Prägendes Element der Landesgartenschau Bamberg, die im Jahre 2012 stattfand, war der Fischpass mit Altwasser an der Regnitz. Um den Besuchern und darunter ganz besonders den Kindern diesen neuen Lebensraum nahe zu bringen, wurden zwei der fünf Spielbereiche der Landesgartenschau als ‚Wasserspielplätze’ an Fischpass bzw. Altwasser ausgeführt. In den beiden begrenzten Bereichen besteht die Möglichkeit direkt ans Gewässer zu treten, fließendes Wasser als ‚Spielelement’ zu erleben und den neu geschaffenen Lebensraum Fischpass bzw. Altwasser zu erfassen. Der Spielplatz am Fischpass blieb nach der Landesgartenschau komplett zur Dauernutzung erhalten. Am Altwasser erfolgte teilweise ein Rückbau gartenschauspezifischer Spielelemente. In großen Teilen steht aber auch dieser Spielplatz nach der Gartenschau den Bambergern aus Nah und Fern zur Verfügung. Im Folgenden wird der komplett erhaltene Spielplatz am Fischpass näher beschrieben.
Mit dem Bau des Spielplatzes wurde ab Februar 2010 begonnen. Im September 2010 erfolgte die Fertigstellung. Auftragnehmer war die Fa. Josef Schmitt aus Effeltrich.
Abstimmungen mit beteiligten Behörden und Prüfstellen
Planung und Gestaltung der beiden Wasserspielplätze der Landesgartenschau Bamberg 2012 wurde mit den Beteiligten abgestimmt.
2009 erfolgte die Abklärung sicherheitstechnischer Belange mit dem TÜV-Süd München. Gegen die Spielplatzplanungen der Landesgartenschau ergaben sich dabei keine sicherheitsrelevanten Einwände.
Auch hinsichtlich der Wasserqualität gab es keine Bedenken gegen die Wasserspielplätze.
Im September 2009 wurden die Planungen vor Ort von der Landesgartenschau Bamberg GmbH und dem Büro für Landschaftsarchitektur Brugger mit dem Wasserwirtschaftsamt Kronach, der Fachberatung für Fischerei des Bezirks Oberfranken und der Unteren Schiffer- und Fischerzunft Bamberg ö.G., vertreten durch den 1. Vorstand, abgestimmt. Hierbei wurde angeregt, den Spielplatz in der Fischpassschleife so zu gestalten, dass die beiden Wasserschöpf-Spielgeräte nicht in das Hauptgerinne eingreifen.
Die Beteiligten waren auch in den weiteren Umsetzungsprozess eingebunden.
Wasserspielplatz am Fischpass
Der Wasserspielplatz am Fischpass umfasst im Wesentlichen folgende Einzelelemente:
Schöpfwerk „Wasserwippheber“ (Fa. Richter) mit anschließender Wasserrinne aus Kleinstein und integrierten Spielwehren (Fa. Richter)
Schöpfwerk „Galgeneimer“ (Fa. Kinderland) mit anschließender Wasserrinne aus Kleinstein und integriertem Spielwehr (Fa. Richter)
„Hohes Balancierseil“ (Fa. Richter) über das Gerinne des Fischpasses
zwei „Wunschpunkte“ mit blauem Holzhäcksel und halbkreisförmigen Kriech- bzw. Sitzelementen aus Holz (Fa. Sik, „Kriechtunnel“ und „Lümmelbank“)
Sandsteinquader als Trittsteine, Findlinge und Baumstämme
Ufermauer aus Sandsteinquadern (gesägt)
Den Zugang zum Wasserspielplatz ermöglichen Trittsteine (Sandstein-Spaltquader), die über das Gerinne zu den beiden Halbinseln der Fischpassschleife führen. Hier können die Kinder mit Hilfe der beiden Spielgeräte „Wasserwippheber“ und „Galgeneimer“ Wasser aus dem Fischpass schöpfen. Dieses wird anschließend jeweils über eine Wasserrinne aus Kleinstein mit integrierten Zugwehren in eine kleine Bucht mit einem Kiesstrand geleitet, die durch ein Leitwerk und Trittsteine vom eigentlichen Gerinne des Fischpasses abgegrenzt wird. Mit dem „Hohen Balancierseil“ kann man sich über das Wasser von der einen zur anderen Halbinsel schwingen. Die Elemente Kriechtunnel und Lümmelbank, die jeweils in einem „Punkt“ aus blauen Holzhäckseln sitzen, runden das Spielangebot ab.
