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Internationales Fachmagazin für Spiel-, Sport- und Freizeitanlagen

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12.10.2021 - Ausgabe: 5/2021

Die Vision der Gemeinde Kongsvinger von einem städtischen Sportpark der nächsten Generation

Von Kenneth Waggestad-Stoa (Aktiv Park AS)

Photo
© Aktiv Park AS

In der Gemeinde Kongsvinger befindet sich einer der ersten städtischen Sportparks der nächsten Generation in Norwegen. Kinder und Erwachsene rennen, springen, klettern und skaten am Flussufer entlang und erwecken so die sogenannten „Strandpromenaden“ zu neuem Leben. Dieser herrliche Ort ist zugleich entspannend und aufregend.

Ausgangspunkt war ein Antrag der Skateboard-Vereinigung von Kongsvinger bei der Stadtverwaltung für den Bau eines Skateparks. Zur gleichen Zeit erhielt die Kommune vom norwegischen Kulturministerium einen Zuschuss von knapp 4 Millionen NOK für den Bau einer innovativen Aktivanlage. Aktiv Park brachte sein Fachwissen ein, und so begannen die drei beteiligten Parteien gemeinsam, einen Standort zu finden und das Projekt zu entwickeln. 

Die Strandpromenaden befinden sich in unmittelbarer Nähe der Konsvinger Ungdomskole (Sekundarschule von Kongsvinger), sind gut erreichbar und liegen landschaftlich reizvoll am städtischen Flussuferweg. Diese Standortwahl zeugt von der hohen Wertschätzung, die die Stadtverwaltung der jüngeren Bevölkerung und Aktivräumen entgegenbringt. 

Aktiv Park wurde mit der Konzeption und Planung der Strandpromenaden beauftragt. Der Entwurf sollte über einen reinen Skatepark hinausgehen und eine breite Palette urbaner Sportarten – Parkour, Klettern, Trampolinspringen und freies Spiel – sowie Gemeinschaftsbereiche und Landschaftsgestaltung umfassen.

Die umgesetzten Gestaltungsideen von Aktiv Park tragen den komplexen Standortbedingungen – Wegerechte, Hochwasserschutz, unterirdische Versorgungsleitungen, vorhandener Baumbestand – sowie komplexen Finanzierungsfragen Rechnung und ermöglichen so die Einbettung der Anlage in den lokalen Kontext. 

Durch die Anlage verlaufen sanft geschwungene Wege. Diese schaffen Aktivitätszonen und eine bessere Anbindung. Die Wegeführung gleicht Höhenunterschiede aus, schützt den Baumbestand und Überflutungszonen und sorgt für einen nachhaltigen und zugänglichen Raum.

Inspiriert durch das Plätschern des Wassers am Flussufer wurden die einzelnen Aktivitätsbereiche mit fließenden Übergängen über das gesamte Gelände verteilt. An ihren Schnittstellen entstanden so Treffpunkte für soziale Interaktion.

Das Verständnis der räumlichen und sozialen Interaktion zwischen den verschiedenen Nutzergruppen war ein wesentlicher Aspekt bei der Parkgestaltung und bildete die Grundlage für den gesamten Prozess von der Idee bis hin zur Detailplanung. 

So kombiniert beispielsweise Parkour Lauf- und Kletterbewegungen mit einer an das Skateboardfahren angelehnten Herangehensweise an urbane Formen. Zwischen dem Kletterbereich und dem Skatepark gelegen, soll der Parkour-Bereich Sportler aus verschiedenen Disziplinen zusammenführen und so das soziale Miteinander und die Vielfalt erhöhen. Seine Form spricht sowohl Kletterer als auch Skater an, und er bietet einen fantastischen Ausblick auf die Kletterfelsen und den Skatepark.  

Die Materialwahl unterstreicht die sozialen Ambitionen des Projekts, da sie unterschiedlichste Eindrücke und Stimmungen erzeugt und eine Vielzahl von Möglichkeiten bietet, den Raum zu nutzen. Künstlich angelegte wellenförmige Betonelemente und Stahlstrukturen wechseln sich ab mit natürlichem Granit und einer sanft gestalteten Landschaft – ein Ort zum Spielen, Entspannen und Zuschauen, ob für ein paar Minuten oder den ganzen Tag.  

Bei der Eröffnung der Anlage hob der Vertreter des Kulturministeriums, Ole Fredriksen, hervor, dass sämtliche Anforderungen an eine innovative Aktivanlage optimal erfüllt worden waren: „Ich möchte Aktiv Park für sein großes Engagement danken und Anerkennung zollen. Aktiv Park hat die Vision der Gemeinde Kongsvinger von einem urbanen Sportpark der nächsten Generation für alle Einwohner der Gemeinde, unabhängig von Alter, Geschlecht und körperlichen Fähigkeiten, Wirklichkeit werden lassen.“


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