Ein neuer Großspielplatz für den Osnabrücker Hasepark
Von brandenfels landscape + environment
Der Hasepark im Osten Osnabrücks verdankt seinen Namen dem anliegenden Gewässer. Die Hase, wie die Klöckner-Hase genannt wird, fließt südlich des Stadtparks und trennt somit das Wohnbaugebiet im Norden von den Gewerbeflächen südlich des Flusses.
Die Grünanlage war als sozialer Brennpunkt bekannt und sollte 2019 umstrukturiert und in ein Naherholungsgebiet für Groß und Klein verwandelt werden. Auf knapp 15.000 m² sollte ein Großspielplatz entstehen, der stadtteilübergreifend als Ausflugsziel Familien anlockt, jedoch in der Konzeption besonders die Bedürfnisse des umliegenden Stadtteils beachten sollte. Für den neuen Spielplatz war das Thema Inklusion besonders wichtig. Für sportbegeisterte Jugendliche und Erwachsene war eine Parkour- und Calisthenics-Anlage vorgesehen. Um das Konfliktpotenzial zwischen spielenden Kindern und Spaziergänger:innen sowie Radfahrer:innen auf ein Minimum zu reduzieren, sollte zudem die Wegeführung des Parks und des Haseufers optimiert und neu strukturiert werden. Verantwortlich für dieses Projekt war Dipl.-Ing. Gordon Brandenfels, aus unserem Landschaftsarchitekturbüro brandenfels landscape + environment.
Im Hasepark gab es bereits sowohl zwei Kinderspielplätze als auch einen Bolzplatz mit Kunststoffbelag und eine asphaltierte Hockey- und Basketballfläche, die in den Großspielpatz integriert werden sollte. Dominiert wurde die Parkanlage durch einen 1999 aufgeschütteten Hügel und die zu dieser Zeit durchgeführte Bepflanzung. Die Sträucher haben sich seitdem zu einer geschlossenen Struktur entwickelt, was das Gelände schlecht einsehbar machte und zur ungestörten abendlichen und nächtlichen Nutzung einlud. Die vorhandenen Wegestrukturen sind durch fehlende Nutzung seitlich überwachsen und hatten sich optisch zu Trampelpfaden ausgebildet. Die Fläche glich daher eher einer Pioniergehölzfläche als einer Parkanlage im planerischen Sinne.
Für die Planungsphase sollte es eine Bürgerbeteiligung geben, die von der Stadt Osnabrück begleitet wurde. Im ansässigen Kinder- und Jugendbüro wurde eine Kinderbeteiligung in Form einer Zukunftswerkstatt durchgeführt, um die Wünsche und Vorstellungen der Kinder für ihren neuen Spielplatz in die Planung mit einbeziehen zu können.
Es sollten unterschiedliche Spielplatzbereiche für Kleinst- und Kleinkinder sowie für Grundschulkinder und Jugendliche geschaffen werden. Für die Planung des Großspielplatzes taten wir uns mit dem Spielgerätehersteller Berliner Seilfabrik zusammen. Der Kleinkinderbereich ist mit Natursteinblöcken fast vollständig eingefasst und mit Spielsand befüllt. Hier können die Kleinsten die Rampe in ein Spielhäuschen (Roo) emporklettern und auf der anderen Seite wieder hinunterrutschen. Zudem bietet das Spielhaus einen Matschtisch, der Rollenspiele begünstigt sowie ein kleines drehbares Memo-Spiel. Eine doppelte Schaukel rundet den Kleinkindbereich ab. Auf der mit fugenlosem Fallschutzgummi und Fallschutzsand belegten Fläche, die den Kleinkindbereich und den Spielplatz für die größeren Kinder voneinander trennt, haben unterschiedliche Spielgeräte ihren Platz gefunden. Fünf der zwölf Spielgeräte für über Dreijährige wurden besonders inklusiv gestaltet. Die inklusiven Spielelemente wurden so angeordnet, dass keine getrennte Spielfläche entsteht, sondern Durchmischung und Kontaktsituationen gefördert werden. Auf dieser mittig angeordneten Fläche erwartet die Kinder unter anderem eine Malwand und ein Häuschen mit unterschiedlichen Spielpanels, die die motorische und auditive Entwicklung fördern. Sowohl die Malwand als auch die Spielpanels sind gut mit einem Rollstuhl zu erreichen. Des Weiteren findet sich hier eine Nestschaukel (Bowl Swing) mit niedrigem Einstieg, Trampoline und ein Rollstuhlfahrerkarussell. Die größeren Kinder gelangen über das Raumnetz eines Mittelmastgeräts in ein oben aufgesetztes Häuschen (PentaBoo) und können von dort über einen Netztunnel hinüber in das gut vier Meter hohe Baumhaus (Trii) klettern und von dort die kurvige Röhrenrutsche hinuntersausen. Die Sky Swing und die VIP-Swing wurden etwas abgerückt platziert. Auf der VIP-Swing ist Kommunikation und Zusammenarbeit gefragt, um die Schaukel gemeinsam im Schwung zu bringen.
