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Internationales Fachmagazin für Spiel-, Sport- und Freizeitanlagen

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12.10.2023 - Ausgabe: 5/2023

Leuchtturmprojekt Reuterpark

Photo
© Sascha Engst/Bundesstadt Bonn

Die Stadt Bonn hat den Reuterpark zu einem „Platz für alle“ umgebaut – dieser ist seit dem 23. März 2023 für die Bürger*innen geöffnet. Als erste inklusiv gestaltete Parkanlage in Bonn gilt der Reuterpark als Zukunftsprojekt, welches einen wichtigen Beitrag auf dem Weg zur inklusiven Sportstadt leistet. Der Park ist mit vielen Neuheiten ausgestattet, die zum Sport, Spielen und Verweilen einladen.

 Besonders wichtig waren der Stadt und dem Initiativkreis „Ein Platz für alle“, die sich seit 2013 für den Umbau engagiert hatten, dass der Park inklusiv gestaltet wird und von Menschen jeder Generation, ob mit oder ohne Behinderung, genutzt werden kann. Im Vorfeld gab es zahlreiche Bürger*innenbeteiligungen zur Gestaltung des Parks. Die Bonner Sport- und Kulturdezernentin Dr. Birgit Schneider-Bönninger freut sich: „Dass wir in so zentraler Lage diesen Bewegungs-Park für alle Menschen, mit Unterstützung des Landes, realisieren konnten, ist ein Meilenstein für den Zusammenhalt der Stadtgesellschaft. Dieser Park wird eine lebendige grüne Oase in Bonn.“ 

Ein Highlight ist die Skateanlage, die für Rollstuhlsportler*innen geeignet ist, da sie nahtlos in den Boden übergeht. Das Konzept vereint die sonst üblicherweise getrennten Pumptrack- und Bowl-Terrains miteinander, was eine diverse und kreative Nutzung für Sportler*innen zulässt. Natürlich eignet sich die Anlage auch für Skateboard-, Inline-Skates-, Rollschuh- oder Mountainbikefahrende.

Zudem gibt es inklusive Spielgeräte auf den zwei neuen Spielplätzen. Etwa ein überdimensionales Klanginstrument für Kinder. Dieses fördert den Gehör- und Tastsinn durch das Anschlagen verschiedener Tasten zum Musizieren. 

Hingucker ist auch der fast 22 Meter lange „Bumerang“. Ein Spielgerät mit einer abwechslungsreichen Netzlandschaft, die eine Fülle von Spielmöglichkeiten bietet, die auch ältere Kinder immer wieder zum Spielen animiert. Das großzügige Netz bietet oben und unten vielfältige Klettermöglichkeiten, die die Kreuzkoordination, das Gleichgewicht und das räumliche Bewusstsein der Kinder fördern. Die breite, schräge Membran sorgt für ein federndes Gleit- und Klettererlebnis, das den Gleichgewichtssinn und die Rumpfmuskulatur trainiert. Unter dem Netz sorgen schwingende Seile für ein neues Gleichgewichts- und Klettererlebnis. Dies ist ein Treffpunkt und Sitzplatz für große Kindergruppen.

Die größere Spielinsel erhält einen honigfarbenen Kunststoffbelag als Fallschutz, der von Kindern im Rollstuhl problemlos überquert werden kann.  Ebenso steht der Wassertisch auf diesem Belag.  Daran schließt der Sandspielplatz mit weiteren Spielgeräten an.

 

Neue Grünflächen statt ehemaligem Tennenplatz

Statt des ehemaligen Tennenplatzes, der zuvor auf dem Gelände war, wird der Park nun deutlich grüner. Eine Liegewiese ist entstanden, der grüne Rollrasen grünt. Viele Sitz- und Liegeflächen sind über den Park verteilt.

Zudem wurden 23 neue Bäume gepflanzt, die den bestehenden Baumbestand ergänzen: Unter anderem Hainbuchen, Edelkastanien, Freemanii-Ahorn sowie Sträucher, Gräser und Stauden. Auch eine neue Hundewiese hat der Park zu bieten, die damit die sechste in der Bundesstadt, die erste im Stadtbezirk Bonn sowie die erste Hundewiese ist, die eingezäunt ist. Viele Sitz- und Liegeflächen sind über den Park verteilt.

„Der umgestaltete Reuterpark bietet Bonnerinnen und Bonnern sowohl einen Platz für Bewegung, als auch zur Erholung. Wir freuen uns, dass die Bauarbeiten sehr gut gelaufen sind, trotz leichter Verzögerungen. Vor allem die in der Umgebung liegende Schule Bonns Fünfte und das Haus der Jugend profitieren von der neuen Anlage und können den Platz für ihre Aktivitäten nutzen“, so Stefan Günther, Leiter des Sport- und Bäderamtes, welches gemeinsam mit dem Amt für Umwelt und Stadtgrün für den Umbau verantwortlich ist. 

