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Playground@Landscape

Internationales Fachmagazin für Spiel-, Sport- und Freizeitanlagen

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12.03.2012 - Ausgabe: 1/2012

Bewegung in der Stadt 2020

Ex-Talking-Heads Frontmann David Byrne hat auf Reisen immer ein Fahrrad im Gepäck.

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Es sind Beobachtungen, die belegen, dass ausgiebiges Strampeln einen regelrechten Gedankenaustausch freisetzen kann. In Asien sieht man die Bevölkerung bei der Ausübung von Tai Chi im Park. Nordic Walking, ein großes Thema in den europäischen Metropolen. In Sachen Jugend und Bewegung: Parcours, Bouldern, Slackline. Und für die sogenannten Senioren, Best Ager etc. rückt das Thema Erwachsenen-Spielplätze in den Vordergrund. Wie bewegen wir uns in den nächsten Jahren in der Stadt? Dazu Meinungen aus der Kommune, aus der Forschung und aus der Branche.

Mit dem postindustriellen Umbau der Stadt seit Ende der 1970er Jahre bestimmen Bewegung und Sport das Bild des öffentlichen Raumes. Die theatralisierte und musealisierte Innen-Stadt bietet sich als Bühne für Bewegungsspiele, Tanz und Trendsportarten an und dient als Kulisse für prestigeträchtige Sportevents. Stadien wandeln sich von funktionalen Sportstätten zu agonalen Repräsentationsräumen der postindustriellen Gesellschaft. Die Konzentration der Städte auf eventisierten Sport im Zuge globaler städtischer Konkurrenzkämpfe hat aber auch eine Kehrseite – sie bewirkt eine Vernachlässigung der Bewegungsräume in marginalisierten Stadtteilen. So Jürgen Funke-Wieneke, Gabriele Klein (Hg.) in ihrem Buch „Bewegungsraum und Stadtkultur“.

In der Publikation „Bewegung in der Stadt. Bewegung, Spiel und Sport im Wohnungsnahbereich“ (Hrsg.: Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung des Landes Nordrhein-Westfalen) wird "Bewegung, Spiel und Sport im Wohnungsnahbereich" mit seinen relevanten Themenfeldern aufgegriffen: Der Lebensalltag ist immer mehr durch Bewegungsmangel und daraus resultierende gesundheitliche Beeinträchtigungen geprägt. Bewegung, Spiel und Sport bilden die zentralen Ansätze einer umfassenden menschlichen und gesellschaftlichen Entwicklungsförderung, indem sie nicht nur das körperliche Wohlbefinden und die psychische Stabilität steigern, sondern auch die Kommunikation und die soziale Integration intensivieren. Zu den wesentlichen Querschnittsaufgaben und Zielsetzungen einer integrierten Stadt- und Sportentwicklung gehört es, das Leben in den Städten angenehm, abwechslungsreich, aktiv, begegnungsreich und erlebenswert zu machen. Im Wohnungsnahbereich müssen vor allem für weniger mobile Menschen (z. B. Kinder, Jugendliche, Mütter mit Kindern, Ältere und Behinderte) Treffpunkte, Spielorte, positive Erlebnisräume und Bewegungsmöglichkeiten liegen.

Bewegung braucht Raum, in dem sie stattfinden kann. Das sind einerseits genormte Sportanlagen, andererseits Freizeitinfrastrukturen wie Parks, Spielplätze oder Radwege, aber auch öffentliche Freiräume wie Straßen, Wälder oder Wiesen, die für Sport und Bewegungsaktivitäten genutzt werden können. Im Rahmen des EU-Projektes "IMPALA" wurden Erkenntnisse über gute Praxis bei Planung, Finanzierung, Bau und Management von Sport- und Bewegungsinfrastrukturen gesammelt und in einem Leitfaden zusammengeführt. Die Stadt Wien war an der Erstellung dieses Leitfadens beteiligt.

Einerseits wird es auch in Zukunft den organisierten Sport geben, darüber hinaus muss aber auch den neuen Trendsportarten und dem Bedürfnis der Sport Treibenden nach freien, unorganisierten sportlichen Betätigungen Rechnung getragen werden. Trend-Sportarten bestimmten das Stadtbild: Tai Chi im Park. Nordic Walking. In Sachen Jugend und Bewegung: Parcours, Bouldern, Slackline. Playground@Landscape hat Meinungen eingeholt, wie sich die Gesellschaft in den nächsten Jahren durch die Stadt bewegt.

