Stadt fair teilen - was kann Planung beitragen?
Unsere Städte sind über Jahrhunderte gewachsen, darin spiegelt sich auch die Geschichte der städtischen Gesellschaft, wer hatte das Sagen, für wen waren welche Berufe zugänglich. Stadt ist ein...
Internationales Fachmagazin für Spiel-, Sport- und Freizeitanlagen
Für den Themenspielplatz im nordwestlichen Bereich des Schlossvorplatzes wählte Landschaftsarchitekt Johannes Czerniejewski (RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten aus Bonn) das Thema „Schmuckkästchen der Kaiserin Augusta“ als Gestaltungskonzept. Diese Idee sei in Anlehnung an das historische Ambiente und die frühere deutsche Kaiserin entstanden, die während ihres langjährigen Aufenthaltes in Koblenz prachtvolle Gartenanlagen gestalten ließ.
Zwischen 1856 und 1858 residierte Augusta von Sachsen-Weimar-Eisenach – spätere deutsche Kaiserin und Königin von Preußen – im Kurfürstlichen Schloss Koblenz. Während dieser zwei Jahre bot sich Ihr die Möglichkeit Schloss und Umgebung mit dem Glanz eines höfischen Lebens zu erfüllen, wie sie es aus Ihren Kindertagen am Weimarer Hof kannte. Das „Schmuckkästchen“ auf dem Schlossvorplatz erinnert nun auf eine verspielte Art und Weise an die Koblenzer Zeit der Kaiserin.
Der Spielplatz am Kurfürstlichen Schloss steht ganz im Zeichen seiner klassischen Kulisse: Seine rechteckige Grundform resultiert aus der architektonischen Einteilung des Schlossvorplatzes. So lädt das „Schmuckkästchen der Kaiserin Augusta“ mit überdimensionalen Spielgeräten wie Spiegel und Haarnadel als Schaukel und Wippe zum Spielen ein. Die Krone wird zum spannenden Kletterturm und die unterschiedlichen Rutschkugeln verbinden sich zu einer Perlenkette: das Highlight für kleine Prinzessinnen und Prinzen von heute.
Die Grundfläche ist durchgehend in einem fugenlosen Fallschutzbelag ausgebildet. In Anlehnung an ein mit Samt ausgeschlagenes Schmuckkästchen wurden in den roten Belag florale Ornamente eingearbeitet.
Der barrierefreie Spielplatz ist für Kinder von vier Jahren bis zehn Jahren geeignet.
Der rechteckig angelegte Spielplatz liegt ca. 10 bis 15 cm tiefer als die angrenzenden Wegeflächen. 450 Quadratmeter der Spiel- und Bewegungsfläche wurden mit dem fugenlosen Fallschutzboden playfix von BSW ausgestattet. Die Grundfläche sowie die Intarsien im Barockstil bestehen jeweils aus einer Mischung von zwei Granulatfarben. „Die majestätischen Muster sowie die dezente Farbgebung der Spielgeräte spiegeln das Gestaltungskonzept optimal wider“, so Czerniejewski, „Außerdem geben die farbigen Muster einen zusätzlichen Spielwert.“
Deswegen wollte der Landschaftsarchitekt unbedingt mit einem Material arbeiten, das durch seine Beschaffenheit und Einbauweise eine mehrfarbige Gestaltung erlaubt. Mit playfix fand er es. Der zweischichtige Aufbau garantiert die geforderten Fallschutzwerte, die farbige Nutzschicht setzt kreativen Gestaltungsideen keine Grenzen. Die integrierten Spielgeräte werden von playfix nahtlos umschlossen. So entstand ein kindgerechter Erlebnisraum, der barrierefrei zugänglich ist. Auch bei der Wahl der Spielgeräte wurde auf die Möglichkeit zur Integration behinderter Kinder geachtet. Viele der Geräte sind Sonderanfertigungen aus Edelstahl, bei deren Design besonders auf Blickdurchlässigkeit geachtet wurde. „Aufgrund des historischen Umfelds, haben wir großen Wert auf die Transparenz der Spielgeräte gelegt“, so der Landschaftsarchitekt.
