Erreichbarkeit von Spielplätzen
Stellen wir uns kurz den schönsten Spielplatz der Welt vor – und keiner könnte hinkommen! Die in der DIN 18034 als Erreichbarkeit beschriebene Norm fordert...
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Wer körperlich aktiv ist, hat Vorteile beim Tempo, mit dem das Gehirn Informationen verarbeitet, und bei bestimmten Gehirnfunktionen. Ein Doping für das Gedächtnis stellt Bewegung allerdings nicht dar, wie eine Auswertung der europäischen LADIS-Studiengruppe ergab, die beim 21. Weltkongress für Neurologie im Herbst 2013 vorgestellt wurde. Es diskutierten mehr als 8.000 Experten/-innen in Wien die jüngsten Entwicklungen ihres Fachgebietes. „Dass Bewegung ein Mittel ist, um den geistigen Abbau zu verzögern, ist bekannt. Unklar war jedoch bisher, welche kognitiven Bereiche durch die körperliche Aktivität beeinflusst werden. Im Rahmen der LADIS-Studie haben wir daher untersucht, inwieweit sich Bewegung auf die Denkgeschwindigkeit, die exekutiven Funktionen des Gehirns und das Gedächtnis bei Personen auswirkt, die altersbedingte Veränderungen der Weißen Gehirnmasse aufweisen, aber an keiner Demenz leiden“, erklärte Studien-Co-Autor Univ.-Prof. Dr. Franz Fazekas (Medizinische Universität Graz).
In die Studie wurden 282 Personen (164 Frauen und 118 Männer) mit einem Altersschnitt von 73 Jahren eingeschlossen, die an keinen Demenzsymptomen litten. Sie wurden zunächst einer umfassenden klinischen Untersuchung inklusive Magnetresonanztomografie unterzogen. Außerdem wurden ihr kognitiver Status und der Grad ihrer körperlichen Aktivität ermittelt. Insgesamt erstreckte sich der Studienzeitraum über drei Jahre, wobei die Testpersonen jährlich untersucht wurden. „Für die Sportlicheren unter den Teilnehmer/-innen förderte die Studie positive Ergebnisse zutage. Körperlich Aktive wiesen bei den exekutiven Funktionen des Gehirns die bessere Werte auf und zwar sowohl zu Studienbeginn als auch nach drei Jahren“, berichtete Prof. Fazekas. Diese Mentalfunktionen sind für die Verhaltenssteuerung eines Menschen wesentlich. Von ihnen hängt beispielsweise die menschliche Fähigkeit ab, etwas zu planen oder zu entscheiden, Ziele zu setzen oder auch sich selbst und seine Impulse zu kontrollieren.
Im Rahmen der Studie konnte noch ein weiterer Bonus von körperlicher Betätigung nachgewiesen werden: Das Hirn arbeitet bei körperlich aktiven Menschen schneller als bei inaktiven. Keine Vorteile brachte dagegen ein körperlich aktives Leben für die Gedächtnisleistung. „Dennoch sind die nun vorliegenden Ergebnisse ein Grund mehr, regelmäßige Bewegung in den Alltag einzubauen und so nicht nur dem Körper, sondern auch dem Gehirn Gutes zu tun“, so Prof. Fazekas. „Die Förderung der geistigen Leistungsfähigkeit ist ein hoch willkommener Nebeneffekt von allen anderen positiven Auswirkungen von körperlicher Betätigung. Und hier sind die Möglichkeiten einer Verbesserung der geistigen Fähigkeiten durch gezieltes kognitives Training noch gar nicht berücksichtigt.“
Über die LADIS Studiengruppe
Die europäische Forschungsgruppe „LADIS“ untersucht in einer großangelegten Studie, inwieweit Veränderungen in der Weißen Gehirnsubstanz dazu führen, dass selbstständige ältere Menschen allmählich behindert und pflegebedürftig werden. „LADIS“ steht für „Leukoaraiosis and Disability“. Die Erkenntnisse zum Thema Bewegung sind das Ergebnis einer Teilauswertung.
Quelle: WCN-Abstract: Frederiksen et al; Being physically active is associated with improved executive function and processing speed but not memory: the LADIS Study
Pressestelle WCN: B&K - Bettschart&Kofler Kommunikationsberatung, Dr. Birgit Kofler, Tel.: +43-1-319 43 78-13, kofler@bkkommunikation.com
Photo: Playfit