Bewegungs-Meinungen

Prof. Dr. Ulrich Reinhardt, Wissenschaftlicher Leiter der Stiftung für Zukunftsfragen:
„In Zukunft werden wir ein zunehmendes Bedürfnis der Bevölkerung nach körperlichen Ausgleichsmöglichkeiten zu der bewegungsarmen Monotonie des Arbeitsalltags und der passiven Mediennutzung in der Freizeit erleben. Dem Spektrum der Aktivitäten ist hierbei kaum ein Limit gesetzt. So gehen wir in der Stiftung für Zukunftsfragen davon aus, dass sowohl entspannende und erholsame Aktivitäten (z.B. spazieren gehen, Tai Chi), wie auch sportliche Unternehmungen – von neuen Trends wie Slackline ('Seiltanzen') bis hin zum „klassischen“ Vereinssport – sich einer hohen Beliebtheit erfreuen werden. Besondere Bedeutung werden hierbei einerseits Gesundheitsaspekte, anderseits auch die Kombination aus körperlicher Betätigung und sozialen Kontaktmöglichkeiten, erfahren. Gerade für die älteren Generationen erwarten wir sowohl im Punkto Geselligkeit wie auch bei der physische Fitness einen steigenden Aktivitätsgrad. Die Verantwortlichen in den Städten und Gemeinden sollten diese Entwicklungen bei der zukünftigen planerischen Gestaltung stärker berücksichtigen.“

Dr. Gerd Landsberg, Geschäftsführendes Präsidialmitglied des Deutschen Städte- und Gemeindebundes:
„Es ist sieben Uhr früh, in einem Stadtpark in China. Wie an jedem Morgen beginnt rund um den Park die Rushhour. Blechkolonnen, Hupkonzerte, scheinbar lebensmüde Fußgänger und Zweiradfahrer mittendrin, Abgaswolken und Rußpartikelmundschutz. Währenddessen stehen hunderte von Menschen, vor allem hochbetagte Senioren, in dem Stadtpark und üben sich gemeinsam in der Jahrtausende alten stillen Bewegungskunst des Tai Chi, gerade so, als würde es kein Verkehrschaos drum herum geben. Eine Vision für deutsche Städte in baldiger Zukunft?
Bewegung, Mobilität in der Stadt stellt ein Schlüsselthema für uns dar. Kaum ein anderer Bereich bringt so viele Lebensaspekte zusammen: Auch im Internetzeitalter ist es die Mobilität, die erst Arbeit, Wirtschaften, direkte Kommunikation, Erleben oder Teilhabe ermöglicht. Bewegungsmangel dagegen ist eine Barriere und fördert gesundheitliche Beeinträchtigungen zugleich. Sicherung und Ausbau der Mobilität sind damit entscheidende Querschnittsaufgaben integrierter Stadtentwicklung. Die Herausforderungen an diese sind nicht gering. Alleine dem kommunalen Straßenbau fehlen in jedem Jahr 4-5 Mrd. Euro, um die Wege in Ordnung zu halten. Schlaglochpisten prägen deswegen vielerorts das Bild. Deshalb fordern wir eine mehr Verursacher gerechte Straßenfinanzierung. Und da darf dann auch eine Maut kein Tabu sein.
Zudem veränderte die Demografie unsere Städte. Wir werden schon bald sehr viel weniger Menschen sein, die aber zugleich deutlich älter sind. Mobilität muss daher sowohl Familien- als auch Senioren gerecht gestaltet werden. Barrierefreiheit und Sicherheit für Senioren und beeinträchtigte Personen sind dabei wichtige, aber auch Kosten intensive Themen. Zudem müssen Treffpunkte und Erlebnisräume angepasst werden. Sport- und Bewegungsmöglichkeiten müssen wir für alle Generationen sicherstellen, erholungs- und gesundheitsfördernde Sportarten in den Vordergrund stellen. In der Gemeinde der Zukunft wird der „Bewegungspark für alle Generationen“ ebenso selbstverständlich sein, wie der Kinderspielplatz heute, das altersgerechte Sportgerät ebenso, wie der Bolzplatz. Das muss allerdings bei immer stärker eingeengten finanziellen Handlungsspielräumen der Kommunen verwirklicht werden. Kosteneffizienz wird daher weiterhin bedeutsam sein. Aber auch wirtschaftliche Partnerschaften müssen entdeckt und entwickelt werden, wie zum Beispiel zwischen Kommune und Krankenversicherung. Aber es muss nicht immer viel Geld kosten: Es kann auch schon ausreichen, Joggen, Nordic Walken, Radfahren oder Wandern gezielt zu organisieren und dazu einzuladen.
Zudem wird die Mobilität zukünftig noch mehr an den Anforderungen der Lebensqualität und Nachhaltigkeit gemessen werden. Der kommunale öffentliche Nahverkehr ist dafür seit jeher ein Garant und wird dieses auch bleiben. Die individuelle Mobilität aber wird sich weiter verändern. Die Vernetzung und Abstimmung verschiedener Mobilitätsformen wird daher wichtiger werden. Schon heute steigen in den Städten jedes Jahr mehr Menschen auf das Fahrrad um. Für diese müssen Wege, Abstellplätze und Umsteigemöglichkeiten ausgebaut werden. Neben der Muskelkraft wird aber der Elektromotor eine der Bewegungsformen der Zukunft sein. Zunächst wahrscheinlich auf zwei Rädern, zum Beispiel durch e-Fahrräder und Segways. Und in Zukunft wahrscheinlich auch in e-mobilen Kraftfahrzeugen, die vor Ort eine emissionsfreie Mobilität sicherstellen. Die Kunden müssen diese e-Fahrzeuge akzeptieren und kaufen. Die Kommunen aber können dieses unterstützen, beispielsweise durch bevorzugten Parkraum oder die Schaffung von Wege- und Ladeinfrastruktur. Das Erscheinungsbild unserer Städte wird sich grundlegend wandeln, wir werden diese Zukunftsentwicklungen in den Kommunen gestalten und voran treiben.
Und mittendrin Tai Chi im Park? Warum nicht! Manche sagen, dass in Asien vieles aus dem Westen kopiert werde. Wir könnten von dort Ruhe und Gelassenheit lernen!“

