Logo

Playground@Landscape

Internationales Fachmagazin für Spiel-, Sport- und Freizeitanlagen

Slide 0
Slide 1
Slide 2
Slide 6
Slide 7
Slide 8
11.10.2011 - Ausgabe: 5/2011

3. IAKS-Seminar „Kunststoff- und Kunstrasenbeläge für Sport- und Freizeitanlagen“

Vom 24.08. bis 25.08.2011 hat die International Association for Sports and Leisure Facilities (IAKS) das Seminar zum Thema Kunststoff- und Kunstrasenbeläge im Clubhaus auf dem Olympia-Gelände in Berlin veranstaltet.

Photo

Dieser startete den ersten Vortragstag mit der Herstellung und den technischen Anforderungen von Kunstrasen. Anschließend erläuterte er Baukostenvoranschläge, die unterschiedlichen Tragschichten und Bodengutachten, die man vorher immer zu Rate ziehen sollte, wenn man einen Kunstrasenplatz anlegen lassen möchte und was anschließend in einem möglichen Schadensfall zu tun ist. Sein Hauptaugenmerk legte Ernst auf eine Kriterienliste, nach der ein Sportverein entscheiden sollte, welche Art von Boden für ihn geeignet ist. Der Verein sollte sich in erster Linie fragen, wie oft der Platz bespielt wird, wie aufwändig ist die Pflege ist, die Auslastung überhaupt zum Belag passt und welchen Anforderung muss der Platz gewachsen sein muss. Anhand von Beispielen ging Ernst auch auf die Pflege von Kunstrasen ein und erklärte, dass eine intensive Pflege unerlässlich für einen lang anhaltenden Spielspaß ist. So vermoosen zu feuchte Flächen, was durch eine schlecht gereinigte Drainage verursacht werden kann, es können Höhenunterschiede entstehen oder Nähte platzen.

Nach diesem Vortrag hatten die Sponsoren der Veranstaltung die Möglichkeit sich und Ihr Portfolio den Teilnehmern vorzustellen. Zu jedem angesprochenen Thema von Herrn Ernst konnte sich eine Firma mit direkten Beispielen beteiligen:
Unter anderem berichtete Heiko Koch von den Berleburger Schaumstoffwerken (BSW) über fugenlosen Fallschutz, Markus Hertner von PERROT stellte verschiedene Arten von Beregnungsanlagen für Sportstätten vor und erklärte wie wichtig eine regelmäßige Beregnung von Sportböden im Sommer zur Temperaturregulierung ist. Jan Lauterbach von Polytan hielt in seinem Vortrag einen historischen Abriss über die Entwicklung von Kunstrasen und seine Nutzungsausdehnung in den vergangenen Jahren sowie die positiven Zukunftsaussichten durch steigende Akzeptanz und multifunktionalem Einsatz.

Im Anschluss an die Vorträge führte Herr Ernst alle Teilnehmer und Sponsoren über das geschichtsträchtige Gelände und erklärte was sich in den letzten Jahren verändert hat und welche Anlagen erhalten geblieben sind. Eine organisierte Führung durch das Stadion ermöglichte einen Einblick in die Historie des Stadions und seinen Entwicklungsstufen seit 1924 bis heute als Multifunktionsarena mit Tartanbahn und Spielfeld und die Möglichkeit den Naturasen sowie das Trainingsgelände des Hertha BSC zu begutachten.

Den Abschluss der Vortragsreihe bildete ein praktisches Beispiel von Dipl.-Phys. Bernd Härting vom IST Institut für Sportbodentechnik. Durch verschiedene Messreihen und deren Abgleichung mit der Norm, zum Beispiel wurde das Ballrollverhalten sowie das Aufsprungverhalten auf einem Kunstrasenfeld des Geländes geprüft, konnte der Pflegezustand des Bodens festgemacht werden.
Abschließend hatten die Teilnehmer, Sponsoren sowie Referenten die Gelegenheit sich bei einem Get-Together in einem Berliner Traditionslokal fachlich auszutauschen.