Die beiden Schöpfgeräte (Wasserwippheber und Galgeneimer) sind in kleinen, in die Ufermauer integrierten Buchten montiert, so dass die Spielgeräte nicht direkt in das Gerinne (ein)greifen. Den vorgetragenen Forderungen der beteiligten Behörden und Verbände wurde somit Rechnung getragen. Eine Beeinträchtigung der fließgewässertypischen Fauna, insbesondere der wandernden Fische, konnte so vermieden werden. Eine weitere direkte Bespielung des Gerinnes sah die Planung nicht vor, so dass die Umweltverträglichkeit gegeben ist.
Sicherheitstechnisch relevante Einzelaspekte:
Fallhöhe an den beiden Schöpfelementen:
Die Höhenunterschiede von Oberkante Ufermauer zur Sohle des Fischpasses liegen bei 70 cm am Wasserwippheber (Fa. Richter) und bei 73 cm am Galgeneimer (Fa. Kinderland). Die Sohlsicherung des Fischpasses mit Grobkies 10/25 mm (Einbaudicke 20 cm) bietet einen ausreichenden Fallschutz.
Hohes Balanciertau:
Die Fallhöhe von der Oberkante der Plattformen des Hohen Balanciertaues (Fa. Richter) liegt bei max. 115 cm. Durch die Sohlsicherung des Fischpasses mit Grobkies 10/25 mm (Einbaudicke 20 cm) ist hier ebenfalls ausreichend Fallschutz vorhanden. Berücksichtigt man den Durchhang des Taues, reduziert sich die Fallhöhe in der Mitte des Gerinnes zudem um ca. 20 – 30 cm.
Da der vorliegende Wasserspielplatz keinem Wohngebiet direkt zugeordnet ist, ist davon auszugehen, dass er von größeren Kindern (ab Schulalter) gezielt besucht wird und Kleinkinder (bis Schulalter) von Erwachsenen begleitet werden. Die niedrige Einstiegshöhe zu den Plattformen des Balanciertaues ist unter diesen Gesichtspunkten unbedenklich.
Gestaltung der Ufermauer
Die Ufermauer mit integrierten Wasserschöpfelementen wurde aus gesägten Sandsteinquadern hergestellt. Keilförmige Fugen, die als Fußfangstellen prädestiniert sind, sowie scharfe Kanten an den Oberflächen der Steinquader ergaben sich nicht.
Kurz vor Eröffnung wurde die Wassertiefe nochmals mit einem Amphibienfahrzeug wegen baulichem Sedimenteintrag nachgearbeitet (siehe Bild vom 13.03.2012).
Der Wasserspielplatz am Fischpass ist als Daueranlage konzipiert und wird nach der Landesgartenschau Bamberg 2012 von der Stadt Bamberg (Garten- und Friedhofsamt) als öffentlicher Spielplatz betreut und gepflegt.
Auch Jahre nach der Landesgartenschau hat der Wasserspielplatz nichts von seiner Attraktivität verloren. Der heiße Sommer 2018 tat sein Übriges.
Den Mehrwert der Freiräume vermitteln: Wie kann die Landschaftsarchitektur nachhaltiger werden? Wer nachhaltig bauen will, kann sich an Leitfäden orientieren und über Bewertungssysteme und Zertifikate messen lassen.
Der Konrad-Adenauer-Platz wurde aufwendig umgestaltet. Die Aufenthaltsqualität sollte sich verbessern – durch Spielplatzgeräte, Wasser, Grün und Stadtmöbel.
Gesunde, gerechte, resiliente und damit lebenswerte Kommunen zeichnen sich dadurch aus, dass gesundheitliche Belange wie Ruhe, Erholung, Wohlergehen, Bewegung, Stressbewältigung und Entspannung in der Stadtplanung...
Die Stadt Hildesheim hat seit vielen Jahren über die Städtebauförderung Zuschüsse des Bundes und des Landes eingeworben. Sie leistet damit einen erheblichen Beitrag zur...
In der vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) durchgeführten Modellvorhabenforschung des experimentellen Wohnungs- und Städtebaus (ExWoSt) konnten viele...