Spielen und Entspannen im Quartier
Spielinseln in dichter Bebauung
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Vier Gebäude hatte die Volksbank Raiffeisenbank in der Breiten Straße in Itzehoe abgerissen. In spätestens eineinhalb Jahren soll die Fläche wieder bebaut werden. „Vermutlich würden Gewerbeflächen und seniorengerechte Wohnungen dort entstehen“, so Vorstandssprecher Stephan Schack. Doch bis es soweit ist, sollte das Gelände nicht brach liegen. „Wir möchten nicht, dass dort Itzehoes größtes Hundeklo entsteht“, sagte Schack. Ein Spielplatz mitten in der Stadt – ein Traum? Die Volksbank Raiffeisenbank Itzehoe baute auf 1000 Quadratmetern eine Spiellandschaft. Für 20 000 Euro wurde die Lücke nach dem Abriss gefüllt.
Für die Zwischennutzung hatte die Volksbank zum Workshop "Wir bauen einen Spielplatz" mit Carsten Roeder vom Kinder- und Jugendbüro der Stadt eingeladen. Seit Jahren arbeitet die Stadt bei der Spielplatzplanung mit Kindern zusammen. Um die 50 Spielplätze gibt es in Itzehoe. „Wir wollen heute über Spielplatz 51 sprechen", so Roeder. 150 Kunden mit einem Jugendkonto bei dem Geldinstitut waren angeschrieben worden, sieben hatten sich letztlich angemeldet.
„Ich finde den Fluss am Planschbecken ganz toll", sagte Johann Schack (6), Sohn des Bankdirektors Stephan Schack. „Teilweise haben wir ganz wilde Ideen dabei wie eine Bogenschießanlage", sagte Roeder. Architekt Ralf Momsen hatte alle Vorschläge von einer Seilbahn bis zu einem Sandbagger auf Realisierbarkeit geprüft. Dabei hatte er auch den finanziellen Rahmen und das Rückbauen des Platzes nach einem Jahr vor Augen. „All das habe es ihm nicht leicht gemacht, die Phantasien der Kinder zu verwirklichen“, so Momsen.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Kletterturm mit Rutsche, Schaukeln, Tischtennisplatten und weitere Spielgeräte warten nur darauf, von den Kindern in Beschlag genommen zu werden. Auch Bänke wurden aufgestellt, damit die Eltern ihre spielenden Kinder stets im Blick haben. Der saftig grüne Rollrasen ist gut angewachsen, der Spielsand ist sauber – der gesamte Spielplatz sieht aus wie aus dem Bilderbuch. „Wir haben einen Paten, der zu unregelmäßigen Zeiten vorbeischauen und nach dem Rechten sehen wird“, kündigte Pressesprecherin Tina Bürger, Volksbank Raiffeisenbank eG Itzehoe, an. „Wir haben ganz bewusst mit Firmen aus der Region zusammengearbeitet, schließlich sind wir hier tief verwurzelt. Und sie haben eine hervorragende Arbeit geleistet.“
„In einem Jahr könnten die Geräte dann in einem Wettbewerb an eine Gemeinde weitergegeben werden“, so Schack.
Die Volksbank Raiffeisenbank Itzehoe zeigte, dass es gar nicht so schwer ist, die Innenstadt attraktiv zu gestalten - und die Fußgängerzone zu beleben. Alles also genau so, wie es sich Stephan Schack und seine Mitstreiter gewünscht hatten, als sie nach dem Abriss der vier Häuser nach einer Zwischen-Nutzung für die Baulücke suchten. „So gilt es sicherlich, dieses Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Zunächst aber sind die schönen Wochen des Jahres mit zahlreichen spielenden Kindern in der direkten Nachbarschaft zu genießen. Die ersten warmen Tage 2013 haben gezeigt, dass sich der Spielplatz direkt in der Innenstadt zu einem Anziehungspunkt für Groß und Klein entwickelt hat. Das war das erwünschte Ziel bei den Planungen, mit einer so großen Begeisterung seitens der Kinder und Eltern hätte aber keiner gerechnet“, sagte Tina Bürger.
Fotos: Volksbank Raiffeisenbank eG Itzehoe