Um eine zusammenhängende Spielfläche im Gesamtbereich überhaupt zu ermöglichen und den Abstand vom Straßenraum ebenso wie von der Hase und den Anwohnern zu maximieren, wurde die neue Spielfläche mittig auf dem Plateau des aufgeschütteten Hügels platziert. Die Höhenlage macht die Nutzung für Fahrradfahrer, Hundebesitzer und andere Gruppen uninteressant, wodurch Nutzerkonflikte minimiert werden sollen. Die bestehenden Wege wurden an der ursprünglichen Position belassen und größtenteils erneuert. Für die Querung der Fläche, vor allem mit dem Rad, wurde ein breiter Weg entsprechend der Erfahrungswerte aus der jahrelangen Nutzung ergänzt. Eine Treppenanlage zur Klöckner-Hase sowie eine kleine Aufenthaltsfläche lassen das Gewässer besser erlebbar werden. Der Spielbereich ist nun über eine Zuwegung mit 4 % Gefälle barrierefrei erreichbar. Die Fläche für die Trendsportarten Parkour und Calisthenics entstand von der Hauptspielfläche abgerückt an der Wegeverbindung, um Konfliktpotenziale zu reduzieren.
Die zentrale Fläche des Spielplatzes wurde um eine Platzfläche für den längeren Aufenthalt ergänzt. Tisch- und Bankkombinationen als Treffpunkt oder Platz, um mitgebrachte Mahlzeiten zu genießen, laden zum Verweilen ein. An den Spielflächen wurden Natursteinblöcke, teilweise mit Holzauflagen, als Sitzgelegenheiten verbaut, die Aufenthalt sowie ein Mitspielen ermöglichen. Bänke an den Wegen, teilweise mit erhöhter Sitzfläche und zusätzlichen Armlehnen, runden das Aufenthaltsangebot ab.
An den Verweilflächen wurden Abfallbehälter entsprechend der zu erwartenden Nutzung installiert. Da das Grillen im Spielbereich verboten ist, wurden zusätzliche Tisch-Bank-Kombinationen an der Gewässeranbindung platziert. Um das Bleiben der Parknutzer:innen zu begünstigen, wurde eine WC-Anlage installiert, die nur tagsüber geöffnet ist.
Bäume und Großsträucher blieben größtenteils bestehen und wurden für die bessere Nutzung der Fläche aufgeastet. Saumvegetation und Flächen unterhalb des Spielplatzes blieben erhalten. Die Strauchbepflanzungen im direkten Spielbereich wurde stark reduziert, um das Sicherheitsgefühl insgesamt zu verbessern und Verstecke für nächtliche Aktivitäten zu reduzieren.
Die Anzahl der Fahrradstellplätze wurde auch wegen des naheliegenden Haseuferwegs erweitert. Die Stellplätze sind teilweise länger ausgebildet, um Lastenrädern und Fahrrädern mit Anhängern Platz zu bieten. Im Zusammenhang mit der Parkanlage wurde ein neuer Parkplatz für Menschen mit Beeinträchtigung errichtet.
Der generalüberholte Hasepark kann sich wirklich sehen lassen. Die Kinder freuen sich besonders über ihren neuen mitgestalteten Spielplatz, der zu einem allseits beliebten Ausflugsziel für Familien mit Kindern unterschiedlichen Alters und Fähigkeiten geworden ist.
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