Prof. Peter Wippermann, Trend Büro, Beratungsunternehmen für gesellschaftlichen Wandel B.G.W. GmbH:
„Wer sich bewegt, gewinnt. So einfach kann das Leben sein. Das weiß natürlich jeder. Wir fahren mit dem geländegängigen, zwei Tonnen schweren Wagen unsere Jüngsten zum Kindergarten, nutzen die Hochgeschwindigkeits-Aufzüge, um schneller ins Büro zu kommen. Dann verharren wir regungslos vor dem Bildschirm.
Datenübertragungsgeschwindigkeiten von wenigen Millisekunden geben den Takt vor. Wer auf der Höhe der Zeit ist, nutzt das mobile Internet schon unterwegs, um nicht von sozialen Beziehungen ausgeschlossen zu werden. Personal Media Angebote wie Smartphones und Tabletcomputer, sind längst zum Statussymbol geworden. Kommunikation verdrängt Mobilität als Fortschrittswert.
Aber wir sind schlau. In der virtuellen Welt der Kommunikation erfinden wir unsere Sehnsüchte nach Bewegung neu. Was damals die Frühgymnastik im Radio war, dann von Jane Fonda mit ihren Fitness-Videos abgelöst wurde, feiert heute seine Wiedergeburt im Computer. Fernsehgebundene Video-Konsolen mit ihrem Controller verfügen über eingebaute Bewegungssensoren und simulieren unsere Bewegungen als Spielfiguren auf dem Bildschirm.
Augmented Reality, die Verbindung der ersten mit der zweiten Realität, wird die Bewegung der Menschen in der Stadt zukünftig bestimmen. Wir brauchen uns nicht mehr vor dem Computer zu bewegen. Wir werden selbst zum Kursor im Datennetz. Die Laufgemeinde hat es vorgemacht. Sie hat die Idee popularisiert, dass in einen ordentlichen Turnschuh ein Computerchip gehört, der die menschliche Bewegung aufzeichnet.
Nike und Apple haben die Übertragung der Bewegungsdaten ins Internet für den Massenmarkt erfunden. Heute gehören virtuelle Wettkämpfe in Städten von individuell agierenden Läufern zum Alltag. Natürlich kann sich auch jeder seine eigene Community aufbauen. Die Entstrukturierung der Wettkämpfe gehört ebenso zum Alltag, wie die Marathonlaufe inzwischen zum Stadtmarketing mutiert sind.
Die Antwort auf die Professionalisierung und Virtualisierung kann nur natürlich „authentisch“ sein: „Parkour“. Es handelt sich um einen städtischen Hindernislauf über Pfützen, Papierkörbe Mülltonnen, Mauern, Treppen und Zäune. Der schnellste und kürzeste Weg zählt. Hindernisse dürfen nicht verändert werden. Diese städtische Extremsportart ist eine neue Form der Akrobatik und Stuntkunst. Inzwischen hat sich adidas dieser Alternativsportart angenommen.
Doch der Trend zur Netzwerkgesellschaft ist nicht aufzuhalten. Mit der Begrüßung „Willkommen zu einem gesünderen Du“ tritt eine neue Generation von Bewegungsgadgets, des technophilen Großstadtbürgers, auf den Plan. Das „UP Band“ ist ein Bewegungssensor, der am Handgelenk getragen und mit einem iPhone App vernetzt wird. Das Armband fängt an zu vibrieren, wenn man sich lange nicht bewegt hat.
Schon das Denken an die Bewegung wird zum Programm. Es wird gespeist durch unsere Schritte die wir tun, die Entfernungen, die wir zurücklegen, das Tempo, dass wir anschlagen, die Identitätsstufe unserer Sportarten, für die wir uns entscheiden. Der Bewegungssensor notiert für uns das Verhältnis von aktiver zu inaktiver Zeit. Eine ausgereifte Technologie in schönem Design, passend zu dem Fahrrad, was wir an der Wand hängen haben.“