An dieser Landschaftgestaltung hätte sicherlich auch Kaiserin Augusta Ihre Freude gehabt.
Der Spielplatz auf dem Vorplatz des Koblenzer Schlosses wurde im Zeitraum von 2006 – 2010 realisiert, die Größe beträgt 500 m², die Bausumme: 175.000 Euro (netto). Ausführender Landschaftsarchitekt war das Büro RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten.
Bojen für die Rheinanlagen Ehrenbreitstein
Abseits der Besucherströme wurde zur BUGA auf der rechten Rheinseite der Uferpark in Ehrenbreitstein von Grund auf saniert und umgestaltet. Als besonderes Kennzeichen ist der neu geplante Kinderspielplatz schon von weitem sichtbar.
Der bereits bestehende Spielplatz wurde auf 400 m² vergrößert. Auf zwei Ebenen werden hier Elemente der Binnenschifffahrt spielerisch in die Gestaltung eingebunden.
In Richtung Rhein ist der Spielplatz durch eine 60 - 90 Zentimeter hohe Ortbetonmauer eingefasst. Farbige Bullaugen in unterschiedlicher Größe sowie eine abgeschrägte Außenseite ähnlich einem Schiffsbug geben der Mauer ihre ganz eigene Charakteristik. Die Einfassung wird regelmäßig durch farbige Metallstelen unterbrochen. Sie dienen dem Abfluss bei Hochwasser.
Bei den Spielgeräten handelt es sich weitgehend um Sonderanfertigungen. Schifffahrtsmotive dienten als Grundlage für die Gestaltung. Drei große Bojentürme aus Edelstahl stehen in der Sandspielfläche. Die integrierten Kletternetze, Leitersprossen, Rutschstangen und Schlupflöcher sind abgestimmt auf
durchgehende Spiel- und Bewegungsabläufe. Auch klassische Elemente wie Schaukel, Karussell und
eine kleine Rutschrampe fügen sich nahtlos in das Spielthema ein. Zwei Fernrohre bieten den Blick auf das gegenüber liegende Stadtpanorama und die "echten" Schiffe auf dem Rhein. Neuplanung des Spielplatzes auf der rechten Rheinseite
Der Spielplatz auf der rechten Rheinseite wurde im Zeitraum von 2006 – 2010 realisiert, die Größe beträgt 400 m², die Bausumme: 250.000 Euro (netto). Ausführender Landschaftsarchitekt war ebenfalls das Büro RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten.
Fallschutzboden
Gegenüber dem „Schmuckkästchen“ liegt, ebenfalls rechteckig gestaltet, eine neue Skateanlage. Umrundet wird die Anlage von einem playfix-Fallschutzboden mit einer Oberfläche aus basalt- und schiefergrauen Granulaten. So harmoniert der Belag farblich mit den innenliegenden grauen Betonflächen. Auch für dieses Objekt war Johannes Czerniejewski der planende Architekt.
Ganz in der Nähe des kurfürstlichen Schlosses, am Deutschen Eck, entstand der neue Wasserspielplatz. Er präsentiert sich als ein Erfahrungsfeld, in dem Besucher die unterschiedlichen Facetten des Mediums Wasser kennenlernen können. In den kreisförmigen Flächen liegen insgesamt 113 Quadratmeter des fugenlosen Fallschutzbelages playfix aqua und setzten farbliche Akzente in dem Gelände. playfix aqua wurde speziell für den Einsatz im Nassbereich entwickelt. Der Boden ist auch bei Nässe rutschfest und seine offenporige Struktur ist wasserdurchlässig, sodass sich dauerhaft keine Pfützen bilden können. Das Material lässt sich leicht mit anderen Materialien kombinieren. Landschaftsarchitekt Christoph Hald vom Atelier Dreiseitl GmbH aus Überlingen hat bereits zuvor mit playfix gearbeitet. Auch bei diesem Objekt war playfix für ihn die erste Wahl. „playfix hat zum Einen die erforderlichen Fallschutzeigenschaften und zum Anderen bietet das Material zahlreiche farbliche Gestaltungsmöglichkeiten“, so der Landschaftsarchitekt über seine Materialauswahl.
TM
Fotos: BUGA, RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten, BSW