 

Einweihung des ersten Bauabschnittes

Offizielle Einweihung des ersten Bauabschnittes des neu und inklusiv gestalteten Reuterparks war am Samstag, 29. April 2023 - durch Oberbürgermeisterin Katja Dörner, Ina Scharrenbach, NRW-Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung, Bezirksbürgermeister Jochen Reeh-Schall und dem Initiativkreis „Ein Platz für Alle“:

„Mit seinem gut durchdachten, inklusiven Konzept ist der Reuterpark ein ganz besonderer Ort in Bonn geworden, an dem sich alle Menschen wohlfühlen sollen. Das Angebot an barrierefreien Spiel-, Sport- und Erholungsangeboten ist groß - und für alle ist etwas dabei. Ich freue mich sehr, dass nicht nur alle Bäume erhalten, sondern zusätzliche Bäume gepflanzt werden konnten“, so Oberbürgermeisterin Dörner. „Ich danke dem Initiativkreis ‚Ein Platz für Alle‘ für sein großes Engagement und dem Sport- und Bäderamt sowie dem Amt für Umwelt und Stadtgrün für die Umsetzung des Projekts. Zudem danke ich für die finanzielle Unterstützung des Landes, die dieses Leuchtturmprojekt möglich gemacht hat.“

 

Planungen für zweiten Bauabschnitt laufen

Beim ersten Bauabschnitt handelt es sich um den südlichen Parkbereich mit einer Fläche von rund 15.000 Quadratmetern des insgesamt 2,3 Hektar großen Areals. Der Park im Ortsteil Kessenich erstreckt sich zwischen Reuterstraße, Hausdorffstraße, August-Bier-Straße und Bonner Talweg. Die Baukosten belaufen sich auf rund drei Millionen Euro. Davon werden 2,1 Millionen Euro durch Fördermittel aus dem Investitionspakt „Soziale Integration im Quartier“ bezuschusst. Die Planungen für den zweiten Bauabschnitt, der an die Reuterstraße angrenzt, laufen aktuell. Derzeit werden Lärmschutzfragen geklärt, anschließend werden die Planungen weiter konkretisiert.

 

Statements zum Reuterpark

 

Ina Scharrenbach MdL, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen:

„Diese Parkanlage ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie Städtebauförderung dazu beitragen kann, das Leben in unseren Städten und Gemeinden zu verbessern. Die Anlage ist eine erstklassige Investition in die Zukunft der Stadtgesellschaft und in die Zukunft unserer Kinder und Jugendlichen. Ausreichend verfügbar und baulich gut ausgestattete Spiel-, Sport- und Naherholungsflächen sind als Teil der Daseinsvorsorge unerlässlich. Sie sind zugleich wertvoller Baustein für eine nachhaltige städtebauliche Entwicklung. In dieses ausgezeichnete Projekt fließen Bundes- und Landesmittel aus der Städtebauförderung in Höhe von 2,1 Millionen Euro. Auch in den kommenden Jahren wird die Städtebauförderung in Nordrhein-Westfalen auf hohem Niveau fortgeführt.“

 

Oberbürgermeisterin der Stadt Bonn, Katja Dörner:

„Die Bundesstadt Bonn legt großen Wert auf eine inklusive, kinder- und familienfreundliche Stadtentwicklung. Anlagen wie der Reuterpark sind in einer wachsenden Kommune ein wichtiger Standortfaktor. Sie leisten einen maßgeblichen Beitrag für ein gesundes Lebensumfeld, das möglichst viele Menschen berücksichtigen und ansprechen soll.

Neben der Vielfalt an Spiel-, Sport- und Bewegungsmöglichkeiten spielen vor allem die Aspekte Barrierefreiheit, Erreichbarkeit, Aufenthaltsqualität, Klimakrisenvorsorge und naturnahe Gestaltung eine wichtige Rolle. In einer sich verdichtenden Stadt schauen wir genau, welche Flächen sich als Grünflächen, Erholungsraum, Orte der Kommunikation und Begegnung, Lebensraum oder Lernort für verschiedene Altersgruppen und Bedürfnisse der Menschen eignen.

Bei der Neuplanung oder Umgestaltung von Flächen ist natürlich auch die Meinung der Nutzer*innen gefragt - durch frühzeitige Beteiligungen wird die Akzeptanz und Wertschätzung der Anlagen bei den Nutzer*innen aber auch bei den Anwohner*innen gefördert.

Planungsprozesse brauchen manchmal ihre Zeit. Dabei sind nicht nur Bausummen ein Faktor, sondern auch wichtige und umfangreiche Abstimmungsprozesse. Am Ende zählt das Ergebnis: nämlich eine gut angenommene und im Umfeld geschätzte Anlage, die für Kinder wie auch Eltern, Großeltern und Anwohner*innen eine Bereicherung im Wohnumfeld darstellt. So wie es beim Reuterpark gelungen ist. Die Anlage ist ein einzigartiges Leuchtturmprojekt für Bonn und schließt durch ihre komplette Barrierefreiheit alle Menschen mit ein - von der Zugänglichkeit bis hin zu den vielfältigen Spiel- oder Sportmöglichkeiten. Ich hoffe, dass der Park auch für weitere Kommunen als gutes Beispiel dient, wie Inklusion in der Stadtplanung mitgedacht werden kann.“ 

 

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