Ulrich Scheffler, Geschäftsführer / Managing Director, Lappset Spiel-, Park-, Freizeitsysteme GmbH:
„Die soziale Beschleunigung nimmt heute sichtbar zu, auch die demographischen Veränderungen werden im Stadtbild immer deutlicher. Individualismus und neue Kommunikation führen zu mehr körperlicher Aktivität, gemäß unserer Mentalität meist einzeln und in kleinen Gruppen, aber auch Marathons usw. finden begeisterten Zulauf bei allen Altersklassen. Das Gefühl der persönlichen Verantwortung für die eigene langfristige Gesundheit und das Wohlbefinden nimmt zu. Die Bevölkerung verlangt nach mehr Angebot und Möglichkeiten, sich vielfältig zu bewegen. Kommunen müssen auf wechselnde Trends flexibel reagieren können, mehr großflächigere Freiräume anbieten (siehe Tempelhofer Feld), die sich zur kostenlosen Nutzung durch fließende temporäre Gruppen eignen, für immer neue Bewegungsformen, Trendsportarten und auch für das private Leben im öffentlichen Freiraum allgemein. Übergeordnete Bewegungsziele und –angebote motivieren mehr zum Mitmachen, eine stärkere Kommunikation des Bewegungskonzeptes an die Bevölkerung ebenfalls. Kommunen könnten die z.T. sehr breite Kompetenz einiger Hersteller in dieser Hinsicht mehr nutzen, und im Verbund mit eigenen Planern und Architekten der Bereiche Familie, Jugend, Sport und Senioren zusammen langfristig tragfähigere flexible Gesamtkonzepte für größere kommunale Räume entwickeln (Bewegungs-Masterplan). Manche Bewegungskonzepte wie etwa zur Seniorenmotorik entfalten ihre Komplexität und Wirkung stärker auf höheren kommunalen und politischen Ebenen. Bürgermeister, Stadtdirektoren, Grünflächenamtsleiter und auch die Landesregierungen können konzeptionell starke Hersteller auch auf der eigenen Ebene gerne als Gesprächspartner und in die Gestaltung von Bewegungs-Masterplänen einbinden.“

Achim Höse, BSW GmbH Projektleiter Kunststoffbeläge:
„Das Sport- und Bewegungsverhalten der Menschen in Deutschland hat sich bereits verändert und wird es weiter tun. Wir erleben derzeit und in Zukunft eine Ergänzung des meist vereinsgebundenen wettkampforientierten Sports durch regeloffene, unabhängige und nicht wettkampforientierte Bewegungsarten. Bis zu zwei Drittel der sportlichen Aktivitäten der Bevölkerung finden mittlerweile im öffentlichen Raum statt, nicht in Sportanlagen. Das sollte die Gemeinden ermutigen, den öffentlichen Raum so zu gestalten, dass er diesem Freizeitverhalten dienlich ist. Dafür bietet sich eine Fülle an Möglichkeiten, die auch vor dem Hintergrund knapper kommunaler Haushalte ohne weiteres finanzierbar sind. Der Gedanke, Sport und Spiel zu verschmelzen und entsprechende Anlagen breiten Bevölkerungskreisen zugänglich zu machen, lässt sich auf vielerlei Art in die Stadtplanung integrieren. So bieten sich folgende Möglichkeiten an:
• Erweiterung bestehender Sportanlagen durch Angebote für Sportarten außerhalb von Fußball und Leichtathletik: Boule, Boccia, Minigolf, Outdoor-Krafttraining, Koordinationsübungen, Kleinspielfelder, Kinderspielplätze, Trendsportarten, Kletterwände, Gastronomie, Bühnenveranstaltungen und vieles mehr.
• Ergänzung bestehender Freizeitanlagen durch Bewegungsangebote: Sportflächen oder Wasserspielplätze in Parks, Fitnessgeräte auf öffentlichen Plätzen, Trampolins und Klettergerüste für Kinder an Aussichtspunkten usw.
• Erweiterung von Spielplätzen durch Bewegungsangebote und Spielflächen für Erwachsene.
• Umwandlung von Industriebrachen in Sport-, Spiel- und Begegnungsstätten.
• Fitness- und Bewegungsangebote im öffentlichen Raum für alle Altersgruppen.
• Multifunktionale Sporthallen in Kombination mit Indoor-Spielplätzen.
• Frei zugängliche Anlagen für Trendsportarten.
• Straßen- und Wegeführung ausgerichtet auf Geh-, Lauf-, Radsport und Inlineskating.
• Förderung privater Investoren zur Errichtung neuer Sport- und Spielangebote wie Indoorspielplätze und Kletterhallen.
Vieles ist in vielen Gemeinden schon verwirklicht. Dennoch ist eine derart konsequente Integration des Sportgedankens in den öffentlichen Raum noch die Ausnahme. Vielerorts dominiert noch das klassische Angebot von Sportplatz, Sporthalle, Schwimmbad und Spielplatz mit der Tendenz, die Sportplätze nur Vereinen und Schulen zu öffnen, wo sie früher frei zugänglich waren. Dank demokratischer Strukturen wird das sich verändernde Bewegungsbedürfnis der Menschen sich früher oder später in der Stadtplanung manifestieren. Die Anbieter von Sport- und Spielplatzprodukten werden zusammen mit den Gemeinden davon profitieren, sofern sie die Zeichen der Zeit erkennen.“

