, erfüllt mich mit Neugier und Spannung zu sehen, zu welchen Ideen dieser Gipfel zukünftige Generationen inspirieren wird“, meint Bjarke Ingels.

Am Fuße des Skihangs lädt eine Après-Ski-Bar Einheimische und Touristen auf 600 m2 zum Entspannen nach dem Sport ein. Einst Teil der Infrastruktur eines Industriegebiets, ist CopenHill nun die neue Destination für Unternehmungen mit der Familie und Freunden und zum Feiern, die sowohl aus wirtschaftlicher, ökologischer und sozialer Sicht rentabel ist. 

 

Für nähere Informationen bitte wenden an:

Jesslyn Guntur, Kommunikationsmanagerin, BIG-Bjarke Ingels Group, +1 646.404.4872, press@big.dk

Sune Scheibye, Kommunikations- und Medienberater, Amager Ressourcecenter, sus@a-r-c.dk

Kristoffer Holm Pedersen, Leiter Kommunikation, SLA Architects, +45 60809394, khp@sla.dk

Cecilie Nielsen, PR-Beauftragte, CopenHill, +45 29718212, cecilie@copenhill.dk

 

 

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