Neue Schule - neues Glück
Wenn es eng wird im eigenen Haus, weil die Familie wächst, ist es Zeit für einen Wohnungswechsel. Besteht gar die Möglichkeit für einen Neubau, umso besser, lassen sich doch so...
Internationales Fachmagazin für Spiel-, Sport- und Freizeitanlagen
Die Kinder sind die Spielplatzexperten – ihre Wünsche wurden beim Spiel- und Freiraumkonzept in Laakirchen umgesetzt. So entstanden ein toller neuer Spiel- und Freiraum in der Volksschule Laakirchen für die Ganztagesschule und attraktive Spielplätze in allen Ortsteilen der Stadt.
Die Intention dieses noch laufenden Projektes ist es, die Qualität der in die Jahre gekommenen Laakirchner Spielplätze und Freiflächen in einem Zeitraum von bis zu 4 Jahren unter Einbeziehung der Kinder (Partizipation) zu steigern. Das deckt sich auch mit dem schon des Öfteren an die Abteilung Kultur und Generationen herangetragenen Wunsch seitens der Bevölkerung, die Bespielbarkeit der Spielplätze durch eine qualitative Aufrüstung zu heben. „Qualität vor Quantität“ heißt dabei die Devise. Dabei soll die Anzahl der Spielplätze eventuell reduziert und stattdessen in deren didaktische Ausstattung investiert werden. In den letzten Jahren konnten nur unbedingt notwendige Reparaturarbeiten mit den vorhandenen Budgetmitteln erledigt werden. Um die Laakirchner Spielplätze jedoch fit für die Zukunft zu machen und die Qualität der Plätze zu steigern, wurde im Rahmen eines „Spielraumkonzeptes“ die Struktur der Spielplätze überarbeitet und deren Einzugsbereich samt altersspezifischer Zielgruppen analysiert. Die gesteigerte Mobilität der Eltern trägt das Übrige dazu bei, dass bewusst auf weniger, aber dafür mehr in pädagogisch ansprechende Spielplätze umgerüstet wird. Man nimmt eben als Elternteil eine längere Anfahrtsstrecke in Kauf, um zu einem gut und pädagogisch ausgerüsteten Spielplatz mit erhöhtem Spielwert zu gelangen.
Das Laakirchner Spielplatzkonzept ist dadurch in seiner Planungsphase durch eine integrative Kinderpartizipation enorm aufgewertet worden.
Die Fachabteilung „Kultur- und Generationen“, welche auch für die Verwaltung der öffentlichen Spielflächen verantwortlich ist, hat 2017 mit Herrn Leo Meier vom Technischen Büro „Spiel Raum Creativ“ erste Gespräche für eine Laakirchner Spielplatzoffensive gestartet. Anlass für die Zusammenarbeit mit einem externen Berater war auch, dass der „Prophet im eigenen Ort oft nicht das nötige Gehör findet“ und die Vorschläge der Fachabteilung immer wieder nicht die Zustimmung der Politiker fanden. Mit einem externen Berater und dem Consulting von Herrn und Frau Meier ist es gelungen, ein tolles Projekt zu starten.
Leo und Petra Meier vom Technischen Büro für Spielraumplanung „Spiel-Raum-Creativ“ haben uns bei der Planung und Umsetzung maßgeblich unterstützt. Dieses Planungsbüro besteht mittlerweile seit über 30 Jahren und hat in dieser Zeit mehr als 300 Projekte umgesetzt und geplant. Ob Spielplätze, Kindergartenaußenanlagen, Schulhöfe, Freizeitanlagen wie Generationenparks und Bewegungswerkstätten, das Spektrum des Erfahrungsschatzes ist sehr umfangreich.
Besonders angesprochen bei den Referenzprojekten von Herrn und Frau Meier hat uns, dass sichere, der Norm (EN1176-1177) entsprechende Spiel- und Bewegungsgeräte ausgesucht werden, dass die Bevölkerung, in unserem Fall die Kinder, mit Ideen an Bord geholt werden und sich dadurch besser mit den neuentstandenen Spielflächen identifizieren und somit auch eine längere Lebensdauer vorprogrammiert ist.