Prof. Dr. med. Aloys Berg, Vorstandsvorsitzender der Plattform Ernährung und Bewegung:
„Wie wird sich die Bewegung in der Stadt in den kommenden Jahren entwickeln?
Ungenutzte Bewegungsräume und lange Zeiten vor dem Bildschirm haben dazu geführt, dass sich unsere Kinder immer weniger bewegen, mit der Folge ansteigenden Übergewichts und den damit verbundenen Erkrankungen. Neben dem Ausbau von Spielplätzen und Sportstätten sowie mehr Bewegung in Schule und Verein ist die Bewegung im Alltag der Schlüssel zur Gesundheitsförderung. Kinder brauchen Freiräume, die sie selbst – auch ohne die Anwesenheit betreuender Erwachsener – gestalten und sich aneignen können. Auf diese Weise kommen auch Kinder, die für organisierte Sportangebote nur schwer zugänglich sind, in Bewegung.
Um dies zu erreichen sind alle gefordert, die für die kindliche Bewegung Verantwortung tragen, in ihrem Handeln und Entscheiden auch die Perspektive kindlicher Lebens- und Bewegungswelten zu berücksichtigen. Von Eltern und Pädagogen über Kommunalpolitiker bis hin zu den Entscheidern in Grünflächenämtern, Verkehrs- oder Gesundheitsämtern.
Mit der „Lernwerkstatt Bewegungs(t)räume“ bietet die Plattform Ernährung und Bewegung Betroffenen und Verantwortlichen vor Ort die Möglichkeit, sich neue Bewegungsräume zu erschließen.
Aber auch in den eigenen vier Wänden, gilt es Bewegungsgelegenheiten zu nutzen. Insbesondere Kinder im Kita- und Schulalter toben gerne in der Wohnung. Bewegungsspiele, Tobematratzen, Turnstangen oder einfach weniger Möbel können Kinder neben dem Draußenspielen zu zusätzlicher Bewegung anregen.
Die Zukunft der Bewegung in der Stadt liegt somit in der Förderung der Alltagsbewegung: vor der Tür und im eigenen Heim!“

Steffen Strasser, playparc Allwetter-Freizeitanlagenbau GmbH:
„Wir begleiten das Thema „Bewegung auf öffentlichen Grünflächen in der Stadt“ seit nunmehr über zehn Jahren. Neben den offensichtlichen und in unzähligen Studien belegten positiven Effekten von Bewegung auf Gesundheit und körperliche sowie geistige Fitness, haben wir noch einen weiteren Aspekt, der uns motiviert dieses Thema weiter voran zu treiben. Es geht uns vor allem auch um die Wirkung von Bewegung. Sei es zunächst alleine, oder in der Gruppe, in Bezug auf soziale Integration, Gemeinschaftlichkeit, Selbstwahrnehmung oder Selbstbestimmtheit, also die psycho-soziale Komponente; diese Elemente sind bei der Konzeptionierung und Planung für uns sehr wichtig.
Es wird immer mehr eine Aufgabe der Gemeinden und Vereine sein, der älter werdenden, aktiven Bevölkerung solchen „Bewegungs-Spiel-Raum“ zu bieten. Es geht darum Bewegung so leicht wie möglich in den Alltag integrierbar zu machen, also möglichst nahe an die Menschen heran zu kommen. Die sportliche Bewegung bietet dem Menschen die Möglichkeit spielerisch und leicht in Interaktion zu treten. Sie kann Brücken zwischen den Generationen bauen, zumal auf den öffentlichen Bereichen, z.B. den städtischen Parkanlagen, genau diese früher stattfand. Sie waren ein Treffpunkt, für Jedermann zugänglich und leicht erreichbar….und genau das sollten sie weiter bleiben.“

