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03.01.2011 - Ausgabe: 6/2010

Landesgartenschauen schaffen Vorsprung

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Das Niedersächsische Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Landesentwicklung war am 2. November 2010 Gastgeber der insgesamt fast 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Landesgartenschauworkshops und sicherte den Bewerberkommunen seine Unterstützung bei der Erschließung von Fördermöglichkeiten zu – Alexander Burgath, der zuständige Gartenbaureferent im Landwirtschaftsministerium sagte wörtlich: „Wir lassen die Kommunen nicht allein!“

Die Fördergesellschaft Landesgartenschauen Niedersachsen (FLN) hatte Ausrichter bisheriger Landesgartenschauen eingeladen zu berichten und Interessenten gebeten, ihre jeweiligen Ansätze und Überlegungen zu diskutieren. Die nächsten Landesgartenschauen in Niedersachsen sind für 2014 und 2018 geplant, mit einem siebenjährigen Vorlauf beim Bewerbungsschluss. Im Einzelfall sei man aber bereit, auf beispielsweise „Jubiläen“ oder andere Rahmenbedingungen einzugehen, signalisierten das Land und die Fördergesellschaft, Abweichungen seien also „gut begründet“ möglich. Gartenschauen sind nach seinen Erhebungen und Erfahrungen ein „multifunktionales“ Instrument von Standortentwicklung und Stadtmarketing, so Dr. Christoph Hauser, Landschaftsarchitekt aus Wien, in seinem einführenden Vortrag. Der Geschäftsführer der Gartenschauen Vöcklabruck 2007 und Ansfelden 2011 in Österreich und Autor einer Dissertation zum Thema: “Wann Gartenschauen für Kleinstädte nützlich sind“, fasste die zahlreichen positiven Effekte dieses Instruments zusammen und betonte, es könne helfen, erkannte strukturelle und räumliche Defizite auszugleichen, allerdings bei ausreichender Vorbereitungszeit.

„Was muss sich in meiner Stadt verändern?“, sei die zu stellenden Frage, wenn man erwäge, sich um die Ausrichtung zu bewerben. Vertreter, zumeist Bürgermeister oder Planungs- und Tourismusbeauftragte der Städte Helmstedt, Papenburg, Syke und Cloppenburg und der Gemeinden Sögel und Bruchhausen-Vilsen sowie Wiesmoor erfuhren, warum Winsen – trotz eines Defizits im Durchführungshaushalt – immer noch sagt, dass die Landesgartenschau „das Beste“ gewesen sei, was der Stadt habe passieren können, so Angelika Bode, Bürgermeisterin der Stadt Winsen/Luhe.
Wie der Erfolg der gerade zu Ende gegangenen Landesgartenschau Bad Essen 2010 trotz einen schmalen Etats und extrem kurzer Vorbereitungszeit möglich war, war ebenfalls Gegenstand von Vortrag und Diskussion. Deren Geschäftsführer Heinrich Sperling wies darauf hin, dass eine breite politische Zustimmung, eine gute Zusammenarbeit auf allen Ebenen, ein qualifiziertes und sehr sparsames Kostenmanagement zum Erfolg beitrügen und durchaus gelegentlich auch eine komprimierte Vorbereitungszeit, ohne fachliche Maßstäbe außer Acht zu lassen - „alle ziehen an einem Strang und arbeiten auf ein Ziel hin, Entscheidungen fallen zügig“. Zudem sei angeraten, vorher die Erwartungen beispielsweise in Bezug auf die Besucherzahlen nicht zu hoch zu schrauben, besser sei es, „eine Spanne zum Erfolg zu lassen“. Gartenschauen schafften aber in jedem Fall einen „Vorsprung gegenüber anderen“, so Sperling, für den Bad Essen bereits seine zehnte Landesgartenschau war. Auch Bürgermeister Michael Esken aus der nordrhein westfälischen Kleinstadt Hemer, die in diesem Jahr ebenfalls eine Landesgartenschau ausgerichtet hatte, warb für das Instrument Landesgartenschau. „Es war eine fantastische Zeit!“, schwärmte er. „Die Gartenschau hat uns 20 bis 25 Jahre Vorsprung in unseren Investitionen und im Standortmarketing verschafft.“ Auch Wiesmoor, das zunächst seinen Zuschlag zurückgab, zeigt sich weiter an der Ausrichtung einer Gartenschau interessiert. Dessen Leiter der Wirtschaftsförderung, Gerold Schoon, erklärte, allein die Machbarkeitsstudie und die Auseinandersetzung mit dem, was in Wiesmoor zu entwickeln sei, habe bereits der Stadt genützt und „einen Prozess in Gang gesetzt“.

„Wir schauen mit großem Optimismus in die Zukunft der niedersächsischen
Landesgartenschauen! Ein so deutliches Interesse so zahlreicher Bewerber – und es sind noch gar nicht alle Interessenten in Hannover dabei gewesen – zeigt die Schlagkraft dieses Instrumentes, Kommunen zukunftsfähig zu machen“, sagte Uwe Krebs, der Präsident des Verbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Niedersachsen-Bremen. Und Siegfried Dann, Vorsitzender des Aufsichtsrates der FLN, warb: „Sie sollten mit Mut auf weitere Projekte zugehen! Gartenschauen und Grün sind bei der Bevölkerung positiv besetzt – es geht um Lebensqualität!“

Interessierte Bewerberkommunen können sich bei der Fördergesellschaft oder auch im Landwirtschaftsministerium in Hannover melden:
Harald Mikulla -Geschäftsführer-, Fördergesellschaft Landesgartenschauen Niedersachsen mbH, Johann-Neudörffer-Straße 2, D-28355 Bremen, Tel. 0421 - 53 64 161, h.mikulla@galabau-nordwest.de
 

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