Bei den Kindern sprudeln die Ideen, oft stehen Bungee-Jumping-Türme, Spukschlösser und fünfzig Meter lange Wasserrutschen auf der Liste, jeder einzelne Wunsch wurde mit den Kindern und Jugendlichen besprochen, so Leo Meier in einem ersten Gespräch mit der Fachabteilung. Was zu gefährlich oder unrealistisch ist, wurde diskutiert und Alternativen gesucht. Übrig blieben nur die Dinge, die verwirklicht werden können, die aber trotzdem nicht aus dem Katalog kommen. Da wird das Baumhaus schon mal zum Piratenschiff oder UFO umfunktioniert. Weil die künftigen Nutzer so direkt an der Entstehung des Projekts teilhaben, wird vermieden, an ihren Bedürfnissen vorbeizuplanen. Durch ihre Mitarbeit identifizieren sich die Beteiligten mit „IHREM“ Projekt und verhelfen so den Spielräumen zu einer möglichst breiten Akzeptanz.
Bereits in den in den 1980er Jahren startete auf Initiative von einigen Lehrkräften im Schul- und Pausenhof der Volksschule Laakirchen die Errichtung eines Unterstandes für Unterricht- und Pausengestaltung im Freien. Nach und nach wurden weitere Spielgeräte angekauft und das Angebot erweitert.
Neben diesem Spielplatz bei der Volksschule Laakirchen, der nicht öffentlich zugänglich ist, gibt es in Laakirchen auch viele öffentliche Spielplätze. Es ist der Stadt seit vielen Jahrzehnten ein großes Anliegen, dass in der kinder- und familienfreundlichen Stadtgemeinde ein abwechslungsreiches Spiel- und Freizeitangebot in Form von attraktiven Spielflächen vorhanden ist.
Dabei haben für die Fachabteilung besonders die Kinderpartizipation und Meinung der jungen „Spielplatzexperten“ im Vordergrund gestanden.
So startete nach einer Kick-Off Veranstaltung im November 2018 der Workshop mit den Kindern in der Volksschule Laakirchen im Februar 2019. In einigen Workshops wurden die Wünsche der Kinder ermittelt und in einer Hitliste zusammengefasst. Die Vorstellungen der Kinder wurden sodann im Werkunterricht weiterbearbeitet, der Kreativität der Kinder waren dafür keine Grenzen gesetzt. So entstanden Modelle, Zeichnungen usw., alles war bei der Ideenfindung der Spielplatzexperten erlaubt, ganz nach dem Leitspruch des Konzeptes „keine Freiraumgestaltungen in Laakirchen ohne Kinderpartizipation“. Im Herbst 2019 wurde dann mit dem Umbau des Spielplatzes bei der VS Laakirchen begonnen. Im Sommer und Herbst 2020 folgten dann die fünf Spielplätze in den Ortsteilen.
Spielplätze sind für Kinder und Familien wichtige Orte der Kommunikation, des Austausches, der Entspannung und der Bewegung in der Natur. Da die Familienfreundlichkeit in Laakirchen seit vielen Jahrzehnten GROSS geschrieben wird, ist es eine Freude, dass es mit dieser Spielplatzinitiative in Laakirchen gelungen ist, einen Teil der Laakirchner Spielplätze zukunftsfit zu machen und attraktiv zu gestalten. Besonders in der derzeitigen Situation, wo sich viele Familien mit Kindern eine Bewegungsmöglichkeit in unmittelbarer Umgebung ihrer Wohnung suchen müssen, ist ein abwechslungsreiches Angebot auf Spielplätzen ein unverzichtbarer Mehrwert für eine jugend- und kinderfreundliche Stadt.
Bei der Planung der Spielplätze für die Volksschule und auch für die öffentlichen Spielplätze wurde außerdem die Altersstruktur der Kinder aus den jeweiligen Einzugsgebieten berücksichtigt und so konnten altersgerechte Spielgeräte auf den jeweiligen Spielplätzen mit einer vielfältigen Auswahl an Spielmöglichkeiten entstehen.
Auch für die Volksschule stellt der neue Spielplatz einen Mehrwert dar. Der gelungene Außenbereich ist in Zeiten, wo die Turnstunden nach draußen verlagert werden sollen und viele Kinder in der Nachmittagsbetreuung sind, optimal. Der Spielplatz bietet vielseitige Beschäftigungs- und Bewegungsmöglichkeiten, die die motorische, soziale und kognitive Entwicklung der Kinder positiv beeinflussen. Schaukeln, Rutschen, Klettern,… eben alles, was das Herz der Jüngsten höher schlagen lässt, gibt es jetzt dort zu erproben.