Jeanette Fich Jespersen, International Manager Kompan Play Institute:
„Als Teil der kinderfreundlichen Städte und der Initiativen zu lebenswerten Städten (”Liveable Cities”) wurde in den letzten Jahren viel darüber diskutiert, wie man mehr Aktivitäten in den Städten schafft. Fest steht, dass ein Bedarf für mehr Bewegung besteht, da die Bevölkerung Europas stetig unbeweglicher und damit unfit wird. Ausserdem geht der Megatrend in die Richtung von mehr Urbanisierung und mehr Individualität. Da der soziale Umgang mit anderen ein mennschliches Bedürfnis ist, entstehen durch die Urbanisierung unter anderem zwei unterschiedliche Trends:
1) Die Menschen kommunizieren über digitale Medien (Facebook etc.), auch wenn sie mit anderen zusammen sind. Häufig sitzen Erwachsene in Meetings und kommunizieren nebenbei mit dem Handy. Bisher hieß es, dass man drinnen digital kommuniziert. Aber in mehreren Parks hat man jetzt auch WLAN-Verbindungen, so dass das ständige “switched-on-sein” auch im Park möglich ist.
2) Aufgrund der steigenden Fettleibigkeit, aber auch als Gegenreaktion, suchen Stadtbewohner vermehrt den sozialen Umgang mit anderen - gerne in ”Aktionsgemeinschaften”. Nie gab es in Europa so viele kleine und informelle Skaterclubs, Laufvereine usw. Bemerkenswert ist es, dass die Mehrheit der neueren Bewegungsformen eher individiumbasiert sind. So richtig gemeinsam, wie zum Beispiel beim Fußball, braucht man beim Skaten, Laufen oder Parcour-Rennen nicht zu trainieren. Trotzdem macht man das gerne zusammen. Davon, denke ich, kann man in den Städten ganz viel über die zukünftigen und beliebtesten Bewegungsformen lernen. Das bedeutet nicht, dass man überall Skateparks und Parkouranlagen bauen muss: Viel wichtiger ist es, dass die Nutzer überall unterschiedliche Bewegungsmöglichkeiten vorfinden.
”Das Produkt der Zukunft ist unsichtbar”: Die Messung und anschließende Registrierung der eigenen Leistung ist beliebter als je zuvor. Also werden die digitalen Spielmöglichkeiten mit High-Scores usw. ständig populärer. Bei den Kinderspielplätzen sieht man bereits digitale Lösungen, mit großartigen Auswirkungen im Hinblick auf Bewegungsintensität, Spieldauer und Spielausdauer. Das haben wir bei Kompan überall festgehalten und dokumentiert, wo eine digitale Kompan Icon Spielanlage installiert wurde. Wichtig ist es jedoch, dass die Spielnatur der Kinder respektiert wird, und dass digitale Spiellösungen nicht nur erweiterte Computer-Bildschirme sind. Nur so kann man das Gemeinschaftsgefühl bei den Spielern sichern. Es steht nämlich fest: Gemeinschaft benötigen wir für die Zukunft in den Städten, sowohl Generations-, als auch Geschlechter- und Nationalitäts-übergreifend.“

Dr. Dieter Breithecker, Bundesarbeitsgemeinschaft für Haltungs- und Bewegungsförderung e. V.:
„Urbane Lebensräume brauchen mehr spontane Bewegungsverführungen: Der Mensch wird immer mobiler. Autos, Flugzeuge, Züge . . . und immer wieder sitzen. Das ist für uns “normal“. Auf der Zeitskala der Evolution jedoch ist dieser Lebensstil völlig neu. Unser angestammtes Erbgut ist an diese Sekundärmobilität überhaupt nicht angepasst. So entsteht ein ernsthafter Konflikt zwischen unserer Anlage und den Anforderungen unseres Lebensumfeldes. Die Folgen: Unsere vererbten Stoffwechselfunktionen geraten aus der Balance. Neben Fettstoffwechselstörungen und ihre Folgen zeichnet sich eine inflationär verbreitende Krankheit ab, die Depressionen. Ein in den letzten Jahren sich verstärkender Trend der Wohnraumveränderung in die urbanen Lebensräume verstärkt die Folgen der reduzierten Primärmobilität. Der Homo sapiens auf dem Weg zum Homo sedens mit all seinen komplexen psycho-physischen Nebenwirkungen.
Spontane Bewegungen schlagen Sport- und Fitnessangebote: Um auf die räumlich und beruflich bedingte Reduktion der eigenen Primärmobilität zu reagieren, florieren kommerzielle als auch nicht kommerzielle Gesundheitskurse sowie Sport- und Fitnessangebote. Diese bedienen meist nur die, die bereits sportlich orientiert und ambitioniert sind. Um aber der Mehrheit der Menschen einen gesundheitswirksamen aktiven Lebensstil zu ermöglichen, muss eine dem Erbgut angepasste Stadtplanung so viel spontane Primärmobilität abrufen wie es geht. Damit wird der Stoffwechsel auf Trab gehalten und es lassen sich signifikante Gesundheitseffekte erzielen. Die Potenz von Alltagsbewegungen senkt entscheidend das Risiko von Herzinfarkt, Diabetes, Osteoporose, Krebs oder Depressionen. In einer australischen Studie an 4700 Probanden zeigten diejenigen, die gar keinen sportlichen Aktivitäten nachgegangen sind, ähnlich günstige Stoffwechselwerte sowie eine ähnlich schlanke Taille wie regelmäßig sportlich Aktive, sofern sie sich im Alltag genug und regelmäßig bewegten. Die spontane körperliche Aktivität (des täglichen Lebens) ist das Maß, um Körpergewicht, Kalorienzufuhr und somit Gesundheit und Lebensqualität allgemein aufrecht zu erhalten. Sie wird nicht bewusst gewählt und ergibt sich spontan aus den Anforderungen unseres Lebensumfeldes. Gefordert ist deshalb eine urbane Infrastruktur mit mehr ausgewiesenen Bereichen für mobile Menschen auf Rollen und Rädern. Darüber hinaus braucht der „sinneshungrige“ Mensch als Ausgleich zum grauen Beton und Asphalt und dem optischen und akustischen Reizoverflow mehr naturnahe Spiel- und Bewegungsräume. Darin müssen spannende, mit Wagnis und Risiko besetzte, altersstufenübergreifende Bewegungsverführungen für komplexe Anreize des Gleichgewichts- sowie Muskel- und Bewegungssinn versteckt sein. Das heißt, Bewegungslandschaften anstatt monotoner, unterfordernder einseitiger Bewegungsgeräte. Sich „lustvoll freiwillig schinden“ anhand spontaner Angebote des Kletterns, Balancierens, Hangelns, des Springens und der vielen Möglichkeiten mit Bällen zu spielen, bringt nicht nur die Sinne in die Balance sondern bringt den ganzen Menschen in die Balance. Motivation, Antrieb, Belohnung und soziales Beisammensein kurbeln allesamt die Suche nach Neuem und die körperliche Aktivität an. Je komplexer und abwechslungsreicher das unmittelbare Lebensumfeld an vielfältigen Anregungen für fantasievolle, selbstbestimmte und vor allem herausfordernde Bewegungsformen ist, je mehr Freiheit Menschen in allen Altersstufen haben sich in diesen zu erproben, desto besser können die komplexen, in einem Wechselbezug stehenden körperlichen, geistigen und psychischen Systeme sich bei Heranwachsenden entwickeln und lange bis in das hohe Seniorenalter erhalten werden.
Barrierefreie Stadtplanung darf nicht unbegrenzte Barrierefreiheit bedeuten:
Eine zurzeit inflationäre Entwicklung erfährt die „Barrierefreiheit“. Wir brauchen aber nur dort Barrierefreiheit, wo wir den besonderen Ansprüchen von Menschen mit Behinderung gerecht werden müssen. Wir brauchen keine unbegrenzte Barrierefreiheit für Menschen, denen anhand natürlicher Barrieren eine temporäre „Leistung“ abgefordert wird. Alle natürlichen Handicaps durch u. a. technische Maßnahmen zu kompensieren darf nicht das Ziel sein. Im Gegenteil: Wir brauchen natürliche und „künstliche“ Barrieren, die Menschen – in allen Altersstufen - vor lösbare Probleme stellen. „Alles Leben ist Problemlösen“ (Karl Popper). Der Alltag und insbesondere Natur schafft immer wieder natürliche Barrieren, die zum Teil nur mit großen Herausforderungen zu überwinden sind. Und das ist gut so! Unsere komplexen körperlich-geistigen Funktionen brauchen immer wieder einmal Barrieren, an deren Überwindung wir fokussiert und strukturiert arbeiten müssen. Jede Etagenbewältigung mit Fahrstühlen sollte ausschließlich Menschen mit Behinderungen oder für schwer transportierbare Gegenstände vorbehalten bleiben. Die Treppe ist als eine natürliche „Bewegungsverführung“ anzusehen und ist das beste Workout. Herz-Kreislauf-Atemsystem sowie Bein- und Gesäßmuskulatur werden optimal trainiert. Die meisten Rolltreppen sind somit eine fahrlässige technische Einrichtung, die in eine „Trägheitsfalle“ führt.“

