Wer lange vor der Kiste hockt, der hat Schmerzen. Was Ursache und was Wirkung ist, ist Forschern noch unklar. Rücken und Kopf schmerzen, wenn Jugendliche viel Zeit vor Fernsehern und Computermonitoren verbringen, berichten skandinavische Forscher. Mehr als 30.000 Jugendliche untersuchten die Wissenschaftler um Torbjørn Torsheim von der norwegischen Universität Bergen. Sie fragten nach Computernutzung und Fernsehverhalten. Je länger die Teenager vor den Kisten hockten, desto häufiger hatten sie Schmerzen.
„Es gibt zunehmend Beschwerden bei Jugendlichen durch Rückenschmerzen, Nackenschmerzen, Schulterschmerzen, Kopfschmerzen“, sagt Torsheim. „Parallel dazu nimmt die Zeit zu, die vor Bildschirmen verbracht wird.“ Deshalb wollten die Forscher wissen, ob es hier einen Zusammenhang gibt. Bei Mädchen scheint es nach den Studienergebnissen einen direkten Zusammenhang zwischen dem Schädelbrummen und dem Fernsehverhalten beziehungsweise dem Computergebrauch zu geben. Torsheim und seine Kollegen nehmen an, dass es schlicht auf die insgesamt vor Bildschirmen verbrachte Zeit ankommt. Außerdem ist das Sitzen vor Monitoren aus Sicht der Wissenschaftler zwar ein Faktor für die zunehmenden Schmerzen der Teenager, durchaus aber nicht der Hauptgrund. Der dürfte woanders zu suchen sein, zum Beispiel bei mangelnder Bewegung und fehlendem Sport der Jugendlichen. Träfe das zu, dann wäre der Zusammenhang zwischen Bildschirmzeit und Schmerzen ein Symptom des Bewegungsmangels. Ob dem so ist, müssen die Forscher noch herausfinden.
(Apotheken-Umschau vom 9. Juni 2010/BMC Public Health)
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