Der zweite Tag der Veranstaltung begann mit einem Vortrag von Thomas Kubitza und Jörn Koonert der Melos GmbH über die Chemie und Umwelteigenschaften von Kunststoff- und Kunstrasenbelägen bzw. Granulat. Dabei wurde auf die Umwelteigenschaften von Granulat eingegangen und im Anschluss daran hielt Dr.-Ing. Stefan Bosewitz einen Vortrag über das Recycling von Kunstrasenbelägen, welche rechtlichen Grundlagen dahinter stehen, welche Produktverantwortung getragen wird und welche Vorgaben für einen Recycler wünschenswert wären, nämlich zum Beispiel einen Standard für Verfüllmaterial definieren oder dass strikte Nachweise für Bauherrn zum Verbleib des Materials gefordert werden können bzw. welche Herausforderungen es beim Recycling durch Kleber, Verunreinigung und Füllmaterial gibt.

Die abschließende Referentin war Marion Träger vom Ministerium für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg, in deren Vortrag es um Minispielfelder im Land Brandenburg ging und die darüber berichtete, nach welchen Kriterien 85 Minispielfelder im Land Brandenburg ausgeschrieben, geplant und gebaut worden sind bzw. noch gebaut werden.
Mit dem Schlusswort von Siegfried Hoymann ging die Veranstaltung in Berlin zu Ende.


Diana Doll
Fotos: IAKS
 

Mehr zum Thema Sports & Leisure Facilities

image

Sports & Leisure Facilities

Erst prüfen – dann sanieren!

In den vergangenen Jahren hat die Anzahl der Kunststoffrasenplätze zur Sportausübung weiter zugenommen und alte Geläufe wie Tennenplätze größtenteils verdrängt. Gründe für diese Entwicklung sind unter anderem die...

image

Sports & Leisure Facilities

Mikroplastik auf Kunstrasenplätzen – EU-Kommission beschließt Reglementierung

Über vier Jahre nachdem die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) ihren Vorschlag zur Einschränkung von Mikroplastikemissionen veröffentlicht hatte, hat die EU-Kommission in einer Ausschusssitzung...

image

Sports & Leisure Facilities

Den Herausforderungen gewachsen –der Kunststoffrasenplatz der Zukunft

Der richtige Belag für einen Sportplatz ist immer wieder Inhalt vieler Diskussionen. Bei Fußballplätzen war es in den letzten Jahren eigentlich nur die Frage, ob Natur- oder Kunststoffrasen. Oft fiel dabei die Wahl auf letztgenannte Variante, weil...

image

Sports & Leisure Facilities

Der demographische Wandel in Bewegung - Sporträume für die ältere Generation

Es dürfte kaum jemandem entgangen sein, dass sich die Altersstruktur unserer Gesellschaft in den vergangenen Jahrzehnten stark verändert hat. Oder um es kurz zu sagen: das Durchschnittsalter steigt stetig an. Die soziologischen Gründe, die...

image

Sports & Leisure Facilities

Sport in der Stadt – warum mehr Bewegungsmöglichkeiten auch ein Mehrwert für die gesamte Gesellschaft sind

Sport und Bewegung sind für viele Menschen tagtägliche Aktivitäten und Bausteine für ein langes und gesundes Leben. Allerdings herrscht bei vielen anderen eher ein Bewegungsmangel vor und auch bei Kindern nimmt der Grad der täglichen körperlichen Aktivität zunehmend ab. Es sind die...

image

Sports & Leisure Facilities

Street- und Basketball – Klassiker im Outdoor-Freizeitsport

Im Vergleich mit vielen anderen Sportarten ist Basketball verhältnismäßig jung. Die Sportart wurde 1891 von einem Pädagogen namens James Naismith in den USA entwickelt und sollte ein Gegenentwurf zu anderen eher kampfbetonten Ballsportarten sein. Heute ist Basketball ein auf der ganzen Welt bekannter und...