Rolf Keller, Mitglied der Geschäftsleitung, NürnbergMesse:
„Bewegung ist für mich sehr wichtig. In meiner Freizeit fahre ich zum Wandern gerne in die Berge. Unter der Woche versuche ich mich in der Stadt fit zu halten, indem ich Besorgungen zu Fuß erledige oder mit dem Rad zum Einkaufen fahre. Wenn ich auf Dienstreisen bin, habe ich meist meine Joggingschuhe im Gepäck und laufe am Abend noch eine Runde, um den Kopf nach einem anstrengenden Tag frei zu bekommen. Als Stadtbewohner schätzt man attraktiv gestaltete Grünanlagen, Parks und ein gut ausgebautes Netz an Radwegen. Sie machen Lust auf Bewegung. In Nürnberg gibt es einige sehr schöne „grüne Oasen“ wie die Wöhrder Wiese, den Stadtpark, die Pegnitzauen oder den Luitpoldhain im Volkspark Dutzendteich, die am Feierabend oder Wochenende von den Stadtbewohnern gerne besucht werden. Alle Altersgruppen treffen sich dort. Egal ob Skater, Radfahrer, Jogger, Basketballer, Fußballer – jeder findet hier Möglichkeiten, sich zu bewegen. Großer Beliebtheit erfreuen sich auch die generationsübergreifenden Spielplätze, die mit Fitnessgeräten ausgestattet sind.“

