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Internationales Fachmagazin für Spiel-, Sport- und Freizeitanlagen

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12.06.2012 - Ausgabe: 3/2012

Erlebnis bedeutet den Unterschied zum Alltag

Beim Ruhrpark in Oberhausen handelt es sich um eine offene und großzügige Parkfläche im Stil eines Englischen Gartens und grenzt im südlichen Teil an den Deich der Ruhr. Neben einem Biotop und einem Spielplatz lädt ein offener Pavillon zum Verweilen ein. Besondere Attraktion: der abenteuerliche Spielturm.

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Der Ruhrpark ist das Ziel zahlreicher Schulausflüge und regelmäßiger Standort der Ferienspiele der Stadt Oberhausen.

Die Spielanlagen auf der Spielwiese in Ruhrpark waren überaltert und längst nicht mehr zielgerecht. Ziel der Stadt Oberhausen war es, neben der Versorgung des Stadtteil Alstaden mit einem ausreichend lukrativen Spielplatzangebot die Schaffung eines stadtteilübergreifenden Spielanreizes zu schaffen. Die auf der Spielwiese konzeptionslos aneinandergereihten, teilweise auch verfallenen Einzelspielanlagen sollten zurückgebaut und durch eine abenteuerliche Großspielanlage ersetzt werden. Um Raum zu gewinnen, wurde die vorhandene Beachvolleyballanlage zurückgebaut und innerhalb der Parkanlage neu errichtet.

Beschreibung der Kriterien

Das Kinderbüro des Kinderpädagogischen Dienstes der Stadt Oberhausen hatte gemeinsam mit den Kindern der unmittelbaren Nachbarschaft das Vorhaben im Rahmen eines Beteiligungsprojektes geprägt. „Spielen als Abenteuer“ als Arbeitstitel wurde gefunden und vorgegeben. Abenteuer bedeutet Erlebnis! Erlebnis bedeutet den Unterschied zum Alltag!

In enger Zusammenarbeit zwischen Kinderbüro, OGM GmbH (Oberhausener Gebäudemanagement GmbH) und Hersteller entstand ein einzigartiges Modell eines abenteuerlichen Spielturmes. Das bedeutete für die Planer des Spielturms: vieleckig, schiefwinkelig, weder eine horizontale noch vertikale Ordnung, wild und schräg, krumm und schief in Verbindung mit einem vielfältigen Materialmix und bunten Pfosten. Nach dem ersten plastischen Modell von Klaus Bausen (OGM) wurde schließlich mit dem Spielgerätehersteller Kinderland Emsland Spielgeräte die Planung verfeinert und umgesetzt.
„Es sollte ein zentraler Turm sein. Hoch hinaus sollte es nach Meinung der Kinder gehen. Eine Kombination verschiedenster Materialien. Das Augenmerk sollte auf den beiden Punkten Dauerhaftigkeit und Wartungsfreundlichkeit liegen. Klettermöglichkeiten für jede Altersgruppe und jeden Schwierigkeitsgrad sollten vorhanden sein. Und auch unterschiedliche und große Aufenthaltsräume und Ruheräume sollten geschaffen werden. Kinderland Emsland Spielgeräte hat die Herausforderung angenommen!“ sagte Mario Hampel, Geschäftsführer von Kinderland Emsland Spielgeräte.

 

Der Abenteuer-Spielturm

Herausgekommen ist eine einzigartige Spiellandschaft, die so im öffentlichen Raum nahezu einmalig ist und bereits jetzt für Interesse in der Fachwelt sorgt. Der Spielturm hat eine Gesamthöhe von ungefähr 14 Metern. Die oberste Spielebene ist bis zu sechs Meter hoch. Von hier gelangt man durch eine lange Röhrenrutsche nach unten. Auf einer niedrigeren Ebene lädt eine Freifallrutsche zum Nervenkitzel ein. Der Spielturm ist mit einer Vielzahl von verschiedenen Spielmöglichkeiten ausgestattet, wie Klettern, Hangeln, Balancieren und Rutschen. Abwechslungsreiche Auf- und Abgänge lassen Kinder altersentsprechend die verschiedenen Ebenen des Spielturmes erreichen. Auf allen Ebenen eröffnen sich interessante Ausblicke auf den Ruhrpark. Im unteren Bereich sind nochmals viele Spiel- und auch Aufenthaltsmöglichkeiten für alle Altersgruppen angeordnet. Durch schräge Ebenen, eine verwinkelte Bauweise, eine Vielzahl von Materialien und eine bunte Farbgebung wirkt das gesamte Objekt schon beim Betrachten abenteuerlich. Kinder können hier spielerisch, abenteuerlich und sicher ihre eigenen Grenzen erfahren sowie ihre motorischen Fähigkeiten verbessern.

Im Umfeld wurden Balancier- und Lümmelmöbel, Pergola und Gummiteller installiert.
Das gesamte Objekt wurde sowohl während der Produktion als auch nach Einbau auf seine Sicherheit durch den TÜV überprüft. Das Kinderbüro sucht für diesen Spielplatz noch Spielplatzpaten, die Spielmaterialien aus einem bereitgestellten Spielcontainer herausgeben. Somit wird das gemeinschaftliche Spielen noch mehr gefördert, Kontakte unter Kindern und Eltern werden gestärkt. Verunreinigungen und Schäden werden direkt an das Kinderbüro gemeldet – somit ist Abhilfe schneller möglich.

„Im Rahmen des Konjunkturpaketes hatten wir die einzigartige Möglichkeit etwas Einmaliges für die Kinder in Oberhausen zu schaffen. Diese Chance musste genutzt werden. Es sollte etwas entstehen, bei dem Kinder in vielen Altersstufen lange großen Spaß haben sollen. Nach den Resonanzen der „ersten“ Spielsaison können wir sagen, dass dies gelungen ist. Auf dem Spielplatz ist sehr viel los. Er wird mittlerweile als Ausflugsziel von Familien, Kindergartengruppen und Schulklassen genutzt. Der Spielturm ist einzigartig, weil er in dieser Form völlig neu ist. In dieser Form wird er auch nicht woanders gebaut werden. Die Größe und die Spielmöglichkeiten sind so in Oberhausen im öffentlichen Bereich nicht vorhanden.
Es war uns wichtig, eine Attraktion zu schaffen, die alle Kinder kostenlos nutzen können. Der Spielturm ist vor allem für alle Altersgruppen herausfordernd. Kinder können hier ihre Grenzen austesten. Wir sind der Überzeugung, den richtigen Weg gewählt zu haben und dass der Spielturm eine sehr lohnenswerte Investition in die Zukunft war“, sagt Stefan Breuer von der Stadt Oberhausen.
Die Baukosten insgesamt betrugen 405.000,00 Euro brutto.


TM
Fotos: Kinderland Emsland Spielgeräte
 

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