Die gleichen Spielwünsche an einer besonderen Schule
Die Freiluftschule Breda (OLS -Openluchtschool) ist eine der größten Schulen für Kinder mit chronischen Erkrankungen in den Niederlanden (LZK-Schulen-Langdurig Zieke Kinderen). Zusammen mit seinem Teamleiter hat Jules van der Horst die Verantwortung für über 160 Kinder aus der ganzen Region, die an unterschiedlichen chronischen Erkrankungen, wie etwa Asthma oder Epilepsie, leiden. Auch junge Krebspatienten besuchen die Schule, sowie Kinder, dievon sonstigen körperlichen Langzeiterkrankungen betroffen sind und deshalb keine Regelschule besuchen können. Somit ist diese Schule einerseits ein etwas ungewöhnlicher Lern- und Spielort, andererseits haben die Kinder jedoch die gleichen Spielwünsche wie andernorts auch, wie Van der Horst darlegt.
„Im Wesentlichen spielen chronisch kranke Kinder nicht anders als andere Kinder, so dass wir über völlig normale Spielbereiche verfügen. Ja, es ist sogar besonders wichtig, dass wir diesen Kindern Gelegenheit bieten, möglichst normal zu spielen, damit sie sich genauso entwickeln können, wie andere Kinder auch. Allerdings muss man berücksichtigen, dass es bei uns auch Schüler gibt, die nie gelernt haben, mit anderen Kindern zu spielen, weil sie im Krankenhaus immer nur mit Erwachsenen zu tun hatten. Manche unserer Kinder haben sogar noch nie an der frischen Luft gespielt. Deshalb ist auch eine sorgfältige Beaufsichtigung erforderlich, die jedoch nach Möglichkeit hinter den Kulissen abläuft. In den verschiedenen Spielbereichen geht es vor allem darum, dass die Kinder Spaß haben."
Spielen ist für die soziale und emotionale Entwicklung von chronisch kranken Kindern noch wichtiger als bei ihren gesunden Altersgenossen, doch es fehlte van der Horst stets an der Finanzausstattung, um einen idealen Spielbereich zu schaffen – bis die Stiftung Het Zieke Kind in beweging (Das kranke Kind in Bewegung bringen) eine Patenschaft für sämtliche LZK-Schulen in den Niederlanden übernahm. Nun konnte er Kompan mit der Entwicklung eines Masterplans beauftragen, der eine einzigartige Vision für das Spielen an der Freiluftschule Breda beinhaltet, beruhend auf einer sorgfältig durchdachten räumlichen Gliederung. Wie van der Horst darlegt, wurde dieser Plan vorrangig aufgrund der Bedürfnisse der Kinder entwickelt. „Die Fachleute von Kompan haben sich sehr genau angesehen, wie unsere Kinder spielen, haben Befragungen durchgeführt und jede Menge Entwürfe erstellt. Daraus entstand schließlich ein Gliederungsplan mit verschiedenen "Spielbereichen", in denen jedes Kind seinen Platz finden kann. Kompan legte den allgemeinen Gliederungsplan in einem Musterbuch für sämtliche LZK-Schulen nieder und mit Unterstützung von Sponsoren, wie etwa der Stichting Kinderpostzegels Nederland (Stiftung Wohlfahrtsmarken zugunsten von Kindern), konnten nach und nach sämtliche Schulen für chronisch kranke Kinder mit neue Spieleinrichtungen ausgerüstet werden.
Für die Freiluftschule Breda sah der Masterplan Folgendes vor: ein Spielfeld, einen
zentralen Spielbereich, verschiedene Spielbereiche rund um das Schulgebäude sowie eine Untergliederung des Spielplatzes. Die Spielbereiche sind mit Geräten aus den Kompan- Produktreihen Galaxy und Nature ausgerüstet. Wie van der Horst darlegt, folgt die räumliche Gliederung einer natürlichen Logik: „Die Kleinsten spielen in unmittelbarer Nähe des Schulgebäudes, und mit zunehmender Entfernung der Spielbereiche sowie unter den Bäumen wird das Spielen dann etwas abenteuerlicher. Da sind dann eher die älteren Kinder anzutreffen. Das Schönste ist jedoch, dass sich die Kinder ihren Platz hier selbst suchen, denn man kann hier so ziemlich alles machen: kriechen, rennen, klettern, Hütten bauen, Fußball spielen usw. Hier findet jedes Kind etwas, was ihm Spaß macht." Damit meint Van der Horst übrigens nicht nur seine eigenen Schüler, denn außerhalb der Unterrichtszeiten ist der Spielplatz der Schule auch für die Kinder aus der Nachbarschaft zugänglich.
Masterplan hin oder her, auf den ersten Blick sieht der Spielplatz der Freiluftschule Breda aus wie bei jeder anderen Schule auch – und das entspricht genau dem Wunsch von van der Horst. „Wir sind eine besondere Schule, aber alles hier soll so normal wie möglich aussehen. Viele unserer Kinder haben mehr als genug Krankenhäuser von innen gesehen. Deshalb freuen sich die Eltern unglaublich, wenn sie hier sehen können, wie sich ihre Kinder in einer kindgerechten und krankenhausfernen Umgebung entwickeln. Genau darum geht es uns hier: Kindern dabei zu helfen, sich normal zu entwickeln.“
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