Patrick Dubert, Section Manager, S.O.R. Schulz e. K.:
„Unabhängig der Thematik „Rente mit 67 Jahren“, möchten wir doch alle bis ins hohe Alter fit bleiben. Doch wie wir uns in den verschiedenen Lebensabschnitten als Mensch bewegen, hängt von den verschiedenen Lebensphasen ab. Es macht einen Unterschied, ob ich als Kind die Welt entdecken möchte, mich als Jugendlicher dem Kraftsport und vielleicht trotz evtl. Verletzungsrisiken neuen Trend-Sportarten zuwende oder es mir einfach nur wichtig ist, mich in den verschiedenen Phasen „fit“ zu halten. Outdoor Fitness-Geräte unterstützen die sozialen Kontakte einer Gesellschaft, die zunehmend durch digitale Kommunikation und Anonymität geprägt ist. Keine andere Form, wie die der Bewegung, bietet so viel Potenzial „das Miteinander“ zu fördern. Und sie verbindet Menschen aller Altersgruppen, losgelöst vom sozialen und kulturellen Gefüge. Wir müssen für „Jung“ und „Alt“ bzw. für unterschiedliche Interessengruppen gemeinsame Treffpunkte schaffen. Weder dürfen die Treffpunkte den Charakter von einem eventorientierten Veranstaltungsort wiedergeben, noch dürfen marginalisierte Stadtteile vernachlässigt werden. Wie so häufig gilt es, eine Balance zwischen Aktivität und Ruhe zu finden, damit das Wohnumfeld langfristig positiv beeinflusst wird. Wir als Hersteller von Outdoor Fitness Produkten aus Edelstahl haben neue Maßstäbe gesetzt. Ob für Jung oder Alt, unsere Konzepte werden Sie auf der Messe GaLaBau 2012 bewegen.“

Renate Zeumer, Playfit GmbH:
„Mit jedem Jahr steigt die Lebenserwartung der Menschen: im Jahr 2030 soll jede dritte deutsche Person über 60 Jahre alt sein. Ab dem 18. Lebensjahr bewegen sich die Menschen mit zunehmenden Alter deutlich weniger. Aufgabe der Kommunen sollte es sein, attraktive und kostenlose Bewegungsanreize für jedermann und insbesondere auch für Senioren zu schaffen. Im Hinblick auf die kommunale Seniorenpolitik kann durch das Angebot von öffentlich zugänglichen Plätzen der Bewegung und zugleich intergenerativen Kommunikation die Gesundheit und Lebensfreude älterer Menschen gefördert und damit auch das selbständige Leben in den eigenen Wohnräumen verlängert werden (Erhalt der Quartiersstrukturen).
Grundsätzlich wird es in Zeiten überfüllter Terminkalender wichtig sein, dabei auf flexible Freizeitangebote zu zugreifen, die spontan, frei von Termindruck und ohne sich umziehen zu müssen wahrgenommen werden können. Öffentlich zugängliche Bewegungsparcours liegen im Trend; die deutlich ansteigenden Zahlen in den letzten Jahren belegen das. Bewegungsparcours halten fit, fördern die Gesundheit, sind kostenlos und ohne Verpflichtung jederzeit nutzbar – nicht zu unterschätzen ist der Aspekt der Geselligkeit in Zeiten der steigenden Anzahl von Singlehaushalten.
Mittelfristiges Ziel der Politik sollte die rechtliche Verankerung der Errichtung von Bewegungsparcours sein, wie z.B. in § 8 der Musterbauordnung für Kinderspielplätze.
Das Spektrum des Geräteangebotes für Bewegungsparcours ist weit und reicht von kraft- und kreislauftrainierend, beweglichkeitsfördernd, koordinations- und gleichgewichtsstärkend, auflockernd, entspannend bis hin zu sinnesanregend.
Meiner Meinung nach stehen wir hier erst am Anfang einer Entwicklung.
Die gegenwärtige Erarbeitung einer gesonderten Norm für Fitnessgeräte im Aussenbereich zeigt, dass Bewegungsparcours nicht nur ein kurzlebiger Trend sind.“

Claudia Gust,SIK-Holzgestaltungs GmbH:
„Bewegung statt Verkopfung: Die Sportpädagogin Renate Zimmer geht in Ihrem Buch „Bewegung macht schlau“ dieser Forderung auf den Grund: „Bewegung ist das beste Startkapital zum Lernen – von Anfang an: sie fördert die Netzwerkbildung des Gehirns und erleichtert es so, neues Wissen aufzunehmen und zu verarbeiten“. Lernen braucht also Bewegung – und das ein Leben lang. Im Kindesalter werden hier die Weichen gestellt, die Freude und das Bedürfnis an der Bewegung des eigenen Körpers zu fördern und zu erhalten. Das „bewegte“ Leben das wir, Dank des technischen Fortschritts, führen können, zwingt uns jedoch von Anfang an – still zu sitzen. Still sitzen im Auto, still sitzen im Bus oder in der Bahn, im Klassenzimmer oder am Schreibtisch. Wenn wir wollen, dass vorhandenes und zukünftiges Wissen in den Köpfen der heran wachsenden Generationen auch Platz hat, müssen wir mehr Bewegungsmöglichkeiten in unserem Alltag schaffen. Bewegungsorientierte Kindergärten und Schulen sind erste Schritte auf diesem Weg. Aber auch unsere alltäglichen Wege können durch einfache bis komplexe Spiel- und Freizeitgeräte begleitet werden, die uns animieren, uns zu bewegen.“


TM
Fotos: BSW, Kompan, Lappset, SOR, SIK-Holzgestaltung, Playfit, NuernbergMesse
 

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